Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
Sam kümmern, aber das galt nicht für den Bedarf an Blut. An diesem Tag hatte er nur einen Beutel getrunken, da war er Sam begegnet, wie sie am Kopf der Treppe stand, und das war bei Weitem nicht genug gewesen.
Als sie sich das letzte Mal geliebt hatten, war er offenbar nicht bei Sinnen gewesen, da er sie dabei in den Hals gebissen hatte. Schlimmer war noch, dass er dabei sowohl die Lust auf Sam als auch seinen Blutdurst gleichzeitig gestillt und deswegen zu viel von ihr getrunken hatte, ehe ihm bewusst geworden war, was er da eigentlich tat. All seine Willenskraft war erforderlich gewesen, um endlich von ihr abzulassen. Sein letzter Gedanke vor der Bewusstlosigkeit hatte der Sorge um Sam gegolten, der er möglicherweise so viel Blut abgenommen hatte, dass es ihrer Gesundheit schaden konnte.
Diese Sorge veranlasste ihn dazu, aus dem Zimmer in den ersten Stock zu stürmen, wo sie aber ebenfalls nicht zu entdecken war.... ganz im Gegensatz zu Bricker und Decker. Die beiden saßen am Tisch und tranken jeder eine Blutkonserve, während Mortimer durch die verglaste Front sehen konnte, dass der Morgen dämmerte.
„Sam ist gegangen, kurz nachdem wir nach Hause gekommen sind”, ließ Decker ihn wissen, nachdem er den leeren Beutel von den Zähnen gezogen hatte.
„Sie hat sich durch die Tür im unteren Stockwerk nach draußen geschlichen”, ergänzte Bricker und grinste ihn an. „Wir haben sie gehört, aber so getan, als ob wir nichts mitbekommen.”
„Oh.” Mortimer fuhr sich durchs Haar und sah zum Tresen, wo noch das Essen lag, das er und Sam vor einer Weile dort vergessen hatten. Dann machte er kehrt und ging nach unten zum Kühlschrank, wo das Blut lagerte. Während er einen Beutel herausnahm und an seine Zähne drückte, rätselte er weiter, wie es Sam nur ging.
„Es geht ihr gut”, sagte Decker und machte ihn damit darauf aufmerksam, dass die beiden Männer ihm nach unten gefolgt waren und dass Decker wieder seine Gedanken las. „Sie wirkte etwas schlapp und blass, als sie über den Basen ging, und vermutlich wird sie den ganzen Tag schlafen, damit sich ihr Körper regeneriert. Aber sie trägt keine bleibenden Schäden davon.”
Mortimer verspürte große Erleichterung, als er das hörte. Da er nichts erwidern konnte, solange er sein Blut trank, nickte er Decker nur zu.
„Ich habe ihr den Gedanken in den Kopf gesetzt, dass sie von Mücken gestochen worden ist”, fügte Decker hinzu, während Mortimer die letzten Tropfen trank und den Beutel wegnehmen konnte.
„Danke”, sagte er und machte die Kühlschranktür erneut auf.
„Und?”, warf Bricker ein.
„Und was?”, knurrte Mortimer ungehalten.
„Wann wirst du es ihr sagen?”
Mortimer verzog gereizt das Gesicht. Lieber Gott, er hatte sich gerade erst seine Gefühle für diese Frau eingestanden, und da gingen die beiden ihm schon mit der Frage auf die Nerven, wann er es ihr sagen würde. „Nächsten Samstag oder Sonntag.”
„Du willst also bis zum letzten Moment warten, wie?”, fragte Decker und beugte sich vor, um ebenfalls einen Beutel aus dem Kühlschrank zu nehmen.
„Ich kann es dir nicht verübeln, wenn du so lange wie möglich deinen Spaß mit ihr haben willst. Immerhin kann es ja sein, dass du sie aufgeben musst.” Es gefiel Mortimer nicht, dass Decker genau jene Sache laut aussprach, vor der er sich am meisten fürchtete. „Aber”, wandte der Mann dann ein, „du solltest einkalkulieren, dass sie Zeit zum Nachdenken benötigt, ehe sie ihre Entscheidung trifft.” Mortimer drückte den zweiten Blutbeutel gegen seine Zähne und schwieg.
Decker ließ ihn über diesen Punkt nachdenken, während er selbst einen Beutel trank. Auch Bricker griff noch einmal zu, und so tranken die drei schweigend ihr Blut. Kaum war Deckers Konserve leer, riss er sie von seinen Zähnen und sagte: „Ihr ein paar Tage Bedenkzeit zu geben ist doch vernünftig, oder findest du nicht?”
„Kann schon sein”, räumte Mortimer widerstrebend ein. „Aber hier oben gibt es nicht viel, womit sie sich sonst beschäftigen könnte. Ich kann es ihr sagen, bevor sie am Sonntag abfahren, und nachdem wir unseren Abtrünnigen geschnappt haben, kann ich nach Toronto fahren.... ” Er verstummte, als Decker begann, den Kopf zu schütteln. Mürrisch trat er von einem Fuß auf den anderen und fragte: „Nicht?”
„Nein”, erklärte Decker entschieden. „Das ist zu gefährlich. Sie könnte mit jemandem darüber reden. Sam muss sich entscheiden, bevor sie mit
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