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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Anderson
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ist meine Schuld, dass sie tot ist.« Die Wut in ihm war förmlich mit Händen zu greifen, als wäre ein Tiger in seiner Haut gefangen.
    »Du kannst mir helfen, ihren Mörder zu fassen. Du kennst die Leute hier.«
    »Niemand, den ich kenne, würde Gina abschlachten wie ein Stück Vieh.« Sie wollte ihn trösten, traute sich aber nicht, ihn zu berühren. Er war so schön, dass es wehtat, ihn auch nur anzusehen. Blond und wild und umwerfend. Scharf zeichneten sich seine Gesichtszüge im schwachen Licht ab. Seine Schultern waren breit genug, um schwere Bürden zu tragen. Und das taten sie auch, das wusste Holly.
    Er trug einen Kern aus Ehre und Mitgefühl in sich, der seine Anziehungskraft geradezu unwiderstehlich machte. Holly wollte ihn berühren, wollte die Stärke seiner Arme fühlen, wollte spüren, wie sich seine Brust an ihre presste. Hart auf weich. Ihr Körper stand in Flammen, sie konnte kaum noch atmen, geschweige denn denken.
    »Was willst du von mir? Eine bedeutungslose Entschuldigung für etwas, das ich wieder tun würde?«, fragte er.
    Was sie wirklich wollte, war, seine rauen Bartstoppeln auf ihrer nackten Haut zu spüren. Was nicht unbedingt angemessen war. Sie wich ein paar Schritte zurück.
    »Ich habe also wegen des Messers gelogen – na und?«
    Sie warf die Hände in die Luft. »Erzähl mir nicht, wir würden unsere Arbeit beschissen machen, wenn es alle für okay halten, uns anzulügen.« Sie wollte doch nur diesen Mörder fassen und dann endlich aus diesem Albtraum verschwinden. Sich mit diesem Mann zu vergnügen stand nicht auf dem Plan, selbst wenn er noch so großes Verlangen in ihr weckte.
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und rief sich ins Gedächtnis, dass sie ein Profi war, eine tüchtige Polizistin mit einer verdammt ordentlichen Bilanz im Einfangen von Bösewichten. »Ich wollte Ihnen sagen, dass keine Anklage gegen Ihren Bruder erhoben wurde und er im Moment nur befragt wird. Es geht ihm gut …«
    »
Gut?
Was soll das heißen, verdammte Scheiße?« Er trat einen Schritt zurück. »Er ist im Gefängnis.« In seinen Augen blitzten silberne Funken. Es donnerte. Ein Blitz zerriss die Nacht. »Sein ganzes Leben hat er in diesem Höllenloch verbracht, und es wird ihn umbringen, wenn er wieder dorthin muss.«
    Holly sah eindringlich zu ihm auf und versuchte, durch seine Wut zu ihm durchzudringen. »Ich glaube nicht, dass er es getan hat«, sagte sie ruhig.
    »Und was ist mit dem Arsch von Ihrem Chef?«
    »Er glaubt es auch nicht.«
    »Ernsthaft?« Mit großen Augen starrte er sie an, als würde er ihr nicht glauben. »Warum zum Geier haben Sie ihn dann weggeschleift?«
    »Er ist ein verurteilter Straftäter, Finn. Und er hatte eine sexuelle Beziehung zum Opfer. Ich würde meinen Job nicht richtig machen, wenn ich ihn nicht zur Vernehmung festhalten würde.« Sie ballte die Fäuste und entspannte ihren Kiefer. »Er hat eine großartige Anwältin, und das Messer auf seinem Bett spricht dafür, dass Ihr Bruder entweder ein größenwahnsinniger Psychopath ist oder dass ihn jemand verleumdet. Die Polizei ist nicht dumm, wissen Sie?«
    Er bleckte die Zähne und wandte sich fauchend ab.
    Weil es ihm wehtat, erkannte sie. Weil es ihn schmerzte. Und aus irgendeinem Grund tat es auch ihr weh.
    Er stützte den Unterarm an die Küchenwand und legte den Kopf darauf. »Als ich deinen Chef vorhin gesehen habe, hätte ich ihn am liebsten in Stücke gerissen.«
    »Willkommen im Club.«
    Er fuhr herum und sah sie an. »Warum hast du mit ihm geschlafen?«
    Ihr Mund wurde trocken.
Herrgott
! Sie sollte ihm sagen, er solle sich zum Teufel scheren, aber irgendetwas ging hier zwischen ihnen vor. Etwas, das nichts mit polizeilichen Ermittlungsmethoden zu tun hatte und sich allen Konventionen entzog. Etwas Elementares und Essenzielles. Wie Blut. Und Sauerstoff.
    Es gab eine ganze Reihe von Gründen, warum sie mit Furlong geschlafen hatte. Einsamkeit und Dummheit standen ganz oben auf der Liste. »Meine Mutter war gerade gestorben.«
    Seine Kiefermuskeln traten hervor, und die Dampfwolke seines entweichenden Atems heizte die Luft um sie herum auf. Draußen begann der Wind zu heulen. Bäume stemmten sich gegen den Sturm, und ein Sturm von ebensolcher Wucht drang auf Hollys Sinne ein und schwächte ihre Abwehr. Sie schluckte unbehaglich. »Ich brauchte jemanden, der mich in den Arm nahm.«
    »Schlechte Wahl.«
    »Oh ja, schlechte Wahl.« Ihr Herz stotterte. »Normalerweise mache ich keine Fehler.« Sie trat einen

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