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Im Schloss des spanischen Grafen

Im Schloss des spanischen Grafen

Titel: Im Schloss des spanischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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gearbeitet, um dein Unternehmen zu retten?“
    „Ja, und in einer Hinsicht hat sich die Arbeit ausgezahlt. Ich konnte neue Verträge abschließen und habe die mageren Zeiten gemeistert. Doch für etwas anderes war es zu spät: Ich verlor meine Frau“, schloss er tonlos.
    Jemimas Lippen begannen zu zittern. Sie wollte ihn umarmen und trösten, doch gleichzeitig hätte sie ihn am liebsten geohrfeigt, weil er sie wie ein zerbrechliches kleines Mädchen behandelt und ihr solch schwerwiegende Dinge verschwiegen hatte. Jetzt machte sie sich Vorwürfe, dass sie auf Einkaufstouren gegangen war und zusammen mit Marco Streifzüge durch die Nachtklubs unternommen hatte, während Alejandro Stunde um Stunde um den Erhalt seines Unternehmens und des Familienbesitzes gekämpft hatte.
    „Alejandro, wenn … wenn du mir die Wahrheit gesagt hättest, anstatt mich außen vor zu lassen, wäre alles anders gelaufen.“ Die Tränen lösten sich, rollten ihr über die Wangen. Unwirsch wischte sie sie mit dem Handrücken fort. „Ich hätte es verstanden.“
    Eine Hand an ihrem Rücken, führte er sie zurück ins Zimmer und reichte ihr ein Taschentuch. „Ich bin mir nicht sicher, ob es anders verlaufen wäre. Du warst sehr jung und unerfahren – und du warst schwanger. Du brauchtest nicht noch mehr Stress.“
    Er irrte sich, aber sie würde jetzt nicht mit ihm streiten, dazu war sie zu aufgewühlt. Außerdem war ihr klar, dass mehr als alles andere sein Stolz ihn davon abgehalten hatte, sie in seine finanziellen Probleme einzuweihen. In dieser Beziehung war er altmodisch – als Mann sah er es als seine Pflicht an, für sie zu sorgen und ihr alle Wünsche zu erfüllen. Es hatte ihm Vergnügen bereitet, sie mit Geschenken zu überraschen und sie zu verwöhnen, ihr all das zu geben, von dem er wusste, dass sie es vorher noch nie gehabt hatte. Am liebsten hätte sie geschrien – sie hatte seine Aufmerksamkeit haben wollen, nicht seinen Reichtum und was sich damit alles kaufen ließ.
    „Ich habe nie von dir verlangt, ein Superheld zu sein.“ Ihre Stimme klang seltsam heiser, mit dem Taschentuch tupfte sie sich die Tränen aus den Augen. „Hättest du mir damals gesagt, was los ist, hätte ich mich nicht so verlassen gefühlt. Ich dachte, du würdest bereuen, dass du mich geheiratet hast. Dass du deswegen nicht nach Hause kommst.“
    „Mir ist nie in den Sinn gekommen, ich könnte unsere Ehe retten, indem ich dir sage, dass ich kurz vor dem Bankrott stehe“, meinte er zynisch.
    „Das beweist nur, wie wenig du mich kennst. Ich bin nämlich sehr loyal, ich hätte auf jeden Fall zu dir gehalten!“, verkündete sie stolz.
    „Damals schien es mir, dass du viel mehr mit meinem vergnügungssüchtigen Bruder gemein hast“, sagte er, und leichte Verachtung färbte seine Stimme.
    „So oberflächlich bin ich nicht.“ Jemima knetete das feuchte Taschentuch zwischen den Fingern. Sie hatte ihn damals so sehr geliebt, sie wünschte, er könnte wenigstens glauben, dass ihre Gefühle echt gewesen waren – auch wenn ihre Liebe nicht stark genug gewesen war, den Widrigkeiten zu trotzen. „Nur hast du mir nie die Chance gegeben, es dir zu beweisen.“
    Sie warf einen letzten traurigen Blick auf sein atemberaubend schönes Gesicht, drehte sich dann ohne noch ein weiteres Wort um, ging zurück ins Schlafzimmer und legte sich ins Bett.
    Ihr Handy auf dem Nachttisch blinkte. Jemima hob es auf und sah, dass sie einen Anruf verpasst hatte, zudem hatte sie zwei SMS erhalten. Die eine Nachricht stammte von Beatriz, um Bescheid zu geben, dass sie Jemimas Handynummer an Marco weitergegeben hatte. Sie hoffte, dass Jemima nichts dagegen hatte. Die zweite Nachricht und der verpasste Anruf kamen von Marco selbst. Jemima war entrüstet. Dass er es tatsächlich wagte, sich mit ihr in Verbindung zu setzen!
    Muss dringend mit dir reden, lautete seine Nachricht.
    Unwirsch löschte sie den Text und warf das Handy zurück auf den Tisch. Marco hatte wirklich Nerven! Momentan würde sie das Risiko auf gar keinen Fall eingehen, sich mit ihm zu treffen, auch wenn sie selbst einige Fragen hatte, die sie von ihm beantwortet haben wollte. Das wäre doch genau das, worauf Alejandro wartete und sicherlich der endgültige Todesstoß für ihre Beziehung!
    Sie schreckte zusammen, als die Tür aufging, und erstarrte, als sie Alejandro ins Zimmer kommen sah. Dann war sie in Windeseile aus dem Bett und bei ihm, schlang die Arme um seinen Nacken und beugte den Kopf zurück, als

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