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Im Schloss des spanischen Grafen

Im Schloss des spanischen Grafen

Titel: Im Schloss des spanischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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feinen Zügen, der makellosen Haut und den großen Augen in der ungewöhnlichen Farbe. Der Sex war noch besser gewesen, als er in Erinnerung hatte, doch noch war Alejandro keineswegs sicher, dass er seine Frau da hatte, wo er sie haben wollte. Dass sie ihren Aufenthalt hier auf nur drei Monate beschränkt halten wollte, verstieß gegen sämtliche seiner Überzeugungen. Sie war der genaue Gegenpol zu ihm – impulsiv, kapriziös und unberechenbar. Es würde immer eine Herausforderung sein, ihre nächsten Schritte vorauszusehen.
    Verärgert wurde ihm klar, dass er schon wieder eine Schlacht mit sich schlug. Ein Konflikt, in dem er sich ständig befand, sobald es um Jemima ging. Wie hatte er eine untreue Ehefrau zurückholen können, wenn es gegen alles ging, an das er glaubte? Noch dazu eine untreue Ehefrau, die sich weigerte, ihre Schuld einzugestehen. Eine uneinsichtige Goldgräberin, die nur deshalb in England so lange hatte überleben können, weil sie ihn um Tausende von Euro erleichtert hatte, wohl schon damals in dem Kalkül, sich vor der Flucht finanzielle Sicherheit zu verschaffen.
    Der Verdacht hinterließ einen bitteren Nachgeschmack bei einem Mann, der immer an ein Übermaß weiblicher Aufmerksamkeit gewöhnt gewesen war. Nur die eigene Ehefrau hatte nicht schnell genug von ihm wegkommen können.
    Doch woher nahm er sich das Recht, auf Moral zu pochen? Er hatte den gemeinsamen Sohn als Waffe genutzt und Jemima zur Rückkehr erpresst. Erstaunlicherweise fühlte er sich überhaupt nicht schuldig. Denn hatte er nicht nur das Beste für seinen Sohn im Sinn gehabt? Wenn man mit einer solchen Frau zu tun hatte, blieb einem nichts anderes, als zu außergewöhnlichen Maßnahmen zu greifen.
    Alejandro nippte an seinem Wein, während sein wacher Verstand ihn mit Wahrheiten konfrontierte, die er lieber ignoriert hätte. Jemima konnte ihn in Flammen aufgehen lassen, aber sie war nicht gut für ihn. Ein Mann sollte sich eine anständige Frau suchen, statt sich auf eine ehrlose Lügnerin einzulassen. Doch sobald er in dem kleinen englischen Städtchen all die Männer gesehen hatte, die ihr nachhechelten, waren seine Libido und sein Besitzanspruch in schwindelnde Höhen geschossen. Jemima gehörte ihm … und sie war eindeutig seine Schwäche.
    Nun, eine Schwäche konnte ein Mann sich leisten – solange er auf Schadensbegrenzung achtete. Und verletzen konnte sie ihn nicht, schließlich war keine Liebe im Spiel. Er war noch nie verliebt gewesen, und er war stolz darauf. Verliebte Männer machten sich zum Narren, während ein Mann, der ausschließlich Lust für eine Frau empfand, sich immer unter Kontrolle hatte und genau wusste, was er tat und warum er es tat.
    Als das Schweigen Jemima zu unangenehm wurde, ergriff sie das Wort. „Beim Abflug in London wurden Alfie und ich von einer Reportermeute in Empfang genommen. Sie schienen auf uns gewartet zu haben.“
    Prompt erschien eine tiefe Falte auf Alejandros Stirn. „Jemand muss ihnen einen Tipp gegeben haben. Woher hätten sie es sonst wissen sollen?“
    „Von mir auf jeden Fall nicht.“
    „Sicher nicht?“, konterte er zynisch.
    Empört sah sie ihn an. „Du glaubst, ich würde die Paparazzi informieren?“
    „Entweder hast du dir mit der Information ein nettes Sümmchen verdient, oder du genießt es einfach, im Rampenlicht zu stehen.“ Alejandro warf seine Serviette auf den Teller und stand auf. „Wie auch immer … Sei gewarnt. Ich mag diese Art von Publicity nicht.“
    „Wohin gehst du?“ Seine Anschuldigung hatte ihr Temperament angefacht.
    „Zu Bett. Erst sehe ich noch nach Alfie. Buenas noches, querida.“
    Unter dem Tisch ballte Jemima die Hände zu Fäusten. Nach dem leidenschaftlichen Liebesspiel war es wie ein Schlag ins Gesicht, dass er in einem separaten Zimmer schlafen wollte. Aber es war nur eine Erinnerung daran, wie sehr der Schein trügen konnte. Weder das großzügige Geschenk der neuen Garderobe noch das vertraute Dinner zu zweit bedeuteten, dass es hier um eine echte Versöhnung ging. „Ich habe die Medien nicht informiert.“
    „Irgendjemand hat es aber getan.“ Angriffslustig hob er sein Kinn.
    „Weißt du, es gefällt mir nicht, dass du eine Nanny eingestellt hast, ohne vorher mit mir darüber zu reden“, wechselte sie abrupt das Thema.
    „Das besprechen wir morgen“, gab er ungeduldig zurück und ließ sie allein vor dem nicht angerührten Dessert sitzen.
    Wenig später kam ein Hausmädchen, um den Tisch abzuräumen. Jemima

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