Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
ging davon aus, dass diese Verletzung seines Kriegerstolzes sich bezahlt machen würde. „Meine Herren, ich bitte um Verzeihung für das stürmische Eindringen der Prinzessin. Ich konnte sie nicht aufhalten - Ihre Hoheit war entsetzlich aufgeregt. Ich kann nur hoffen, dass die Gentlemen verstehen, wie entsetzt das arme Mädchen über diesen Anschlag auf ihr Leben war. “
Griff sah ihn misstrauisch an, aber der türkische Botschafter schien besänftigt und nickte.
„Ich bin fest davon überzeugt, Ihre Hoheit hätte gewünscht, dass ich Ihnen versichere, wie sehr Kavros die Freundschaft mit dem großen Sultan Mahmud begrüßt. Deshalb“, fügte er hinzu, „schien es uns angemessen, den Sultan vor möglichen Intrigen aus Janina zu warnen. Wir wünschen Seine Erhabene Majestät vor jeder Verlegenheit oder Unannehmlichkeit zu bewahren. Natürlich nur für den Fall, dass die Nationalversammlung nicht schon über diese Aktivitäten Bescheid weiß.“
„Sultan Mahmud rühmt sich, alles zu wissen, was in seinem Königreich geschieht“, erwiderte der Botschafter mit einem indignierten Recken des Kinns.
„Selbstverständlich, Sir.“ Gabriel verbeugte sich mit aller ihm möglichen Bescheidenheit.
„Sollte irgendetwas in der Art existieren, werden wir der Sache gewiss sofort auf den Grund gehen.“
„Herr Botschafter, das ist alles, worum wir Sie bitten, Wir wären sehr dankbar für jede Information, die Sie uns zukommen lassen können.“ Gabriel hielt inne. „Bei der Gelegenheit, Sir - darf ich Ihnen die Zeichen auf der Klinge zeigen? Sie sind sehr ungewöhnlich.“ Gabriel zog das Messer aus dem Heft, dann hielt er dem Botschafter die Klinge hin. „Haben Sie diese Zeichen je zuvor gesehen?“ Gabriel beobachtete dabei aufmerksam das Gesicht des Türken. Er bemerkte, wie dieser erbleichte, als sein Blick auf die seltsamen kleinen Buchstabenverschleifungen fiel, die sich so sehr von den arabischen Schriften der Koranverse auf dem Griff unterschieden.
„Sind das besondere Symbole? Kennen Sie sie?“
„Nein, ich - ich habe sie noch nie zuvor zu Gesicht bekommen. Darf ich den Dolch mitnehmen, um ihn meinen Mitarbeitern zu zeigen? Vielleicht kann einer von ihnen dieses Zeichen deuten.“
Gabriel nickte. „Sehr gern, Sir. Wir würden das zu schätzen wissen.“
Der türkische Botschafter stand auf und verneigte sich. „Lord Griffith, Colonel. Ihre Hoheit kann beruhigt sein, ich will alles tun, was in meiner Macht steht, um in Erfahrung zu bringen, was dazu beiträgt, sie zu schützen.“
„Wir danken Ihnen, Sir. Shukran. Masaa al-khayr.“ Gabriel verbeugte sich nach östlicher Tradition, mit der Hand auf dem Herzen.
Der Botschafter erwiderte den Gruß, wünschte Griff einen guten Abend und eilte dann davon, um selbst Nachforschungen über den Anschlag auf Sophias Leben anzustellen.
Als Gabriel ihm nachsah, fragte er sich, was der Mann über das Zeichen auf dem Dolch wusste. Die geheimnisvollen Symbole schienen ihn zu beunruhigen.
Die Tür fiel ins Schloss, und sein Schwager drehte sich sofort zu ihm um. „Was sollte das Theater?“
11. Kapitel
Gabriel blickte empört auf. „Wie bitte?“
»Du erwartest von mir, zu glauben, dass dieses junge Ding mit dir macht, was es will? Du warst an ihrem Auftritt beteiligt, leugne es nicht! Siehst du nicht, dass das eine Katastrophe hätte werden können?“
„Aber das wurde es nicht“, erwiderte Gabriel kühl.
Griff sah ihn finster an, nahm sich jedoch etwas zurück. „Gabriel, du kannst das Mädchen nicht so herumlaufen lassen. Gütiger Himmel, du bist mit einem Hitzkopf wie deiner Schwester groß geworden, ich dachte, du könntest mit der Prinzessin besser umgehen. “
„Mit ihr umgehen?“ Bei den Worten seines Schwagers verfinsterte sich seine Miene. „Ich dachte, es wäre meine Pflicht, sie zu beschützen, Griff.“
„Ja, vor sich selbst, wenn es sein muss, ebenso wie vor Möchtegern-Attentätern.“
„Verzeih mir bitte, alter Junge, aber bei allem, was für das Mädchen auf dem Spiel steht - sie riskiert nicht nur Leib und Leben, sondern auch ihr Herz und ihre Seele. Findest du nicht, dass du sie ein wenig von oben herab behandelst?“
„Von oben herab?“
„Unterschätze diese Frau nicht. Ihre Hoheit ist mehr als nur ein hübsches Ding, das zufällig die richtige Abstammung für unsere Pläne hat. Sie ist jung, das stimmt, aber sie verfügt über sehr
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