Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
ihren Schwestern von hier abreist. Nur dann haben wir noch die Gelegenheit, die Erinnerungen der drei zu löschen, wenn sie nicht deine Lebensgefährtin sein will.”
Bei diesen Worten zuckte er unwillkürlich zusammen, doch er wusste auch, Decker hatte recht. Die Sicherheit ihrer Art stand an oberster Stelle. Wenn er ihr Zeit geben wollte, um über alles nachzudenken, sollte er es ihr bald sagen. „Also gut, heute Abend weihe ich sie ein”, beschloss er, nahm noch einen Blutbeutel und zog sich in sein Zimmer zurück, damit er in Ruhe darüber nachdenken konnte, wie er das wohl am besten anstellte.
„Du strahlst ja”, sagte Jo grinsend und rief dann: „Sie strahlt doch, nicht wahr, Alex?”
„Ach, halt den Mund, Jo”, murmelte Sam, als sie spürte, wie ihre Wangen vor Verlegenheit zu glühen begannen, während sie vor dem Kühlschrank stand und sich ansah, was der zu bieten hatte. Es war bereits spät. Fast acht Uhr war es inzwischen, und dabei war sie im Morgengrauen neben Mortimer aufgewacht und hatte sich sofort auf den Weg in ihr Cottage gemacht. Sam konnte nicht fassen, dass sie so lange geschlafen hatte, auch wenn das eigentlich gar kein Wunder war. Mortimer und sie hatten sich in der vergangenen Nacht so oft geliebt, dass sie längst den Überblick verloren hatte. Ihr Körper war so etwas nicht gewöhnt und hatte offenbar entschieden, dass er eine Ruhepause benötigte. Jetzt verspürte Sam Hunger und einen schrecklichen Durst. Es kam ihr vor, als sei ihrem Körper alle Flüssigkeit entzogen worden.
„Oh ja, sie strahlt tatsächlich”, stimmte Alex ihr zu, als sie in die Küche kam.
„Ich glaub’s ja nicht, dass du den ganzen Tag gepennt hast. Wann bist du nach Hause gekommen?”
„Um sechs Uhr heute Morgen”, antwortete Jo an ihrer Stelle und erklärte: „Ich bin aufgewacht, als du dich an meinem Zimmer vorbeigeschlichen hast.” Vor Verlegenheit wurde Sam noch röter im Gesicht, erwiderte aber nichts, sondern nahm wortlos den Orangensaft aus dem Kühlschrank und goss sich ein Glas ein.
„Na, das muss ja was Tolles gewesen sein”, meinte Alex fast neidisch und holte ein Blech mit Kuchen aus dem Backofen.
„Einmal hast du so laut geschrien, dass wir dich bis hier drüben hören konnten.”
„Was?” Sam drehte sich erschrocken um und sah Jo an, die breit grinsend nickte.
„Wir waren uns nicht sicher, ob er dich vielleicht umbringt”, stimmte ihre jüngere Schwester zu.
„Und dann seid ihr nicht rübergekommen, um nachzusehen?”, fragte sie mit einer Mischung aus Verlegenheit und Verärgerung darüber, dass ihre Geschwister sie einfach ihrem Schicksal überlassen hatten.
„Na ja, wir haben darüber geredet, ob wir das tun sollten, aber dann haben wir uns gesagt, dass du so wenigstens glücklich stirbst”, meinte Alex ironisch, stellte das Blech auf den Herd und wandte sich wieder Sam zu. „Kind, ich wusste gar nicht, dass du so kräftige Lungen hast. Du kannst ja richtig brüllen.”
Sam stöhnte leise auf und widmete sich wieder ihrem Orangensaft, den sie in einem Zug austrank, da sie diesen Durst unbedingt stillen wollte.
„Ich dachte, die Mückenstiche wären längst verheilt”, sagte Jo plötzlich und kam näher. „Die sehen frisch aus.”
Sam zuckte mit den Schultern und schenkte sich noch ein Glas Saft ein. „Die müssen mich letzte Nacht erwischt haben.”
„Wann denn, bitte? Ich dachte, ihr wart die ganze Zeit im Haus. Oh, sag bloß, ihr habt’s doch wieder unter freiem Himmel getrieben. Ich dachte, das wolltet ihr nicht mehr versuchen.”
Sams Gesicht glühte noch heftiger, da sie von einer peinlichen Situation in die nächste geriet. Dumm wie sie war, hatte sie den beiden von den Zwischenfällen in Minden erzählt. Ihre Schwestern hatten sich anschließend als sehr verständnisvoll und mitfühlend erwiesen nachdem sie damit fertig gewesen waren, sich vor Lachen am Boden zu wälzen.
„Das muss auf dem Weg hierher passiert sein”, murmelte sie, obwohl sie die Einstiche schon im Spiegel gesehen hatte, als sie sich in Deckers Badezimmer umzog. Sie hatte Mortimer nicht wecken wollen, darum war sie durch den Fitnessraum nach draußen geschlichen. Die beiden anderen Männer waren in dem Moment ins Cottage zurückgekommen, als sie aufbrechen wollte, woraufhin sie das Haus durch die Schiebetüren im Untergeschoss verlassen hatte, um von den beiden nicht bemerkt zu werden.
Dass sie nicht auf dem Weg zurück zu ihrem eigenen Cottage gestochen worden sein konnte,
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