Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
gemacht und sein Verlangen geschürt, in sie einzudringen.... was er auch getan hätte, wäre sie nicht plötzlich aus seinem Traum verschwunden.
Es war ein gemeinsamer Traum gewesen, daran gab es keinen Zweifel. Sein Geist hatte sich im Schlaf mit ihrem verbunden und sie in dieses erotische Feuerwerk hineingezogen. Das war ein weiterer Beleg dafür, dass sie seine Lebensgefährtin war. Dummerweise hatte man sie offenbar aufgeweckt, wodurch die Verbindung zu ihr unterbrochen worden war. Vermutlich war sie in diesem Moment genauso frustriert wie er, und es war anzunehmen, dass sie überlegte, ob sie wieder einschlafen und in diesen Traum zurückkehren konnte.
Wenn es ihr gelang, würden sie den Traum fortsetzen können. Der Gedanke machte Mortimer stutzig. So etwas war nicht sehr wahrscheinlich, schließlich war sie inzwischen sicher aufgestanden, doch die Möglichkeit, dass es passieren könnte, war für ihn Grund genug, sich wieder hinzulegen. Er war fest entschlossen, noch einmal einzuschlafen, um es herauszufinden allerdings stellte er fest, dass er sich nicht nur nach ihr verzehrte.
Er hätte vor dem Zubettgehen eine Blutkonserve trinken sollen, wurde ihm jetzt zu seiner Verärgerung deutlich. Am Abend zuvor hatte er noch einen Beutel mehr getrunken als nötig, bevor sie nach nebenan zu den Frauen gegangen waren. Aber er hatte bis in die Nacht hinein etliche Flaschen Bier getrunken, und sein Blut war vollauf damit beschäftigt gewesen, die Wirkung des Alkohols auf seinen Körper zu bekämpfen. Und jetzt benötigte er dringend Nachschub, da er bereits erste leichte Schmerzen verspürte, die es verhindern würden, dass er noch Mal einschlief.
Murrend stand er auf, zog die Jeans an und verließ sein Zimmer. Er würde schnelleinen Beutel trinken und dann versuchen, wieder einzuschlafen. Durch den fast stockfinsteren Fitnessraum ging er zum Kühlschrank, aus dem sie am Tag zuvor alle verdorbenen Blutkonserven geholt und gegen die frischen, mitgebrachten Beutel ausgetauscht hatten. Einen dieser Beutel nahm er heraus, überlegte, ob er noch einen zweiten nehmen sollte, entschied sich aber dagegen und drückte ihn gegen seine Zähne. Während er das Blut zu trinken begann, schlenderte er zur Glaswand, die jetzt hinter einer Jalousie verborgen lag.
Mit einem Finger schob er eine Lamelle zur Seite und zuckte zusammen, als ihn das Tageslicht traf. Draußen war es immer noch entsetzlich hell. Mortimer war es nicht gewöhnt, um diese Uhrzeit wach zu sein. Nachdem er sich an die gleißende Helligkeit gewöhnt hatte, warf er einen Blick zum benachbarten Cottage. Draußen war niemand zu sehen, aber er glaubte, am Küchenfenster eine Bewegung ausgemacht zu haben. Hoffentlich war das nicht Sam, die inzwischen aufgestanden war. Schließlich wollte er sich wieder schlafen legen und den gemeinsamen Traum zum Abschluss bringen. Auch der kleine Mortimer war daran offenbar sehr interessiert, stand er doch unverändert stramm.
Im Stockwerk über ihm knarrte der Fußboden, und Mortimer ließ die Lamelle los. Es war bereits kurz nach Mittag, aber für ihn und die anderen beiden Unsterblichen war es noch sehr früh. Nach der Rückkehr von der Party hatten sie etliche Stunden damit verbracht, im Coffeeshop ganz in der Nähe und an anderen Orten nach dem Abtrünnigen zu suchen, in der Hoffnung, ihn auf frischer Tat zu ertappen, wie er sich gerade einen schnellen Biss erlaubte.
Keiner von ihnen sollte jetzt eigentlich schon wach sein.
Verwundert zog er den mittlerweile leeren Beutel von den Zähnen und zerknüllte ihn, während er leise den Baum durchquerte, um die Treppe hinaufzusteigen. Auf der obersten Stufe angekommen, sah er, dass sich jemand in den zweiten Kühlschrank beugte, von dem er nur die Beine sehen konnte. Trotzdem wusste Mortimer, dass es sich um Bricker handelte, der da förmlich in den Kühlschrank kriechen wollte.
„Was machst du da?”, fragte er. Vor Schreck richtete sich Bricker abrupt auf und fluchte lautstark, als er sich den Kopf im Kühlschrank stieß. Er machte einen Schritt nach hinten und drehte sich um, dann warf er Mortimer einen zornigen Blick zu.
„Wonach sieht es denn aus? Ich esse”, fauchte er ihn an und fügte dann noch vorwurfsvoll hinzu: „Wir hätten heute Nacht auf der Rückfahrt noch irgendwo anhalten sollen, um was zu essen. Jetzt habe ich vor Hunger Magenschmerzen und ich kann nicht mehr schlafen.”
„Es war zu spät. Als wir auf dem Rückweg waren, ging bereits die Sonne auf,
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