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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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besonders heraus, aber er fiel Goss trotzdem auf. Ihre Stimme war ebenfalls angenehm, warm und freundlich. Das dichte braune Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebündelt, und ihre Augen waren braun, auch das war keineswegs auffallend. Dafür war ihr Mund ziemlich ungewöhnlich, die Oberlippe war voller als die Unterlippe. Das ließ sie weich und sinnlich wirken.
    »Ihre Zimmer sind fertig«, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln, das keinerlei Reaktion auf sein offensichtliches Interesse erkennen ließ. Als sie sich wegdrehte, warf er einen prüfenden Blick auf ihren Hintern. Er hatte Recht gehabt, er war wirklich süß.
    Im Haus sah er vor einer Zimmertür einen Teddybär liegen, was auf ein Kind schließen ließ. Das hieß, dass hier möglicherweise auch ein Mr Nightingale wohnte. Andererseits trug sie keinen Ehering; das war ihm aufgefallen, als er ihre Hand geschüttelt hatte. Goss warf Toxtel einen Blick zu und erkannte, dass auch er den Teddy bemerkt hatte.
    Sie blieb vor einem Empfangstisch stehen, der seitlich neben der Treppe im Hausflur aufgestellt war, und nahm zwei Schlüssel in die Hand. »Sie haben Zimmer Nummer drei und fünf«, sagte sie und ging ihnen voran nach oben. »Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad und einen schönen Blick. Ich hoffe, Sie genießen Ihren Aufenthalt bei uns.«
    »Das werden wir bestimmt«, antwortete Toxtel höflich.
    Sie gab ihm Zimmer 3, Goss bekam Zimmer 5. Bei einem kurzen Blick den Flur hinunter erkannte Goss auf der rechten Seite zwei Zimmer, die nach vorne gingen, sowie vier weitere Zimmer auf der linken Seite. Den Autos auf dem Parkplatz nach zu schließen waren mindestens zwei der Zimmer belegt, womöglich noch mehr, je nachdem, wie viele Menschen mit jedem Auto gekommen waren. Das Haus zu durchsuchen würde eventuell nicht so einfach, wie sie gehofft hatten.
    Andererseits, dachte Goss lächelnd, während er seine Sachen auspackte, eröffneten sich durch das Wissen, dass es hier ein Kind gab, einige interessante Möglichkeiten.

8
    Cate wusste nicht, was das alles zu bedeuten hatte, aber sie hatte den Verdacht, dass der Mann, der gestern Abend angerufen und zwei Zimmer für die Herren Huxley und Mellor reserviert hatte, derselbe war, der schon einmal angerufen und als angeblicher Mitarbeiter der Autovermietung nach Jeffrey Layton gefragt hatte. Sie wusste das natürlich nicht mit Gewissheit, und wäre ihr Misstrauen nicht bereits geweckt gewesen, wäre sie gar nicht auf die Idee gekommen. Aber sowohl Akzent wie Tonfall waren ihr bekannt vorgekommen, und so hatte die Erinnerung, nachdem Cate den Hörer aufgelegt hatte, in ihrem Unterbewusstsein gearbeitet, bis sich eins zum anderen gefügt hatte.
    Die beiden Männer suchten ganz offensichtlich nach Layton, was ebenfalls verdächtig war. Falls sie sich Sorgen um ihn machten, weil er verschwunden war, hätten sie das bestimmt gleich zu Anfang gesagt; sie hätten ihr erzählt, dass sie ihren Freund suchten, und sie nach dem Morgen befragt, an dem er verschwunden war. Dass sie nichts dergleichen getan hatten, sagte ihr, dass sie keineswegs um sein Wohlergehen besorgt waren. Mr Layton hatte definitiv Probleme, und diese beiden Männer waren zwei davon.
    Es war ein Fehler gewesen, sie hier übernachten zu lassen. Das war ihr jetzt klar. Wenn sie die Stimme am Telefon nur rechtzeitig erkannt hätte, hätte sie dem Anrufer erklären können, dass sie keine freien Zimmer mehr hatte, damit hätte sie diese Männer zwar nicht davon abhalten können, nach Trail Stop zu kommen, aber zumindest hätten sie dann nicht mit ihr und den Kindern unter einem Dach gewohnt. Ein Schauer lief ihr über den Rücken bei dem Gedanken an die Jungs, an ihre Mutter und sogar an die drei jungen Männer, die seit gestern Nachmittag hier waren, um ein paar Tage zu klettern. Hatte sie unabsichtlich alle in Gefahr gebracht?
    Zumindest waren Mimi und die Zwillinge momentan außer Haus. Ihre Mutter war mit Tucker und Tanner spazieren gegangen, nachdem sie den beiden erklärt hatte, sie wolle ihnen noch eine Gelegenheit geben, ihr zu beweisen, dass sie wussten, wie man sich benimmt, und falls die Jungs sie diesmal enttäuschen sollten ... natürlich hatte ihre Mutter diesen Satz nie vollendet, aber als Kind hatte sich Cate stets ausgemalt, dass sie praktisch den Weltuntergang herbeiführen würde, wenn sie ihre Mutter ein zweites Mal enttäuschen sollte. Tucker und Tanner hatten angemessen bedeutend zu ihr aufgesehen. Cate konnte nur hoffen, dass es ein

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