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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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einige Minuten aus und hatte in ihrem Versteck den hasserfüllten Wortwechel zwischen den Eheleuten mitgehört.
    Als Simon die Treppe erreichte, trat der Mann aus der Dunkelheit. Simon, der unsicher ins Finstere am anderen Ende des Gangs starrte, fragte: »Wer ist da?«
    Die Rechte hinter seinem Rücken versteckt haltend, trat der Mann lächelnd ins Licht. »Ach, ich bin es nur, Simon.«
    »Sie! Was zum Teufel schleichen Sie da herum?«
    »Nun, ich dachte, wir könnten das vertrauliche Gespräch führen, das Sie anregten.«
    »Jetzt?«, fragte Simon fassungslos. »Hier?«
    »Warum nicht? Aus diesem Grund haben Sie mich doch eingeladen, oder?«, kam die seidenweiche Antwort.
    Verachtung zuckte um Simons Mund. »Ich bezweifelte nie, dass Sie ein schlauer Bursche sind. Nicht, nachdem sie die Informationen, mit denen Scoville und ich Sie fütterten, an Ihren Herrn ... Napoleon weitergaben.«
    »Was für eine empörende Annahme«, erwiderte der Gentleman leichthin. »Wäre es wahr, wäre ich ein Spion - und Sie und Ihr Freund Verräter.«
    Simon tat die Worte mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. »Sie hätten Schwierigkeiten, es zu beweisen.«
    »Genau.« Der andere schlug Simon freundschaftlich auf die Schulter. »Jetzt wollen wir dieses unpassende Gespräch beenden und uns wieder zu den anderen Gästen begeben.«
    Simon grinste böse. »Sie werden mich nicht so leicht los - Renard.«
    »Ach, Sie haben also hinter mir hergeschnüffelt?«
    »Allerdings - und mein Schweigen wird Sie ein hübsches Sümmchen kosten.« Simons Augen funkelten triumphierend. »Es wird nicht nötig sein, Sie zu entlarven, da es um Ihren Ruf schon geschehen sein wird, wenn ich da und dort ein Wort fallen lasse, dass Sie nicht der sind, der Sie zu sein scheinen. Es würde nicht lange dauern, und Ihre Beziehungen zu den Franzosen würden publik.«
    »Haben Sie nicht Angst, dass damit auch Ihre Rolle offenbar wird?«, fragte der Gentleman mit einer gewissen Schärfe.
    Simon lachte. »Glauben Sie wirklich, man würde glauben, dass Gentlemen wie Edward und ich Sie mit Informationen versorgten? Absurd! Man kennt uns als ausschweifend und skandalös, aber als Verräter? Was für ein Unsinn! Für den Bettel, den Sie uns zahlten, lieferten wir Ihnen ohnehin nur besseren Klatsch. Ich konnte feststellen, dass Sie über andere, bessere Quellen hier in England verfügen. Quellen, die Ihnen interessante Informationen über Truppenbewegungen und Pläne lieferten und unserer Armeeführung schadeten.«
    »Das alles wissen Sie?«
    »Ja.« Simon schien äußerst selbstzufrieden. »Es dauerte lange, bis ich hinter die Identität des Fuchses kam, aber nun kenne ich Sie und kann Sie vernichten.«
    »Warum tun Sie es dann nicht?«
    »Weil es viel amüsanter ist, Sie an der Leine zu halten. Und um es noch unterhaltender zu gestalten, werde ich Ihnen nach Belieben Geld abpressen.«
    »Sie brauchen das Geld nicht - anders als Lord Scoville«, stellte der Gentleman ungerührt fest. »Ich fragte mich immer schon, warum Sie Ihr Land verkaufen.«
    »Nur so zum Vergnügen. Und was das Geld betrifft, haben Sie natürlich Recht, aber immer, wenn Sie mich bezahlen, wird es Sie meine Macht über Sie spüren lassen.« Simon gluckste. »Was für ein Spaß, Sie zappeln zu lassen ...«
    »Wirklich?«, fragte der andere leise, als Simon sich zur Treppe umdrehte.
    »Ja, wirklich«, sagte Simon gut gelaunt über die Schulter.
    »Dann lassen Sie mir keine andere Wahl, als Sie zu töten.«
    Ehe Simon reagieren konnte, versetzte ihm der andere mit dem Feuerhaken, den er versteckt an der Seite gehalten hatte, einen heftigen, tödlichen Hieb auf den Kopf. Simon schwankte und stürzte mit dem Kopf voran die Teppe hinunter, ohne auch nur einen Schrei auszustoßen.
    Als sein Opfer reglos am Fuß der Treppe lag, wich der Mörder verstohlen in die Dunkelheit zurück. Er schlüpfte in sein Zimmer, das ein paar Türen weiter am Korridor lag, und wischte lässig die spärlichen Blutstropfen vom Feuerhaken ab, ehe er ihn wieder an seinen Platz auf dem Ständer vor dem Kamin stellte. Das befleckte Tuch warf er ins Feuer und sah zu, wie es erschlaffte und schwarz wurde, als die Flammen es verzehrten und der Geruch des versengten Stoffes ihm flüchtig in die Nase stieg.
    Es gibt nichts, das mich oder andere mit Simons unerwartetem Tod in Verbindung bringen kann, dachte er befriedigt. Tatsächlich gab es nichts, was den Verdacht erregen konnte, Simons Ende sei kein tragischer Unfall gewesen. Die

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