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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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angekommen, stoppte er und suchte die Gegend ab. Die Sonne blendete ihn. Etwa Einhundert Meter vor ihm stand ein weiterer kleiner Klapptisch. Die nächste Station, so nah und doch so fern. Hundert Meter.
    00:10… 00:09… 00:08.
    Wolf rannte, so schnell er konnte. Das Ziel vor Augen, sein Display… eine Bombe…
    00:04… 00:03… 00:02.
    Der Klapptisch war nur noch wenige Meter entfernt, doch die Bombe in seiner Hand…
    Mit aller Kraft warf er den Sender weit von sich ins freie Wüstenland. Das Gerät befand sich noch in der Luft, als Wolf sich zu Boden warf und die Arme schützend über seinen Kopf hielt. Ein ohrenbetäubender Knall donnerte durch die Steppe, als der Sender im Flug explodierte. Keine große Explosion, jedoch stark genug, um einen Mann in Stücke zu reißen, sollte er sich in unmittelbarer Nähe befinden. Wolf raffte sich auf die Beine und ging zum Tisch. Er blickte auf einen weiteren Sender, etwas moderner, mit einem größeren Display. Wieder eine Karte, wieder ein roter Punkt, wieder fünf Minuten und erneut vernahm er Fullers Stimme.
     
    „Level 1 erfolgreich abgeschlossen.“
    Diesmal kam die Stimme direkt aus dem Sender.
    „Gut gemacht, Wolf. Sie haben mich um eine Millionen Dollar reicher gemacht. Vielen Dank. Ihr Einsatz räumt Ihnen eine weitere Chance ein. Level 2 wird etwas schwieriger, aber keine Sorge. Diesmal gibt es keine Angreifer, nur Sand. Ich empfehle Ihnen, die Stiefel auszuziehen, es wäre erheblich leichter für Sie. Beeilen Sie sich.“
     
    04:59… 04:58… 04:57.
    Wolf rannte los. Wieder durchlief er einen Parcours aus Felsformationen, um die er herum laufen musste, dann stand er, schwer atmend, zwischen zwei schweren Bergmassiven. Ein einhundert Meter langer Canyon führte auf die andere Seite. Wolf konnte den nächsten Tisch von hier aus erkennen. Der Weg führte durch ein trockenes, sandiges Wegstück. Wolf blickte auf sein Display. Genügend Zeit, um einhundert Meter durch Sand zu laufen. Vor ihm stand ein Warnschild.
     
    Achtung! Treibsand. Nicht weitergehen! LEBENSGEFAHR!
     
    Wolf sah sich um. Der Canyon war der einzige Weg, der in weniger als vier Minuten zu schaffen war. Um die Felsen herum zulaufen um sich den Treibsand zu ersparen, war aussichtslos, viel zu weit und nicht unter zehn oder fünfzehn Minuten zu schaffen. Fuller wollte, dass er sich durch den Treibsand kämpfte. Er ging voran und sackte nach nur drei Schritten knietief im Sand ein. Seine Füße klebten förmlich darin. So harmlos der Sand wirkte, so klebrig hing er am Stoff seiner Hose. Mit enormer Kraftanstrengung zog er ein Bein heraus und kämpfte sich Schritt um Schritt vorwärts. Er hatte kaum die Hälfte hinter sich gebracht, da gingen ihm die Kräfte aus, zudem wurde der Treibsand tiefer und tiefer. Mittlerweile steckte er schon bis zur Hüfte darin und versuchte es mit schwimmenden Bewegungen. Ein schleppendes Vorankommen, zeitlich zu aufwendig. Mühsam kämpfte er seine Beine heraus und zog sich Stück für Stück weiter durch den schweren Sand. Die Felsen kamen näher, der Canyon wurde enger und Wolf mühte sich nach links, näher an die Felsen heran. Er hoffte, dass der Sand dort nicht so tief wäre und er behielt recht. Je näher er an die Felswand kam, umso flacher wurde der Sandsee. Nach einer Weile hatte er seine Waden freigekämpft und schleppte sich völlig durchgeschwitzt heraus. Seine Uhr zeigte fünfzehn Sekunden Restzeit an, als er den dritten Klapptisch erreichte. Fuller meldete sich wieder:
     
    „Ganz hervorragend. Sie haben sich gut geschlagen. Ich hoffe, Ihre Kräfte sind noch nicht aufgebraucht. Koppeln Sie bitte Ihren Sender an das Modell auf dem Tisch, um eine weitere Explosion zu vermeiden.“
     
    Wolfs Herzschlag überschlug sich, sein Mund war ausgetrocknet und ihm war schwindelig. Seine Beine zitterten vor Anstrengung. Er nahm das Verbindungskabel des Senders, das auf dem Tisch lag und verband es mit seinem Gerät. Sofort erlosch das Display und Wolf ließ sich zu Boden fallen. Sein Blick fiel unter den Tisch, als er sich hingesetzt hatte und er grinste kurz. Im Schatten des Tisches stand eine Flasche Wasser, als hätte Fuller geahnt, dass er hier zu Boden ging. Gierig löschte er seinen Durst, während Fullers Stimme abermals ertönte:
     
    „Level 2 erfolgreich abgeschlossen. Das haben Sie gut gemacht, Wolf. Soviel Ausdauer hätte ich Ihnen nicht zugetraut. Verweilen Sie zu lange an einer Stelle, so versinken Sie vollständig. Ein paar wenige Mitspieler

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