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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Frage aufgetaucht. Frances hat im Dezember fünfzigtausend Dollar von Fidelity abgezogen; es gibt keinen Beleg dafür, dass der Betrag auf ihrem Girokonto eingegangen ist. Weißt du etwas darüber? Hat sie jemandem die Summe für einen Wagen oder eine Hypothekenrate überlassen?«
    Langes Schweigen, dann: »Fünfzigtausend? Keine Ahnung. Wenn sie vorgehabt hätte, fünfzigtausend Dollar für etwas auszugeben, wäre mir das bekannt gewesen.«
    »Sie hat kein Wort davon erwähnt?«
    »Nein.«
    »Ich lege die fraglichen Papiere in einem Ordner auf den Esstisch«, sagte Lucas. »Könntest du einen Blick darauf und
auf Frances’ andere Ausgaben im gleichen Zeitraum werfen? Vielleicht fällt dir ja etwas auf.«
    »Mach ich, sobald ich zu Hause bin, gleich nach der Sitzung hier.«
    »Gut. Ich geb dir meine Handy-Nummer. Du kannst mich jederzeit anrufen.«
    Er beendete das Gespräch und wählte Ansons Nummer. »Irgendwas Neues?«, fragte er, als dieser sich meldete.
    »Ich war mit dem Phantombild dieser Fairy bei Leuten, die sie persönlich gesehen haben«, antwortete Anson. »Und bei Frances’ Freunden. Einer von ihnen behauptet, die Fairy hätte Ähnlichkeit mit … rat mal.«
    »Keine Ahnung. Mit Lana Turner?«
    »Knapp daneben. Mit Frances Austin.«

ACHT
    F rances Austin ist tot«, sagte Lucas.
    »Wir beide wissen das«, erwiderte Anson. »Die Frage ist nur, ob Frances Austin es auch weiß.«
    »O Mann … Das Blut an den Wänden von Alyssa Austins Haus. Hast du den Laborbericht eingesehen?«
    »Es ist nicht klar, wie viel Blut tatsächlich an den Wänden war, eine kleine Menge, die verschmiert, oder eine große, die aufgewischt wurde. Aber ich hätte da noch eine andere Idee: Was, wenn die Fairy Alyssa Austin ist? Sie hat Ähnlichkeit mit Frances.«
    Lucas überlegte. Warum eigentlich nicht? »Eigenwilliger Gedanke.«
    »Sie besorgt sich eine Perücke und schwarze Kleidung …«
    »Sie ist Mitte vierzig oder so. Alle behaupten, die Fairy sei Anfang zwanzig«, gab Lucas zu bedenken.
    »Hm. Trotzdem würde ich gern mal einen Blick in ihre Perückenschublade werfen.«
    Lucas dachte: Ich bin an Ort und Stelle. Er sah sich um. Die Haushälterin versuchte etwa sechs Meter entfernt gerade, den verstopften Abfluss der Küchenspüle zu reinigen, und achtete nicht auf ihn.
    Doch wie sollte er ins Schlafzimmer gelangen? Die Haushälterin würde erst in ein paar Stunden gehen. Und für den Fall, dass er tatsächlich etwas fand: Konnte er das Anson anvertrauen? Das wäre eine nicht genehmigte Hausdurchsuchung. »Für eine Hausdurchsuchung bräuchten wir einen Grund«, sagte er.

    »Lass dir was einfallen«, erwiderte Anson. »Hast du sonst noch was rausgefunden?«
    Lucas erzählte ihm von den fehlenden fünfzigtausend Dollar. »Offenbar hat sie sich den Scheckbetrag bar auszahlen lassen oder ihn jemand anderem übertragen. Jedenfalls konnte ich in ihren Unterlagen keine Belege dafür finden.«
    Kurzes Schweigen, dann: »Fünfzigtausend?«
    »Ja. Ich frage mich, wofür sie die gebraucht hat. Eine Zockerin war sie wohl nicht. Kokain vielleicht? Nein. Hat sie sich eine Fotoausrüstung, einen Computer oder irgend so was gekauft? Alyssa weiß nichts darüber, ist sich aber sicher, dass Frances über eine solche Summe mit ihr geredet hätte.«
    »Und was jetzt?«
    »Ich setze meine Finanzexperten darauf an, und am Abend schaue ich möglicherweise noch mal im A1 vorbei. Die Leute dort kannten sie. Mal sehen, ob sie mit Geld um sich geschmissen oder was zu dem Thema gesagt hat.«
    »Was ist mit dem Phantombild?«
    »Fax es mir zu, ja? Das sehe ich mir später an.«
     
    Lucas fuhr mit Fotokopien der Fidelity-Dokumente, die er auf Alyssa Austins Kopierer gemacht hatte, zum SKA-Gebäude, um sie den dortigen Finanzexperten vorzulegen.
    Er war gerade aus dem Wagen gestiegen und lief mit gesenktem Kopf zum Eingang, als Jenkins und Shrake mit kugelsicheren Westen aus dem Gebäude hasteten.
    Er blieb stehen. »Wo wollt ihr hin?«
    »Antsy Toms ist wieder in der Stadt«, antwortete Shrake.
    »Ich komme mit«, sagte Lucas. »Lasst mich nur schnell meine Weste holen.«
    Er eilte die Treppe hinauf zu seinem Büro, wo er die Kopien seiner Sekretärin Carol hinwarf. »Geben Sie die Dan Hall. Er soll rausfinden, was mit dem Fünfzigtausend-Dollar-Scheck passiert ist.«

    Lucas holte seine kugelsichere Weste hinter einem der Aktenschränke hervor.
    »Wo wollen Sie hin?«
    »Antsy Toms ist wieder in der Stadt«, antwortete er und lief an ihr vorbei, den

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