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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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meiner Gäste ist gestern aus dem Fenster geklettert, weggefahren und nicht wieder aufgetaucht. Er hat seine Sachen hier gelassen, vielleicht, weil er mit einem Koffer in der Hand schlecht vom Dach klettern konnte. Gestern hat ein Mann angerufen, der angeblich von einer Autovermietung kam, und nach ihm gefragt, aber als ich später mit der Autovermietung telefonierte, um ihnen ein Update zu geben, gab es in ihren Datenbanken keinen Mr Layton. Dann hat gestern am späten Nachmittag jemand angerufen und zwei Zimmer für die beiden Männer reserviert, die gerade angekommen sind, und ich glaube, dass es derselbe Mann war, der zuvor behauptet hatte, von der Autovermietung zu sein. Kommst du noch mit?«
    Neenah nickte. Ihre blauen Augen sahen sie ernst an. »Gast verschwunden, Leute suchen nach ihm und lügen dabei, und jetzt sind diese Leute hier.«
    »So in etwa.«
    »Ganz offensichtlich hat er nichts Gutes im Schilde geführt. «
    »Genauso wenig wie die Leute, die nach ihm suchen.«
    »Ruf die Polizei«, bestimmte Neenah.
    »Um was zu melden? Sie haben nichts getan. Es wurde gegen kein Gesetz verstoßen. Ich habe Mr Layton vermisst gemeldet, aber nachdem er seine Rechnung bezahlt hat, kann das Sheriff’s Department nichts weiter tun, als in den Krankenhäusern und Schluchten nach ihm zu suchen. Und hier liegt der Fall genauso. Die Polizei kann die beiden schlecht vernehmen, bloß weil sie mir komisch Vorkommen.« Cate beugte sich vor, griff nach ihrer Teetasse, die neben der Teigschüssel stand, nahm einen Schluck und legte dann den Kopf zur Seite, weil ein Geräusch aus dem Korridor ihren Herzschlag stocken ließ. »Hast du das gehört?«, flüsterte sie drängend. Sie stand auf und huschte zur Küchentür.
    »Bleib ...«, setzte Neenah entsetzt an, doch Cate hatte die Tür bereits aufgerissen.
    Draußen war niemand zu sehen. Weder im Korridor noch auf der Treppe. Sie schlich zur Treppe und schaute nach oben; von dort aus konnte sie die Türen zu Zimmer drei und fünf sehen, beide waren geschlossen. Sie streckte den Kopf in den Speiseraum, aber auch der war leer. Schließlich kehrte sie in die Küche zurück, wo Neenah nervös in der Tür Position bezogen hatte. »Nichts.«
    »Bist du sicher?«
    »Vielleicht bin ich nur überreizt.« Cate schloss die Tür und massierte die Gänsehaut auf ihren Armen. Sie nahm einen Schluck aus ihrer Tasse und verzog das Gesicht, weil der Tee inzwischen kalt geworden war. Also trug sie die Tasse an die Spüle und kippte den restlichen Tee in den Ausguss.
    »Ich habe nichts gehört, aber du kennst dich mit den Geräuschen hier im Haus besser aus. Könnte nicht einfach was geknarrt haben?«
    Cate rief sich das Geräusch ins Gedächtnis zurück. »Es war kein Knarren; es war eher so, als wäre jemand an der Wand entlanggestrichen.« Sie war zu fahrig, um sich wieder zu setzen, und machte sich darum daran, den Teig mit dem Küchenlöffel auf das vorbereitete Backblech zu klatschen und ihn dort mit dem Löffelrücken flach zu drücken und glatt zu streichen. »Wie gesagt, vielleicht bin ich nur überreizt. Möglicherweise kam das Geräusch auch von draußen.«    
    Hinter der geschlossenen Küchentür trat Goss leise aus dem Raum, der mit den auf dem Boden verstreuten Spielsachen wie ein gemütliches Familienzimmer wirkte. Das war knapp gewesen, doch dafür hatte er etwas Wichtiges erfahren. Sich immer am äußersten Rand der Stufen haltend und jede erst antestend, bevor er sie belastete, stieg er die Treppe hinauf und schaffte es ohne ein verräterisches Quietschen zum oberen Absatz. Er klopfte nicht erst an Toxtels Tür, sondern öffnete sie wortlos und schlüpfte ins Zimmer. Als er sich umdrehte, schaute er in die Mündung der Taurus.
    Toxtel sah ihn grimmig an und senkte den Arm. »Willst du dich abknallen lassen?«    
    »Ich habe mitbekommen, wie diese Nightingale unten mit einer anderen Frau geredet hat«, erklärte er leise und eindringlich. »Sie hat uns im Verdacht. Sie hat was davon gesagt, dass sie die Bullen rufen will.« Das hatte sie zwar eigentlich nicht gesagt, aber diese Gelegenheit würde er sich nicht entgehen lassen.
    »Scheiße! Wir müssen schleunigst Laytons Zeug finden und abhauen.«
    Goss hatte gehofft, dass Toxtel so reagieren würde. Weder er noch Toxtel wurden gesucht, aber sie hatten sich unter falschem Namen eingemietet, und das könnte in Verbindung mit Laytons unerklärlichem Verschwinden einem dieser Hinterwäldler-Schutzmänner merkwürdig

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