Im Schloss der Traeume
musterte, wurde ihr bewusst, dass sie nur ein dünnes Nachthemd trug.
Schnell machte sie die Tür ein Stück weiter zu, um sich dahinter zu verstecken. Das war natürlich albern, denn er hatte sie oft genug nackt gesehen.
Er öffnete die Tür wieder. „Tut mir leid, aber ich bestehe darauf. Wir müssen miteinander reden."
„Worüber?" Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. „Du hast doch behauptet, dass es nichts mehr zu sagen gibt."
Was will er bloß von mir? überlegte sie, die Hand immer noch auf der Türklinke. Und warum ist er so hartnäckig? Carrie war hin und her gerissen. Einerseits hatte sie Angst und hätte ihn am liebsten aufgefordert zu verschwinden. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was er ihr zu sagen hatte. Wahrscheinlich würde er sie nur noch mehr beleidigen.
Dennoch zö gerte sie, weil sie sich andererseits immer noch Hoffnungen machte. Sicher war es verrückt, aber sie konnte ihn nicht wegschicken.
„Wir müssen aber miteinander reden, und zwar jetzt", beharrte Leone.
„Also gut, dann komm rein."
Als er in den Flur trat, schaltete sie schnell das Licht im Wohnzimmer an. „Warte da drinnen", erklärte sie, bevor sie ins Schlafzimmer eilte, um ihren Bademantel überzuziehen.
Sobald sie jedoch aus dem Schlafzimmer kam und Leone im Wohnzimmer auf und ab gehen sah, fühlte sie sich verletzlicher denn je. Er wirkte wie ein Tiger im Käfig. Und gleich wird er sich auf mich stürzen und mich verschlingen, dachte sie.
Es sah so aus, als würde sie recht behalten. Als sie das Wohnzimmer betrat, fuhr Leone zu ihr herum. „Warum hast du mir erzählt, dass Bud dein Verlobter ist?"
„Hat jemand das Gegenteil behauptet?"
Carrie war völlig überrascht. Wie kam Leone darauf, Fragen über Bud zu stellen?
Außerdem fiel ihr jetzt auf, dass er im Licht doch nicht so makellos aussah. Sein Anzug war leicht zerknittert, das Hemd stand am Kragen offen, und nun sah sie auch den bekümmerten Ausdruck in seinen Augen.
Plötzlich war sie besorgt. „Was hast du eigentlich gemacht? Warum bist du hier?"
„Was ich gemacht habe?" Leone runzelte die Stirn. „Ich hatte ein offizielles Essen im Palast, und danach habe ich Caterina zum Flughafen gebracht." Er machte eine Pause, ehe er fortfuhr. „Und um deine vorherige Frage zu beantworten: Caterina hat mir erzählt, dass Bud nicht dein Verlobter ist."
Benommen blickte Carrie Leone an. Warum hätte sie zugeben sollen, dass Bud nicht ihr Verlobter war, wenn es Leone so ein Vergnügen bereitete, ihr seine sexuellen Abenteuer unter die Nase zu reiben?
„Ich habe es nur zufällig erfahren", berichtete er. „Als wir zum Flughafen gefahren sind, hat sie erwähnt, dass du morgen in die Staaten zurückfliegst. Ich habe eine Bemerkung darüber gemacht, dass du zu Bud, deinem Liebhaber, zurückkehrst. Daraufhin hat sie gelacht und mir erzählt, dass ich alles falsch verstanden habe und Bud nur ein guter Freund von dir ist."
Nun kam Leone auf Carrie zu und sah sie drohend an, als wollte er sie schütteln und so die Wahrheit von ihr erfahren. Seine blauen Augen funkelten. „Und?"
„Na ja, vielleicht hat sie recht. Vielleicht auch nicht."
Carrie wollte vor ihm zurückweichen, schaffte es jedoch nicht. Sein männlicher Duft brächte sie ganz durcheinander. Sie sehnte sich danach, sich Leone in die Arme zu werfen und ihn zu küssen. Gleichzeitig hätte sie ihn am liebsten geschlagen. Warum musste er sie so quälen?
Frustriert stöhnte sie auf. „Was bedeutet es dir schon?"
„Was es mir bedeutet?" Ehe sie sich's versah, hatte er ihre Schultern umfasst, Sein Griff war ziemlich schmerzhaft. „Ich dachte, das mit uns wäre etwas ganz Besonderes. Und dann kommst du und gestehst mir, dass du schon einen Freund hast." Jetzt schüttelte Leone sie tatsächlich. „Und, stimmt es oder nicht?"
„Etwas Besonderes! Was soll das heißen?" Wütend befreite sie sich aus seinem Griff.
„Wie kannst du so etwas behaupten, wenn du mit dieser Brünetten geschlafen hast? Und nicht nur das, du hast sogar damit angegeben."
Jetzt ließ Carrie ihrem Zorn freien Lauf. „Aber ich habe die ganze Zeit gewusst, wie du wirklich bist. Ich hätte mich nie mit dir einlassen sollen. Männer wie du ändern sich nicht. Es ist wie eine Krankheit." Schließlich brach sie in Schluchzen aus. „Ich war für dich bloß eine weitere Eroberung."
„Nein, das warst du nicht."
Leone sah sie an, als hätte er sie am liebsten in die Arme genommen, aber offenbar traute er sich
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