Im Sog der Angst
dass Quick kein Klient mit dem großen Geld ist. Zum zweiten sind Quicks Einkünfte eher sporadischer Natur, er hat kein regelmäßiges Einkommen, nur was er so an Geschäften unter Dach und Fach bringt, und der Steuerberater sieht nie die Schecks, sondern schreibt nur die Summen auf, die Jerry ihm nennt. Er beklagte sich vor allem darüber, dass Jerrys Einkommen schwankend sei und es deshalb mühsam wäre, eine Schätzung für die Steuerbehörde vorzunehmen.«
»Kein Klient mit großem Geld«, sagte ich. »Wie liefen denn seine Geschäfte in letzter Zeit?«
»Ich konnte den Kerl nicht dazu bringen, Details preiszugeben, aber er sagte, dass Quick seine Rechnung noch nicht bezahlt hat.«
»Darüber hat sich Sonny Koppel auch beklagt, also lebt Quick vielleicht über seine Verhältnisse. Ein Haus in Beverly Hills, ein Mercedes, obwohl der schon ein paar Jahre alt ist. Der äußere Anschein ist nicht unwichtig. Wenn man Gavins Arztrechnungen hinzunimmt, könnte es knapp werden.«
»Klar«, sagte er. »Es würde erklären, dass Quick sich auf ein zweifelhaftes und lukratives Unternehmen einlässt. Aber es würde nicht erklären, warum Sonny und die anderen wollen , dass er dabei ist. Der Kerl ist ein mittelmäßiger Metall händler. Was könnte er zu bieten haben?«
»Schusswaffen sind aus Metall.«
»Von der Therapie zu Waffen? Ein expandierendes Verbrechenssyndikat?«
»Es ist mir nur so eingefallen«, erklärte ich. »Händler handeln gern. Quick fährt durch die Weltgeschichte und kauft Schrott. Verschrottet die Polizei nicht konfiszierte Schusswaffen?«
»Ja«, sagte er. »Alles ist möglich, aber es gibt immer noch nichts, was Quick oder sonst jemanden mit Therapieproblemen, geschweige denn mit Waffenproblemen in Verbindung bringt. Und ich kann den Mistkerl immer noch nicht ausfindig machen. Ich habe die Verbindungsnachweise für seinen Privatanschluss, aber da gibt es keine Anrufe bei einer Fluggesellschaft. Da ich keinen Geschäftsanschluss finden konnte, habe ich seine Frau danach gefragt. Sie sagte, er benutzt im Voraus bezahlte Handys. Genau das, was man von einem zwielichtigen Geschäftsmann erwarten würde. Und Sheila hat immer noch keine Ahnung, wo er ist. Also hattest du vielleicht Recht, und er ist getürmt.«
»Wie wird sie damit fertig?«
»Sie war ziemlich angesäuselt, klang aber auch ein bisschen verängstigt. Als hätte sie den Verdacht, es handele sich um mehr als nur um eine von Jerrys Geschäftsreisen. Wenn sie nüchtern wird, wird es schlimmer sein; Klarheit kann echt hart sein. Ich bin auch rüber zu Quicks Büro. Geschlossen. Kein Zeichen von Angie Blaunagel, die Post bildet einen Haufen vor der Tür, alles Werbemüll.«
»Vielleicht geht seine wichtige Post an eine andere Adresse.«
»Das würde mich nicht wundern«, sagte er. »Ich habe in Angies Wohnung in North Hollywood angerufen. Ohne Erfolg. Von den anderen Fronten: Mr. Raymond Degussa arbeitet als Rausschmeißer in einem Club in East Hollywood. Petra kennt ihn nicht, aber sie hat in den Akten nachgesehen, und Degussas Name tauchte im Zusammenhang mit einem Notruf auf, zu dem ein Streifenwagen geschickt wurde. Streit im Club, Degussa geriet mit einem aufmüpfigen Gast aneinander, der rief die Cops, zeigte ihnen ein blaues Auge und behauptete, Degussa hätte ihm gedroht, ihn umzubringen. Aber es gab keine Zeugen, und der Beschwerdeführer war stoned und feindselig und unausstehlich, also gab es keine Anzeige.«
»Todesdrohungen«, sagte ich. »Was für ein Herzchen.«
»Nun, abgesehen von diesem einen Vorfall ist er sauber. Hier ist etwas Pikanteres: Bennett Hacker, unser Bewährungshelfer auf Abwegen, hat seine Runde durch die einzelnen Büros gemacht, einschließlich dessen, wo Flora Newsome ihr Gastspiel gegeben hat, aber dort war er nur zwei Wochen.«
»Das ist lange genug«, erwiderte ich. »Wie sieht dein Terminkalender heute Abend aus - sagen wir in einer Stunde?«
Ich erzählte ihm von Albin Larsens Auftritt in der Buchhandlung. »Wir könnten dort kurz vorbeischauen und hätten die Chance, Larsen in einem anderen Kontext zu beobachten. Es sei denn, du glaubst, damit würden wir ihn warnen.«
»Ein anderer Kontext«, sagte er. »Keine schlechte Idee. Und was die Gefahr betrifft, Larsen zu warnen, da haben wir eine Geschichte, die ihn beruhigen dürfte. Wir wollten mit ihm über Mary Lou und Gull reden, und da er so ein viel beschäftigter kleiner Seelenklempner ist und wir seine Patienten nicht in Angst und
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