Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
er dich im wachen Zustand auch nur halb so laut zum Stöhnen bringt wie im Schlaf, dann ist eine Affäre jeden Herzschmerz wert, den er dir vielleicht bereiten wird.” Sie wartete noch lange genug, bis sie sah, dass Sam vor Verlegenheit rot anlief, erst dann ging sie aus dem Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. Sam ließ entsetzt den Kopf in den Nacken sinken und stieß ein leises Ächzen aus. Ob es damit zu tun hatte, dass ihr Traum im falschen Moment unterbrochen worden war, oder ob es ihr peinlich war, dass die anderen sie hatten stöhnen hören, wusste sie selbst nicht so genau. „Komm nicht auf die Idee, noch Mal einzuschlafen”, rief Alex ihr durch die geschlossene Tür warnend zu. „Wenn du nicht in fünf Minuten rausgekommen bist, dann kommen wir wieder zu dir rein.”
Seufzend schlug Sam die Bettdecke zurück und stand auf. Ihr Blick wanderte zum Fenster und suchte die Baumreihe ab, die die beiden Anwesen wie einen Vorhang voneinander abteilte. Hier oben war der Sommer noch jung, das Laub hatte sich noch nicht ganz entwickelt. Dadurch entstanden Gucklöcher, die in ein paar Wochen zugewachsen sein würden. So konnte sie genug sehen, um zu erkennen, dass sich im Cottage nebenan noch nichts rührte. Sie biss sich auf die Unterlippe und machte sich daran, etwas zum Anziehen zu suchen, was diesmal länger als üblich dauerte. Sie war von der Tatsache hin- und hergerissen, dass ihre Schwestern „abgestimmt” hatten, wer etwas von dem nach nebenan ausgelagerten Fleisch holen gehen sollte. Einerseits schämte sie sich für ihren wüsten Traum und wollte Mortimer lieber aus dem Weg gehen, andererseits brannte sie darauf, ihn wiederzusehen, und dann wollte sie sich ihm von ihrer besten Seite präsentieren.
Prompt bekam sie wieder rote Wangen, als sie sich Letzteres eingestand. Selbst wenn sie sich von ihrer besten Seite zeigte, würde sie nie als hübsch gelten, doch in ihrem Traum hatte Mortimer sie angesehen, als sei sie die schönste Frau, die ihm je begegnet war. Tief in ihrem Herzen hoffte sie sogar, er würde sie eines Tages wirklich einmal so ansehen, wie er es im Traum getan hatte. „Essen”, murmelte sie, während sie die ausgewählte Kleidung an sich nahm und das Zimmer verließ. Offenbar hatte Alex am Abend zuvor völlig recht gehabt.
Sam war zu unerfahren darin, eine Affäre in den Griff zu bekommen. Wenn sie es versuchte, würde es ihr das Herz brechen oder aber sie vor aller Welt demütigen. Am besten war es, einen großen Bogen um den Mann zu machen. Und genau das würde sie tun.... gleich nachdem sie rübergegangen war und die Wurst aus dem Kühlschrank geholt hatte.
7
Mortimer saß aufrecht im Bett und knurrte frustriert. Er hatte soeben einen unglaublich erotischen Traum gehabt mit Sam als Hauptdarstellerin. Selbst jetzt konnte er noch spüren, wie sie sich in seinen Armen wand, und das machte das schmerzende Verlangen in seinen Lenden nur noch stärker.
Er sah an sich herab und wunderte sich nicht, als sein Blick auf seine Erektion fiel. Aufgebracht rieb er sich das Gesicht und versuchte, die Erinnerungen zu vertreiben, die ihm zu schaffen machten. Noch immer hatte er Sams Geschmack auf der Zunge, und auf seiner Haut spürte er ihren zarten, geschmeidigen Körper. Leugnen war zwecklos, längst sah alles danach aus, dass Sam tatsächlich seine Lebensgefährtin war.
Das Witzige daran war, dass Mortimer von dem Gedanken nicht mehr abgeschreckt wurde, nachdem er Sam näher kennengelernt hatte. Natürlich hatte Sam nach wie vor nicht die Oberweite, die seine Traumfrau Jessica Rabbit vorweisen konnte, doch in ihrem gemeinsamen Traum war das für ihn kein Grund gewesen, sie deshalb als unattraktiv einzustufen. Ihr schlanker Körper hatte auf ihn vielmehr sogar äußerst anziehend gewirkt und ihn in gewisser Weise an eine Katze erinnert. Der kleine Mortimer geriet bei dem Gedanken prompt in Aufregung, woraufhin Mortimer nur noch den Kopf schütteln konnte.
Allmählich wurde er wirklich sprunghaft und inkonsequent. Eben noch beklagte er sich, dass sie aussah wie Olivia Öl und dass sie so gar nicht sein Typ war, und jetzt wollte er sie schnellstens wiedersehen. Vielleicht ergab sich ja eine Gelegenheit, das im Traum Erlebte noch einmal zu genießen, diesmal aber in der Wirklichkeit. In ihrem gemeinsamen Traum hatte sich Sam als genauso leidenschaftlich wie intelligent entpuppt. Ihr leises, lustvolles Stöhnen, das Gefühl, sie zu halten und zu schmecken, das alles hatte ihn verrückt
Weitere Kostenlose Bücher