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Im Stein

Im Stein

Titel: Im Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clemens Meyer
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wieder an der Bar sitzen und die Achtziger um uns rum dudeln, beobachte ich dich. Wie du doch ein bisschen unruhig bist. Nur ein bisschen. Wir sind beide routiniert. Das passt schon.
    Nach der Arbeit geh ich nach Hause, mache meine Tür zu und zähle mein Geld. Also virtuell. Immer schön aufs Konto. Das meiste. Vieles lieber cash. Ich kenn den Hans schon lange. Da finden wir immer einen Weg. Wegen der Steuer. Letztens waren hier wirklich welche vom Arbeitsamt. Die Sitte, wie man so sagt, also die Bullen von der Sitte, filmmäßig, die kommen eigentlich nicht mehr. Ist auch alles sauber hier. Aber vom Amt, die sind die Schärfsten, die wollen Papiere, die checken alles. Hab ich kein Problem mit. Die wollen eben sehen, dass keiner doppelt kassiert. Also Staat macht und Club. Doppelt kassieren? Nee. Da wär ich ja schön blöd. Verdiene genug. Trotz Steuer. Und zahl privat in die Continentale. Keine Schleichwerbung. Eine von vielen. Krank werden möchte ich nie. War’s auch nicht weiter groß bis jetzt. Was ein Glück. Bin ja auch noch keine …, also noch längst nicht dreißig. Fünfundzwanzig, sechsundzwanzig, vierundzwanzig, siebenundzwanzig, wie schnell das geht. Muss keiner wissen. Sehe mich auch immer noch ganz zufrieden in den Spiegeln.
    Dass es da welche gibt, die auf den Prinz warten oder wie immer man so jemanden nennen will? Schon möglich. Glaub ich aber nicht. Kann’s mir nicht vorstellen, obwohl eine winzige Nische oben im Hirn sicher immer offen ist für so einen Blödsinn.
    Er wird jetzt richtig hart, als ich ihn im Mund hab, ja, ja, schön mit Gummi, da bin ich mittlerweile schon old school, obwohl ich ihn immerhin ohne Gummi anlutsche, kurz nur, aber dann ziehe ich ihm das Teil drüber, mit beiden Händen, schön vorsichtig, vielleicht ist er enttäuscht, dass ich nicht ohne Gummi weiterblase, weil’s eben noch kurz ohne war, aber er ist immer noch hin und weg, drin und weg, in meinem Mund, und ich sehe, wie sein Kehlkopf sich auf und ab bewegt, sein Stöhnen ein leises Gurgeln. Ich kann nicht sagen, wer von den Mädels, außer der Beatriz, aber das ist eben auch viel Geschwätz, jetzt bläst und bläst ohne Gummi, ich meine komplett.
    Gute Nacht, mein Prinz, lass dich fallen.
    Was soll das sein? Ich bin doch kein Bubi. Wir hatten mal einen Wellensittich, hieß der nicht auch Bubi? Ich und meine Schwester. Oder hieß der Rudi? Ich müsste drüber nachdenken, und dann fällt’s mir ganz bestimmt wieder ein. Ich weiß nur, dass sie auf ihn draufgetreten ist, aus Versehen. Wir haben schrecklich geweint, und Blut lief ihm ausm Schnabel, bis er dann endlich tot war.
    Ich versuche, ihn schön weit hinter zu nehmen. Dann geht’s schneller. Dieses Deep Throat ist wirklich eine Kunst. Kann’s mir nicht vorstellen. Und glaube auch nicht, dass Miss Alleskönnerin B. das so kann. Nein, wirklich nicht. Würgereflex abstellen. Hallo. Wie das? Nein. Man hört und liest das jetzt überall, dass das jetzt hier und da auf den Sedcards auftaucht. Nutten-Punkt-Net. Eckis Radio. Undsoweiter. Ich bin müde und würde jetzt gerne Filme gucken bei mir zu Hause oder in meinen Büchern lesen.
    Und vor kurzem habe ich mit den Mädels vor Schichtbeginn diesen Film gesehen, dieses alte Ding, aus den Achtzigern oder sogar aus den Siebzigern war der, glaub ich, wo’s darum geht, dass da die Mädels die Klitoris, den ach so kitzligen Kitzler, was für ein bescheuertes Wort eigentlich, dass die den hinten, wie sagt man das?, in der Kehle drin haben. Und dass die nur kommen können, wenn die Kerle da so richtig reinstoßen tun, na ja, das war schon was zum Lachen. Haben wir gelacht auch. Weil die dann Atomraketen gesehen haben, wenn sie dann gekommen sind …, im Hals natürlich. Ja, Kehlenorgasmus. Schöner Unfug. Aber immer noch besser, aber nicht wirklich, denn der war wirklich zum Wegschmeißen, dieser andere Uralt-Porno, wo so ein Typ eine Flasche findet, mit einem Flaschengeist drin, und der muss ihm, also der Geist, Wünsche erfüllen. Wie das eben nun mal so ist. Und der wünscht sich erstmal Frauen, ja klar. Schöne, willige Frauen, ja klar. Große Brüste undsoweiter, ja klar. Aber weil ihm das irgendwann nicht reicht, was für ein Idiot, möchte er gerne einen zweiten Schwanz haben, ein Typ mit zwei Schwänzen, was für ein Albtraum, da waren wir uns alle einig. Und Hans nervte, weil gleich Schichtbeginn. Aber er hatte zu tun, weil vom Großhandel die Piccolos undsoweiter geliefert wurden. Bleib mir vom Hals mit

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