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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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fragte Sophy scharf. »Sie wurden nach Crestview eingeladen?«
    Ihr Ton bewirkte, dass er eine Braue hochzog. »Ja, doch bin ich noch unentschlossen, ob ich zusage oder nicht.«
    »Ach, Sie werden es sehr amüsant finden«, sagte Grimshaw »Sally Allentons Partys sind berühmt.« Er warf Sophy einen schlauen Blick zu. »Anders als manch andere Gastgeberin ist sie sehr freizügig und macht niemandem Schwierigkeiten.« Er zwinkerte. »Außerdem hat sie sehr ... williges weibliches Hauspersonal.«
    Es war ein höchst unanständiges Gespräch, das vor Sophy geführt wurde, doch schien es sie nicht zu schockieren, wie Ives registrierte. Wenn alles stimmte, was er über ihren Mann gehört hatte, musste sie Schlimmeres gewöhnt sein.
    Ives verspürte eine Aufwallung von Wut, wenn er daran dachte, was Sophy ertragen haben musste. Simon Marlowe, dachte er wild, hatte sein böses Ende verdient!
    Seinen Abscheu vor Grimshaw und der ganzen Szene unterdrückend, murmelte Ives: »Hm, das hörte ich auch. Aber ebenso kam mir zu Ohren, dass viele Mitglieder der Gesellschaft weder Allenton noch seine hinreißende Frau billigen, da sie viel zu locker und unkonventionell sind.«
    »Ach was, nur prüde alte Weiber«, sagte Grimshaw anzüglich. »Lassen Sie sich gesagt sein, dass die Alientons überaus amüsant sind. Sie sollten die Einladung annehmen. Die Gesellschaft wird ungewöhnlich lustig.«
    Henry warf Sophy einen Blick zu, die dem Gespräch mit wachsendem Unmut gefolgt war. »Und sie, Lady Marlowe? Werden Sie an der Hausparty teilnehmen?«
    Ihre ablehnende Anwort lag zu Hause auf ihrem Schreibtisch. Sie wusste genau, wie es zugehen würde, da sie zu Lebzeiten ihres Mannes viele ähnliche Orgien auf Marlowe House erlebt hatte.
    Allenton, ein häufiger Gast auf Marlowe House, war aus demselben Holz geschnitzt wie Grimshaw. Die beunruhigende Neuigkeit, dass Ives von den verkommensten Freunden Simons scheinbar fest an die Brust gedrückt worden war, gab ihr zu denken. Sie konnte nicht glauben, dass er so unmoralisch war, wie man nach diesem Gespräch meinen mochte, aber was sonst sollte sie denken? Vielleicht, dachte sie unglücklich, sollte ich an der Party der Alientons teilnehmen und mir selbst ein Bild machen.
    Sophy lächelte matt und gab zu: »Auch ich bin noch unentschlossen. Wie ich hörte, soll Crestview sehr schön sein, und der Mai ist ein herrlicher Monat. Vielleicht wäre es ganz hübsch, für ein Wochenende auf dem Land London den Rücken zu kehren.«
    »Nie hätte ich gedacht, dass eine solche Gesellschaft nach Ihrem Geschmack sein könnte«, sagte Ives langsam und mit einer Furche zwischen den Brauen.
    »Ach, und wie kommen Sie auf diese Idee?«, fragte Sophy leichthin. »Sie können sicher sein, dass ich viele solcher Partys erlebte.«
    Ives ließ das Thema mit einem Achselzucken fallen. Dies war nicht der Zeitpunkt, sie zu überzeugen, dass die Hausparty der Allentons nichs für sie war. Wenn er richtig verstanden hatte, würde es nichts weiter als ein einziges Saufgelage und ein Vorwand sein, sich jeder nur denkbaren Ausschweifung hinzugeben. Trotz ihrer weltläufigen Art war Sophy doch nicht so erfahren, und er wollte nicht, dass sie Unverschämtheiten ausgesetzt wurde. Wichtiger noch, dachte er grimmig, er wollte nicht, dass sie ihn in seiner Rolle als schändlichen Wüstling erlebte, die er im Moment spielen musste.
    Erst am nächsten Tag, als Ives zu Besuch kam, ergab sich die Gelegenheit zu einem vertraulichen Gespräch. Zu Sophys Verärgerung ging er auf eigene Faust in den Wintergarten, wo sie einen neuen Roman der Minerva Press las. Das aufgeregte Pochen in ihrer Brust ignorierend, sagte sie sich, dass er viel zu arrogant war und dringend eine scharfe Zurechtweisung brauchte. Sich selbst einzulassen, man bedenke!
    Nach der Begrüßung schnitt Ives sofort das Thema der Party bei den Allentons an. »Ich fragte mich schon«, begann er vorsichtig, »ob Sie sich bezüglich der Einladung der Allentons entscheiden konnten?«
    »Warum?«, fragte sie und kniff die Augen zusammen. »Was geht es Sie an, wie ich mich entscheide?«
    Normalerweise wäre er behutsamer vorgegangen, doch die langen Nächte der letzten Zeit, ganz zu schweigen vom vielen Trinken und dem dringenden Bedürfnis, sie von diesem trüben Teil seines Lebens möglichst fern zu halten, ließen ihn plump agieren.
    Ives lächelte, ein Lächeln, das ihr bis ins Innerste drang, und sagte: »Weil ich nicht glaube, meine Liebe, dass es jene Art Party ist,

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