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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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beiseite. Das waren nur Hirngespinste, sie war von allen guten Geistern verlassen, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Stattdessen sollte sie lieber die nächsten zwei Wochen planen.
    Während die Jungs weg waren, konnte sie einiges erledigen, etwa die Tiefkühltruhe und die Speisekammer reinigen oder den Parkplatz mit großen Steinen einfassen, damit er etwas mehr hermachte als der gegenwärtige Kiesplatz. Sie konnte die Anziehsachen der Kinder durchgehen und alles aussortieren, was zu klein oder zu abgetragen war, um es dann auf den Speicher zu bringen. Eigentlich hätte sie die Sachen der Jungs auch in die Altkleidersammlung geben können, aber irgendwie brachte sie es nicht übers Herz, sich von diesen Dingen zu trennen. Sie bewahrte immer noch alle Babysachen auf, die winzigen Einteiler, die Lätzchen, Söckchen und süßen kleinen Schühchen. Vielleicht würde Cates Herz nicht mehr so lächerlich stark an ihren abgetragenen Sachen hängen, wenn die beiden erst in die Schule kamen; andernfalls müsste sie irgendwann das ganze Haus zum Altkleiderlager umfunktionieren.
    Ja, sie hatte genug zu tun, während die Jungs weg waren. Vielleicht wäre sie abends so müde, dass sie nicht vor Sehnsucht in Tränen ausbrechen würde.
    Dabei fiel ihr ein, dass die beiden schon schlafen würden, wenn sie nicht schleunigst ins Haus zurückkehrte. Da sie während der nächsten Wochen keine Gelegenheit hätte, sie ins Bett zu stecken und ihnen eine Geschichte vorzulesen, wollte sie das heute Abend auf keinen Fall verpassen.
    Sheila hatte Tucker und Tanner gerade in die Schlafanzüge gesteckt, als Cate in das dampfige Bad trat. »Alles saubah!«, strahlte Tucker sie an.
    Sie bückte sich, küsste ihn auf den Scheitel, schloss ihn in den Arm und richtete sich mit ihm wieder auf. Er kuschelte sich an sie, legte den Kopf auf ihre Schulter, und ihr wurde das Herz bei der Erkenntnis eng, dass diese Tage vorbeiflogen und sie bald zu groß wären, als dass Cate sie noch tragen konnte, wenn sie das überhaupt noch wollten. Bis dahin wollten sie wahrscheinlich auch nicht mehr umarmt und geküsst werden.
    Cate nahm Tanner hoch, der seinen Arm um ihren Hals legte und sie einschmeichelnd anlächelte. Sie wich ein wenig zurück und sah ihn misstrauisch an, was deutlich wirksamer gewesen wäre, wenn sie nicht gleichzeitig seinen Rücken getätschelt hätte.«Du hast doch was ausgeheckt«, sagte sie argwöhnisch.
    »Nein!«, versicherte er ihr und unterdrückte ein Gähnen.
    Sie waren müde und bettfertig, aber viel zu aufgeregt, um zur Ruhe zu kommen. Erst konnten sie sich nicht entscheiden, welche Geschichte sie hören wollten; dann wollte Tanner einen seiner Dinosaurier im Arm halten, was wiederum bedeutete, dass sich auch Tucker entscheiden musste, welches Spielzeug er haben wollte. Schließlich entschied er sich für seine Batman-Figur, die er auf der Decke herumhüpfen ließ.
    Tanner legte seinen Dinosaurier hin und sah sie ganz ernst an. »Wenn ich groß bin, will ich Soldat werden«, verkündete er.
    Tucker nickte, war aber zu sehr mit Gähnen beschäftigt, um etwas zu sagen.
    Letzte Woche waren sie noch fest entschlossen gewesen, Feuerwehrmänner zu werden, weshalb Cate sich nur wundern konnte, wie schnell sie sich veränderten. »Wisst ihr eigentlich, wo ein König seine Armee hintut?«, fragte sie todernst und mit großen Augen.
    Beide schüttelten die Köpfe und rissen ebenfalls die Augen auf.
    »In die Ärmeell«
    Mehrere lange Sekunden starrten die beiden sie schweigend an, dann begriffen sie den Witz und begannen zu lachen. Manchmal musste sie ihnen die Witze erklären, aber das frustrierte die beiden nur; sie liebten es, wenn sie die Pointe selbst begriffen. Hinter ihr hörte sie ihre Mutter leise aufstöhnen, wahrscheinlich, weil sie noch genau wusste, dass Vierjährige die Könige der Wiederholung waren, und Sheila jetzt darauf zählen konnte, dass sie diesen Witz in den nächsten zwei Wochen mindestens hundertmal hören würde.
    Cate las ihnen eine Geschichte vor, über der sie innerhalb von fünf Minuten eingeschlafen waren. Dann küsste sie ihre beiden Kinder und schlich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.
    Sheila sah die Tränen in ihren Augen und nahm sie in den Arm. »Du schaffst das schon, keine Angst. Warte nur bis zu ihrem ersten Schultag; dann wirst du dir die Augen ausweinen.«
    Cate musste unter Tränen lachen. »Danke, Mom, du verstehst wirklich zu trösten.«
    »Wenn ich dir erzählen würde, dass es dir nichts

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