Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
Sultan Mahmud selbst den Plan ausgeheckt hat?“
„Glaube nicht, dass ich daran nicht gedacht hätte“, versicherte sie abweisend. „Mir ist vollkommen bewusst, dass der Sultan hinter all dem hier stecken könnte und Ali Pascha vielleicht nur benutzt, um die Schmutzarbeit zu erledigen. Wenn das der Fall ist, dann kann ich es genauso gut erfahren, denn das würde bedeuten, dass ich vermutlich verdammt bin.“
„Nun, wenn du verdammt bist, dann bin ich es auch“, sagte er leise.
Sie sah ihm erschrocken in die Augen. Gabriel sah sie kopfschüttelnd an, gegen seinen Willen hatte er diese Äußerung hervorgebracht.
Zögernd lächelte er, und langsam erwiderte sie dieses Lächeln.
Die Erinnerung daran, dass er auf ihrer Seite stand, schien ihren Entschluss aber nur noch zu bestärken. Sie hob den Kopf, dann sah sie hinüber zur Tür des Kartenkarbinetts. „Warum gehen wir nicht gemeinsam zu ihm?“ Gabriel dachte über diese Option nach. Es war klar, dass er sie nicht aufhalten konnte, und deshalb entschied er, dass es wohl besser wäre, mit ihr zu gehen und sie wenigstens etwas zu bremsen. „Hör zu.“ Er beugte sich näher zu ihr und senkte die Stimme. „In der Armee wandten Derek und ich stets eine Strategie an, die gewöhnlich in vergleichbaren Situationen funktionierte. “
»Welche Strategie?“
„Wann immer wir ein unangenehmes Gespräch mit jemandem führen mussten, trat er als sehr umgänglich auf, während ich dafür verantwortlich war, Angst zu verbreiten. Es klappte so gut, dass wir auf diese Weise unser Ziel erreichten.“
„Das gefällt mir“, sagte sie sofort. „Ich werde den Furcht einflößenden Part übernehmen.“
„Du?“ Er runzelte die Stirn, als sie lächelte und an einem Knopf seiner Uniform drehte.
„Im Verhältnis zu dir kann ich mir mehr erlauben“, erwiderte sie. „Gehen wir.“ Sie befahl den Griechen, Posten zu beziehen, anschließend machten Sophia und Gabriel sich gemeinsam auf den Weg zum Kartenraum.
Gabriel ging neben ihr her, bis ihm einfiel, dass sein Platz einen halben Schritt hinter ihr war. „Übertreib es nicht, Liebling“, sagte er leise, während sie beide geradeaus blickten. „Wenn du zu viel Wirbel machst, würde das bei Griff einen schlechten Eindruck erwecken. Ich könnte gefeuert werden - nicht, dass mir das viel ausmachen würde, aber irgendjemand muss dich beschützen.“
„Vertrau mir. Ich werde dafür sorgen, dass meinem Lieblingsleibwächter nicht gekündigt wird.“
„Da ist noch etwas, über das ich mit dir reden muss“, fügte er finster hinzu, als sie vor der Tür standen.
Sie sah ihn fragend an.
„Später“, flüsterte er.
Sie nickte, dann stürmte sie in den Kartenraum, in dem Lord Griffith mit dem Vertreter des mächtigen Sultans sprach.
Gabriel betete, dass er keinen großen Fehler beging, indem er sich auf dies hier einließ, aber er musste ihr eine Chance geben. Es war an der Zeit, herauszufinden, aus welchem Holz seine Prinzessin geschnitzt war.
Lord Griffith und der türkische Botschafter, die zwanglos an einem der großen Eichentische einander gegenübersaßen, blickten überrascht auf, als sie Ihre Hoheit sahen.
„Entschuldigen Sie die Störung“, begann Sophia. Der plötzliche Windstoß, der beim Öffnen der Tür entstanden war, ließ die Kerzen flackern.
„Hoheit!“ Lord Griffith wollte sich erheben, aber sie winkte ab.
„Sie sagten, wir brauchten Beweise, Marquess. Wir haben sie gefunden.“
Lord Griffith runzelte die Stirn und sah fragend an ihr vorbei zu Gabriel.
Als Verbündeter von Sophia murmelte dieser eine Entschuldigung, als hätte er keinen Einfluss auf seinen Schützling.
Ais Sophia den Tisch erreichte, schleuderte sie den gebogenen arabischen Dolch in die hölzerne Tischplatte, direkt vor den Augen des erschrockenen Botschafters.
„Was bedeutet das alles?“, rief er aus. Der Würdenträger wich beunruhigt ein wenig zurück.
„Ich hoffte, Sie könnten mir das sagen, Herr Botschafter“, antwortete sie, Sophia stützte eine Hand auf den Tisch, die andere in die Hüfte, als sie sich vorbeugte und ihn ansah. Sie blickte ihm direkt in die Augen, beobachtete jede Regung, jedes Zeichen in seinem wettergegerbten Gesicht.
Der Türke, der Turban und ein seidenes Gewand trug, blickte von ihr zu Lord Griffith, der seinerseits entsetzt wirkte.
„Hoheit, was um alles in der Welt ist hier los?“ Der
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