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Im Schloss des spanischen Grafen

Im Schloss des spanischen Grafen

Titel: Im Schloss des spanischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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stand auf, um nach Alfie zu sehen. Einen Moment lang beneidete sie den friedlich schlafenden Jungen. Er sah so zufrieden aus. Ein fremdes Bett in einer unbekannten Umgebung? Für Alfie kein Grund, nicht einschlafen zu können. Und warum sollte es für ihren Sohn auch anders sein? Seine Kindheit ließ sich nicht mit der seiner Mutter vergleichen, denn ihre war von Unsicherheit und Ängsten geprägt gewesen. Alfies Welt dagegen war stabil, er bekam alles, was er brauchte, vor allem Liebe im Überfluss. Er kannte weder Gewalt noch Willkür. Jemima war stolz darauf, dass sie schon jetzt mehr für ihn getan hatte als ihre Eltern jemals für sie.
    Sie kehrte ins Schlafzimmer zurück und schlüpfte unter die Bettdecke. In die Kissen zurückgelehnt, schaltete sie den Fernseher ein und wählte schließlich den Musikkanal.
    Sie musste eingeschlafen sein, denn ein leises Geräusch ließ sie auffahren. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war. Blinzelnd sah sie zu Alejandro, der die Fernbedienung aufnahm und das Gerät ausschaltete. Die Nachttischlampe brannte noch.
    „Ich hab wohl geschlafen“, murmelte sie und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Sie fragte sich, ob die Musik vielleicht zu laut gewesen war und Alejandro aufgeweckt hatte, denn er trug nur Jeans und war barfuß. Sie starrte auf seinen Oberkörper, und plötzlich wurde ihr heiß.
    Alejandro schickte ihr einen düsteren Blick zu. „Ich schlafe heute Nacht hier“, teilte er ihr mit. Mit funkelnden Augen forderte er sie dazu heraus, ihm zu widersprechen.
    Jemima warf einen Blick auf die Uhr. Es war immerhin drei Uhr morgens. Irritiert verfolgte sie mit, wie er sich die Jeans auszog, und noch erstaunter war sie, als sie erkannte, dass er darunter nichts trug und … nun ja, es war nicht zu übersehen, dass er erregt war. Sofort floss schmelzende Süße in ihrem Unterleib zusammen. Er begehrte sie, und er konnte es nicht verbergen. Die Vorstellung gefiel ihr. Sein Plan mit den getrennten Schlafzimmern war offensichtlich wie eine Seifenblase geplatzt.
    „Ich sollte eigentlich viel zu müde dafür sein, querida“, raunte er, als er zu ihr ins Bett kam. „Aber das Verlangen nach dir hat mir den Schlaf geraubt.“
    Mit der Grazie einer Königin lehnte sie sich zurück, um sich bewundern zu lassen. Eine eindeutige Einladung stand in ihren Augen zu lesen, und als Alejandro den Mund auf ihre vollen Lippen presste, fuhr ein Speer heißer Leidenschaft durch ihren schlanken Körper. Voll fiebriger Ungeduld zog Alejandro ihr das Nachthemd aus, liebkoste ihre Brüste, fand die feuchte Hitze zwischen ihren Schenkeln. Ihre Sinne liefen Sturm, gierig drängte sie sich seinen Berührungen entgegen.
    „Por Dios, ich kann nicht länger warten“, rief er heiser.
    Jemima fragte sich, was hier mit ihr passierte. Eben noch war sie matt und müde gewesen, doch jetzt hatte Alejandro die Flammen in ihr wieder auflodern lassen, hatte die mächtige Sehnsucht in ihr geweckt, der sie nicht widerstehen konnte. Erregung pulste in ihr, schraubte sich höher und höher, bis sie zusammen in einem scheinbar ewig dauernden, schillernden Feuerwerk explodierten. Verausgabt blieb sie schließlich reglos in seinen Armen liegen.
    Alejandro drückte ihr einen letzten Kuss auf die Wange. „Niemand außer dir kann mir solches Vergnügen schenken“, murmelte er noch, bevor er sich umdrehte und das Licht ausschaltete.
    Es war ein zweifelhaftes Kompliment, das Jemima aus der matten Zufriedenheit riss und in quälende Selbstzweifel stürzte. Nichts hatte sich geändert, für Alejandro ging es noch immer allein um Sex. Er hatte sie nie geliebt, dennoch hatte er sie geheiratet. Für sie ergab das alles keinen Sinn. Allerdings war sie daran gewöhnt, für die, die sie liebte, nicht gut genug zu sein. Ihre Mutter hätte sie sicher mehr geliebt, wäre sie der Junge gewesen, den die Mutter sich gewünscht hatte, um ihrem Mann zu gefallen. Ihr Vater hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, vorzugeben, er würde die Tochter lieben. Und dann hatte sie sich mit Leib und Seele in Alejandro verliebt. Die Tatsache, dass sie ihn verloren hatte, besaß noch immer die Macht, ihr Schmerzen zu bereiten.
    Reglos starrte sie in die Dunkelheit, spürte die Wärme seines Körpers an ihrem Rücken. Vielleicht war es nur Sex, aber das war besser als nichts, oder? Wenn sie ging, würde sie nicht leiden, beruhigte sie sich still. Weil sie ihn nicht mehr liebte. Diesen albernen Unsinn hatte sie hinter sich. Einst hatte sie

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