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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Anderson
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habe.«
    »Thom hatte nichts mit dem Mord an Milbank zu tun, aber wenn Sie gewusst hätten, dass sein Messer die Mordwaffe ist, hätten Sie ihn genauso zur Vernehmung geschleift wie jetzt Brent.«
    »Aus gutem Grund …«
    »Mein Bruder würde Gina niemals Gewalt antun!« Finn hatte seine Wut immer unter Kontrolle. Immer. Aber in diesem Moment war er kurz davor, die Faust in die Wand zu rammen. »Im Mord an Milbank konnten Sie uns anhand des zeitlichen Ablaufs als Verdächtige ausschließen. Ich habe Ihnen einen Gefallen getan.«
    »Polizeiliche Ermittlungen zu behindern ist eine Straftat.«
    Donner grollte in der Ferne. Im mondhellen Zimmer hob Finn beide Handgelenke. »Und warum nehmen Sie mich dann nicht fest?«
    »Sie sind unmöglich.« Sie rauschte davon, um gleich darauf mit großen Schritten zurückzukommen. »In welchen Punkten haben Sie mich sonst noch belogen?«
    Finn presste die Lippen aufeinander. Er glaubte nicht, dass Brent jemanden getötet hatte, aber er würde der Polizei keine Munition für einen Indizienprozess gegen ihn liefern.
    »Wenn Sie irgendetwas wissen, Finn, dann müssen Sie es mir sagen.«
    »Ich weiß nichts.« Er ging zum Spülbecken, füllte ein Glas mit Wasser, leerte es in einem Zug und füllte es erneut. Dann hörte er die schweren Regentropfen, und endlich entfesselte der Himmel den Sturm, den er den ganzen Tag angekündigt hatte. »Außer dass Thom und Brent keine Mörder sind.«
    »Wo ist er? Der Professor?« Sie war ihm gefolgt und beugte sich über die Küchentheke.
    Nur allzu deutlich war er sich der Tatsache bewusst, dass sie beide allein waren. Isoliert. Ein Blitz zuckte über den Himmel. Vor Wut fühlte er sich ungehalten und entblößt. Seine Gefühle pulsierten zu dicht unter der Oberfläche.
    »Er ist mit Laura Prescott, Brents
Anwältin
, in Port Alberni, bis sie ihn freilassen.« Ein krachender Donnerschlag ließ die Fensterscheiben erzittern. »Brent würde nie riskieren, noch einmal ins Gefängnis zu müssen. Er hat gesagt, er habe Milbank seit Monaten nicht mehr gesehen.«
    »Und ich dachte, Sie hätten nicht mit Brent gesprochen?«, sagte sie listig.
    Sie war clever. Das musste er ihr lassen. Langsam wich der rasende Zorn aus seinem Körper und ließ ihn müde und verärgert zurück. »Ich bin zu ihm gegangen, nachdem ich die Leiche im Wrack gefunden hatte. Ich habe ihn gefragt, ob er irgendwas gehört hätte.«
    »Hatte er?«
    »Nur dass jemand nach Milbank gefragt hat.«
    Sie stieß ein Zischen aus. »Also kannten Sie die Identität der Leiche vor uns?« Die Haut um ihren Mund wurde weiß.
    Finn legte eine Hand auf ihre Schulter. »So war das nicht.«
    Sie schüttelte ihn ab. »Wie war es dann?«
    Er holte Luft. Suchte nach seinem Zen-Modus und musste feststellen, dass der in Hollys Gegenwart verdammt flüchtig war. »Ich hatte vermutet, dass es Milbank wäre, weil Remy nach ihm suchte und die Größe der Leiche in etwa passte. Das war alles, was ich wusste. Dass es Milbank sein
könnte

    Sie wandte sich von ihm ab. »Haben Sie Gina Swartz von dem gesunkenen Schiff erzählt?«
    Schreck durchfuhr ihn. »Nein. Nein! Sie war in der Bibliothek, aber ich habe nicht mit ihr darüber gesprochen. Wenn Sie in diesem Nest etwas geheim halten wollen, dürfen Sie es keiner verdammten Seele verraten.«
    »Könnte sie gesehen haben, was Sie gemacht haben?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf, dann erstarrte er. »Scheiße!« Er schluckte. »Ich bin nach draußen gegangen, um ein Buch aus der Zentralbibliothek zu holen – dem Raum in der Nähe der Eingangstür. Als ich zurückkam, war sie aus der Mittagspause zurück und saß an ihrem Platz.« Er schloss die Augen und versuchte, sich den Moment vor Augen zu rufen. »Ich hatte auf dem Computer eine Liste mit Schiffswracks in dieser Gegend aufgerufen und eine Karte von Crow Point ausgebreitet.«
    Er ließ das Glas fallen. Es zersprang in der Spüle. »Wurde Gina meinetwegen umgebracht?«
    Holly ergriff seine Hand und zog ihn von den glänzenden Scherben weg. »Vorsicht. Ich helfe Ihnen, das wegzumachen.«
    Er riss die Hand weg. Ein Blitz erhellte den Himmel, Donner krachte. »Bin ich schuld, dass sie tot ist?«

16
    Dunkel und bedrohlich stand Finn vor ihr, aber irgendwie wusste sie, dass er ihr nichts tun würde. Woher zum Geier wollte sie das wissen? War sie Hellseherin oder einfach nur dämlich?
    »Du hast sie nicht umgebracht, Finn. Umgebracht hat sie derjenige, der ihr das Messer in die Brust gerammt hat.«
    »Aber es

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