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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Anderson
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es!
Der Blitzstrahl der Erkenntnis. »Er muss umgebracht worden sein,
bevor
er seine Ausrüstung angelegt hat – oder nachdem er sie abgelegt hat. Hätte er nämlich die Druckluftflaschen getragen, wäre das Jacket im Weg gewesen. Das Messer hätte gar nicht bis ins Herz vordringen können.«
    »Warum sollte er im Wrack die Flaschen ablegen?«, fragte Hammond.
    »Gar nicht.« Sie dachte an das kalte, bedrückende Gefühl im Wrackinneren zurück. An die Dunkelheit, die einem jede Orientierung raubte.
    »Also könnte er an Land oder im Wasser umgebracht worden sein, bevor er im Wrack abgelegt wurde?«, fragte Steffie.
    »Oder auf einem Boot«, sagte Holly nachdenklich.
    »Aber warum sollte jemand die Leiche in dem Wrack verstecken?« Hammond rieb sich die Augen.
    »In einem Wrack, von dem angeblich niemand etwas wusste …« Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. »Gute Frage. Lassen Sie uns sehen, ob wir dahinterkommen. Ist die Spurensicherung schon mit Carvers und Edgefields Ausrüstung fertig?«
    »Ich habe gerade mit ihnen gesprochen, sie haben nichts gefunden und Carver bereits Bescheid gesagt, dass er sie abholen kommen kann.«
    Holly nickte. Sie hätte anbieten können, die Ausrüstung zum Meeresinstitut zu bringen, aber je weniger sie von Finn Carver sah, desto besser.
    Hammond griff nach seiner Jacke.
    »Wir gehen in Len Milbanks Wohnung«, informierte sie Steffie. »Willst du mitkommen?«
    »Klar. So kann ich gleich vor Ort bleiben und die Beweismittel aufnehmen, wenn wir etwas finden.«
    Sie gingen zu Hammonds SUV . »Wir müssen unbedingt Milbanks letzte Schritte nachvollziehen und herausfinden, wann er zuletzt gesehen wurde oder mit jemandem gesprochen hat. Ein paar Beamte müssen sich in seiner Nachbarschaft und seinen Stammlokalen umhören. Können Sie mir Leute zur Verfügung stellen?«
    Er nickte, während er mit starken Händen das Steuer umfasste. »Wir sind schon dran.« Er räusperte sich. »Der Team Commander hat es vorhin angefordert.« Er senkte die Stimme. »Läuft da irgendwas, wovon ich wissen müsste?«
    Holly schüttelte den Kopf. »Wenn Sie mich einfach auf dem Laufenden halten könnten …?«
    »Klar«, erwiderte Hammond. »Aber ich spiele keine Machtspielchen.«
    Holly lächelte. »Gut. Ich auch nicht.«
    Milbank hatte in einem winzigen Apartment über einem Angelbedarfsgeschäft im Stadtzentrum gewohnt. Es war billig und schmutzig und lag in einer Seitengasse mit Graffiti an den Wänden. Hammond besorgte den Schlüssel vom Vermieter – dem Mann, der das Geschäft betrieb und der Milbank seit über einer Woche nicht mehr gesehen hatte. Sie stiegen die Treppe an der Seite des Gebäudes hinauf und zogen Latexhandschuhe und Überschuhe aus Papier an, um den Tatort nicht zu kontaminieren.
    Drinnen war alles auseinandergenommen worden. Die Kissen von den Sofas gerissen. Schubladen geöffnet, der Inhalt überall verstreut. Aber es gab keine schweren Schäden, und nach dem riesigen Flachbildfernseher zu urteilen, der noch mitsamt dem Blu-ray-Player an der Wand hing, war auch nichts gestohlen worden.
    »Wurde der Tatort gestern untersucht, als die Meldung einging?«
    Hammond schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Gestern gegen Sonnenuntergang wurde in Cathedral Grove ein kleines Mädchen als vermisst gemeldet.«
    Ein Schauer überlief Hollys Haut.
    »Keine Sorge. Wir haben sie gefunden.« Grinsend fing Hammond ihren Blick auf. »Die Kleine war davonspaziert, als die Eltern mit dem Campingbus angehalten hatten, um eine Kaffeepause einzulegen. Zum Glück waren zwei K9-Einheiten verfügbar, und die Hunde haben sie in weniger als einer halben Stunde aufgespürt. Alles andere wurde erst mal zurückgestellt.«
    Sie nickte. »Gut, dass es ein Happy End gab.«
    »Gibt es Grund zu der Annahme, dass er hier ermordet wurde und die Leiche anschließend weggeschafft wurde?«, fragte Hammond.
    »Glaube ich kaum.« Holly sah sich um. »Ich sehe keinen Grund, warum er hier zu Hause einen Neoprenanzug getragen haben sollte. Aber wenn Sie eine Blutlache finden, wissen wir, dass ich mich geirrt habe.«
    Hammond nickte.
    »Irgendwelche Theorien, Sergeant Hammond?«
    »Len Milbank hat sich eine Menge Feinde gemacht. Er war nicht nur Remy Dryzeks rechte Faust, sondern auch in eigener Sache unterwegs, er hat Leute bedroht und schikaniert. Im Allgemeinen hat er den Leuten das Leben zur Hölle gemacht.« Er zog eine Grimasse. »Er war kein netter Kerl; nicht viele werden traurig sein, dass er tot ist.«
    »Haben Sie je

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