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Im Strudel der Gefuehle

Titel: Im Strudel der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Kutsche raste los, als ständen ihre Räder in Flammen.
    »Werden sie uns verfolgen?« fragte Jessica ängstlich.
    »Ich glaube kaum. Ihre Pferde sind erschöpft.« Wolfe wandte den Blick vom Fenster ab und betrachtete die junge Frau, für die er nun die Verantwortung trug. All seine Sinne verlangten nach dieser zerbrechlich wirkenden Aristokratin, die so herzlich wenig in diese Gegend passen wollte, die er liebte wie nichts anderes in seinem Leben. »Du wirst noch dafür sorgen, daß jemand deinetwegen sein Leben verliert. Du gehörst einfach nicht hierher.«
    »Genausowenig wie du.«
    »Da hast du verdammt recht.«
    »Diese Männer haben mit einem Blick erkannt, daß du hier ein Fremder bist.«
    Wolfe lächelte. »Niemand westlich des Mississippi hat mich je in diesem Aufzug gesehen, aber ich werde es verdammt noch mal nicht zulassen, daß mich jemand für deinen Stallknecht hält. Na, jedenfalls war Jericho Slater einer der Männer in der Postkutschenstation. Hätte er mich erkannt, hätte das unangenehme Folgen haben können.«
    »Wer ist Jericho Slater?«
    »Einer der wenigen Überlebenden von Jed Slaters Bande.«
    »Und warum haßt er dich?«
    »Caleb, Reno und ich haben alles unternommen, was in unserer Macht stand, um jeden einzelnen von ihnen umzubringen.« Wolfe lächelte grimmig. »Das wäre uns auch beinahe gelungen. Ich bedaure nur, daß Jericho damals nicht dabei war. Er ist ein Halunke, genau wie Jed.«
    Jessica runzelte die Stirn. »Wieso hast du dich gleich mit einer ganzen Bande herumgeschlagen?«
    »Slater hat den Fehler begangen, sich an Willow zu vergreifen.«
    Jessica horchte erstaunt auf, als sie hörte, wie sich Wolfes Stimme bei der Erwähnung von Willows Namen veränderte. Mit einem Mal bestand für sie nicht der geringste Zweifel daran, daß Willow eine Frau war.
    »Wer ist Willow?«
    Wolfe sah Jessica überrascht an, als sie ihm diese Frage stellte.
    »Eine Frau.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Eine waschechte Amerikanerin.«
    »Was soll das nun wieder heißen?« fragte Jessica. Sie ahnte Schlimmes.
    »Eine Frau, die stark genug ist, Seite an Seite mit ihrem Mann zu kämpfen, und die zärtlich genug ist, nach vollendetem Kampf sein Herz lichterloh brennen zu lassen. Eine Traumfrau sozusagen.«
    Jessica gab sich redliche Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. Sie wollte soviel wie möglich über diese Frau herauszufinden, die es fertigbrachte, daß Wolfes Stimme so sanft klang und sein Gesicht zu leuchten begann, wenn er nur an sie dachte.
    »Ist das der Grund, warum du so wütend auf mich warst, als wir geheiratet haben ?« fragte Jessica mit großer Selbstbeherrschung. » Hattest du vor, Willow zu heiraten?«
    »Das glaube ich kaum. Dazu müßte ich mich zuerst einmal mit Caleb Black herumschlagen, und nur ein Narr würde sich darauf einlassen«, sagte Wolfe. »Er ist ein Mann wie aus dem Alten Testament. Vergebung ist nicht seine Stärke.«
    »Wer ist Caleb Black?«
    »Willows Mann und einer der besten Freunde, die man sich denken kann.«
    Interessiert beobachtete Wolfe, wie Jessica sich bemühte, sich ihre Erleichterung nicht anmerken zu lassen.
    »Aha«, sagte sie. Sie holte tief Luft, bevor sie die einzige Frage stellte, auf die es ihr wirklich ankam. »Liebst du sie?«
    »Wie könnte ich sie nicht lieben? Sie besitzt alle Eigenschaften, die ich mir immer an einer Frau gewünscht habe.«
    Jessica spürte, wie sie blaß wurde. Bis zu diesem Moment war ihr nicht klar gewesen, wie sehr sie sich darauf verlassen hatte, daß Wolfe ihr ganz allein gehörte. Seitdem er sie damals in dem Heuschober entdeckte, hatte er ihr ganz allein gehört. Und sie hatte angenommen, daß sich auch in Zukunft daran nie etwas ändern würde.
    Nicht im Traum wäre ihr eingefallen, daß Wolfe eine andere Frau lieben könnte. Der Schmerz darüber erschreckte sie zutiefst. Plötzlich schien die Welt in weite Feme gerückt, und in der Leere, die zurückblieb, spürte sie jeden einzelnen Herzschlag wie einen Fausthieb.
    Die Postkutsche schlingerte und holperte über ein Schlagloch. Die Rufe des Kutschers und seine knallende Peitsche wetteiferten mit den klappernden Rädern darum, wer den ohrenbetäubenderen Lärm machen konnte. Diesmal war Jessica jedoch dankbar dafür, dermaßen durchgeschüttelt zu werden. Jede Unterhaltung wurde dadurch unmöglich. Sie riß sich so gut es ging zusammen, schloß die Augen und fragte sich, wie sie sich ohne jede sichtbare Wunde so tief verletzt fühlen konnte.
    Verstohlen

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