Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
Entscheidung, als sie aus seiner Stimme große Erleichterung heraushörte.
„Ich danke Ihnen, Samantha. Das werde ich nicht vergessen”, versicherte er ihr. „Dann muss ich jetzt wohl Martin und Trisha anrufen. Ich melde mich bei Ihnen, sobald ich weiß, wann sie zurück sein werden und wann ich zu Ihnen raufkommen kann. Falls sich in der Zwischenzeit irgendetwas ergibt....”
„Ich werde Sie auf dem Laufenden halten”, versprach Sam ihm.
„Sehr gut, vielen Dank”, sagte er mit rauer Stimme und legte auf. Sam klappte ihr Telefon zu und verzog den Mund, als sie zu Mortimer schaute.
Sie saß jetzt dort fest, aber er konnte sofort zurück zu seinem Cottage fahren, wenn er das wollte. Sicher würde einer der Polizisten sie zum Haus bringen können, wenn sie auf der Wache alles erledigt hatte. Trotzdem war es ihr unangenehm, dass er so spät am Tag noch ganz allein den weiten Weg bis nach Magnetawan fahren musste, nachdem er so freundlich gewesen war, sie herzubringen. Dazu gesellte sich leichte Enttäuschung, weil es wieder einmal die Arbeit war oder zumindest etwas, das eng mit ihrer Arbeit zusammenhing, die ihr einen Strich durch ihr Privatleben machte. Zumindest versuchte Sam, sich das einzureden, obwohl sie in Wahrheit ganz genau wusste, dass sie heilfroh war, nicht länger darüber nachdenken zu müssen, ob sie nun bereit war für eine
Affäre oder nicht. Und sie musste auch nicht fürchten, dass ihr das Herz gebrochen wurde. Das Problem war durch Cathy Latimers rätselhaftes Verschwinden auf sehr bequeme Weise gelöst worden.
Kopfschüttelnd steckte Sam ihr Telefon in die Handtasche und ging zurück zu Mortimer.
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„Das war mein Chef, Mr Babcock.”
Mortimer nickte, als er Sam das sagen hörte. Er hatte sich so etwas bereits gedacht. „Gibt er den Eltern Bescheid?”
„Ja, vermutlich ruft er sie in dieser Sekunde an”, antwortete sie und platzte heraus: „Aber er hat mich auch gebeten, noch zu bleiben und darauf zu achten, dass die.... ” Sie zögerte und sah zu Constable Mack, dann fuhr sie fort:.... dass alles seinen Gang geht, bis die Latimers eintreffen oder bis er herkommen kann. Ich habe mich damit einverstanden erklärt.”
„Ja, natürlich”, murmelte Mortimer, der gar nichts anderes von ihr erwartet hatte.
„Wenn Sie bleiben”, meldete sich der Constable zu Wort, „dann kann ich für Sie im Dominion nachfragen, ob sie ein Zimmer frei haben. Das ist unser Hotel hier in Minden. Es befindet sich an der Main Street.”
„Oh, vielen Dank”, erwiderte Sam und lächelte ihn überrascht an. Offenbar hatte sie nach dem Auftritt von Sergeant Belmont nicht damit gerechnet, so zuvorkommend behandelt zu werden. Mortimer bezweifelte allerdings, dass sie auch noch so angenehm überrascht gewesen wäre, wenn sie wüsste, welche Rolle sie vor ein paar Minuten in der Fantasie dieses Mannes gespielt hatte. Er wollte dem Polizisten gerade einen finsteren Blick zuwerfen, da fügte Sam hinzu: „Aber Mr Babcock hat mich gebeten, in einem der GästeCottages der Latimers zu bleiben.”
Eben wollte sich Mortimer wieder beruhigen, da die Hilfsbereitschaft des Constables nun doch nicht benötigt wurde, als Sam auf einmal erklärte: „Aber Sie könnten mich ja vielleicht zum Cottage der Latimers fahren, wenn wir hier fertig sind.”
Prompt setzte Mortimer wieder eine finstere Miene auf. „Du brauchst niemanden, der dich fährt. Ich bin schließlich auch noch da. Ich werde dich hinbringen.”
„Oh.” Sam sah ihn unsicher an. „Ich dachte, du wolltest lieber gleich zurück zu eurem Cottage fahren, anstatt hier zu warten. Umso später kannst du dich doch erst auf den Weg machen.”
Einen Moment lang schwieg er und dachte über die Situation nach. Tatsache war, dass er unter anderen Umständen sehr wohl den Drang verspürt hätte, zu Decker und Bricker zurückzukehren und mit ihnen zusammen Jagd auf den Abtrünnigen zu machen. Aber das Verschwinden dieser jungen Frau ließ ihn nicht ruhen. Zwar sprachen die Details dafür, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Ihn irritierte jedoch vor allem, dass es keine Hinweise auf einen Kampf gab und dass die Haustür offen gestanden hatte. Für Sam und andere Sterbliche mochte das nur etwas Ungewöhnliches sein, aber so etwas hatte er auf der Jagd nach abtrünnigen Unsterblichen oft zu sehen bekommen.
Seine Art konnte sich in den Verstand eines Sterblichen einschleichen und ihn ganz ohne Mühe dazu veranlassen, aus dem Haus zu gehen und
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