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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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passiert, und du denkst, du hättest dir umsonst Sorgen gemacht, das ist dumm für dich gelaufen. Du warst einverstanden, und ich nehme dich beim Wort. Es gefällt mir nicht, dass ich meinen Besuch hier vorzeitig abbrechen muss, aber das hole ich nach, wenn ich die Jungs zurückbringe.«
    Nichts vermochte die Welt so schnell aufzuhellen wie die markigen Kommentare ihrer Mutter, dachte Cate und schloss sie lachend noch einmal in die Arme. Ihre Mutter setzte sich ans Steuer, und Cate beugte sich noch einmal vor, um einen letzten Blick auf die Jungs zu werfen. Tucker war schon wieder eingeschlafen. Tanner wirkte verschlafen, aber er schenkte ihr ein linkisches Lächeln und blies ihr einen Kuss zu. Cate tat so, als würde sie unter dem Aufprall rückwärts taumeln, und er begann zu kichern.
    Sie kämen schon zurecht, dachte sie, während sie den roten Lichtern nachsah, bis sie auf der Schotterstraße verschwunden waren. Was sie selbst anging, war sie da nicht so sicher.
    Von seinem Beobachtungsposten aus verfolgte Teague, wie der SUV kurz vor der Brücke abbremste und danach wieder beschleunigte. Hinter dem Steuer war im Licht der Armaturenbeleuchtung eine ältere Frau zu erkennen. Der Beifahrersitz war leer.
    Die logische Annahme war, dass die Frau so früh losgefahren war, weil sie einen Flug erwischen musste. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wieso eine allein stehende Frau in die Einöde reiste, um mutterseelenallein Ferien zu machen, aber vielleicht war sie eine Topmanagerin, die ein paar Tage abschalten wollte, und dafür war Trail Stop definitiv der richtige Ort.
    Während der stillen Nachtstunden hatte er den Ort ausgekundschaftet. Hinter der Pension hatten zwei Mietwagen geparkt, was bedeutete, dass nur noch einer übrig war. Er würde danach Ausschau halten. Während er zwischen den Häusern hindurchgeschlichen war, hatte er die verschiedenen Schusswinkel überprüft und die Positionen zu bestimmen versucht, aus denen sich möglichst effektiv Sperrfeuer einsetzen ließ. Ab und zu hatte ein Hund angeschlagen, aber Teague war so gut im Auskundschaften, dass keiner wirklich laut geworden war; kein Licht war angegangen, woraus er geschlossen hatte, dass die Hundebesitzer an ein gelegentliches Bellen gewöhnt waren.
    Diese Menschen würden sich nicht kampflos ergeben. Sie würden sich mit allem wehren, was ihnen zur Verfügung stand, wahrscheinlich gab es in praktisch jedem Haus eine Waffe. Hier draußen, wo es Bären, Schlangen und anderes Getier gab, zahlte es sich aus, mindestens eine Pistole zur Hand zu haben. Die Pistolen waren weniger problematisch; deren Reichweite war zu gering. Das Gleiche galt für die Flinten. Dafür würden ihnen die Gewehre Probleme bereiten, und es stand fest, dass einige der Männer Rotwild jagten und daher eine schusskräftige Waffe mit durchschlagsstarker Munition besaßen.
    Er markierte die Gebäude, von denen aus die Bewohner das Feuer erwidern konnten, was aber nicht viele waren, wenn er seine Männer richtig positionierte. Die Häuser standen zu vereinzelt, und dazwischen war viel freies Gelände, das sich nicht gefahrlos durchqueren ließ. Alles in allem waren es vielleicht dreißig, fünfunddreißig Gebäude. Die Straße schwenkte nach einem Knick zur linken Seite des Geländes, wodurch die meisten Häuser rechts auf der Flussseite standen, was ihm gelegen kam, da die Menschen dadurch auf der Seite gefangen waren, von der es kein Entkommen gab. Auf dieser Seite gab es erst eine zwanzig Meter tiefe Klippe, und darunter bildete das reißende Wasser eine undurchdringliche Barriere.
    Alle Fluchtversuche würden notwendigerweise von der linken Seite des Orts ausgehen, wo es aber weniger Häuser gab, die Deckung boten. Die Berge auf dieser Seite waren größtenteils unpassierbar, aber das gedachte er noch zu erforschen, bevor dieser Tanz begann, weil er alle möglichen Fluchtwege kennen wollte. Natürlich kannten sich die Einheimischen in ihrem eigenen Hinterhof aus; vielleicht gab es ja irgendwo eine verlassene Mine, die durch eine ganze Bergfalte schnitt. Falls ja, wollte er es wissen.
    Danach würde er Joshua Creed aufspüren.

13
    Als Teague die Verandatür zum Speiseraum aufzog, schlug ihm das köstliche Aroma von frischen Backwaren entgegen. Er blieb stehen und inhalierte tief. Der Raum war groß, aber voll mit kleinen Tischen und mit Gästen, von denen einige mit einem Kaffee in der einen und einem Muffin in der anderen Hand herumstanden, vielleicht, weil es

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