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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Grimshaw aber war es anders.
    Sophy hatte rasch gelernt, die anderen abzuwehren, und sie nahmen es nicht krumm, aber Grimshaw - er hatte erschreckende Hartnäckigkeit an den Tag gelegt. Nichts schien ihn ablenken zu können, und nach einer besonders hässlichen Szene, als sie sich aus seiner lasziven Umarmung hatte befreien müssen, hatte Sophy darauf geachtet, nie wieder allein mit ihm zu sein und sich in ihren Räumen aufzuhalten, wenn er auf Marlowe House zu Gast war. Es Simon zu sagen, hätte keinen Sinn gehabt. Er hätte es für einen Riesenspaß gehalten und sie nur gescholten, weil sie sich so prüde anstellte. Grimshaw ängstigte sie und stieß sie ab.
    Als könne er ihre Gedanken erraten, lächelte Grimshaw. Es war kein nettes Lächeln. »Wie kommt es«, sagte er obenhin, »dass Sie nicht mehr mit diesem eindrucksvollen Viscount im Hintergrund zu sehen sind? Lässt er Sie an langer Leine laufen oder hat Ihre Kälte ihn abgestoßen?«
    Sophy erstarrte, und Dewhurst bedachte Grimshaw mit einem gequälten Blick. Eine Hand beschwichtigend auf Dewhursts Arm legend, sagte sie ruhig: »Erstens geht meine Beziehung zu Viscount Harrington Sie nichts an, und zweitens möchte ich Sie daran erinnern, dass kein Mann mir etwas zu erlauben hat.«
    »Was ein Pech ist«, erwiderte Grimshaw mit einem Aufblitzen seiner grauen Augen. »Ich war immer der Meinung, Sie brauchen die Hand eines starken Mannes. Seit Simons Tod sind Sie eine richtige Xanthippe geworden, meine Liebe. Wenn Sie Ihre scharfe Zunge nicht hüten, werden Sie noch alle Männer vertreiben.«
    Nur mühsam ihre Wut beherrschend, sagte sie unverblümt: »Eine eigene Meinung steht Ihnen zu. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich möchte mir angenehmere Gesellschaft suchen.«
    Schon wollte sie sich umdrehen, als Grimshaw murmelte: »Etwa den Viscount? Ich sehe, dass er gekommen ist und an Ihre Seite eilt.«
    Sophy fuhr herum und sah, dass Grimshaw die Wahrheit sagte. Ein freudiges Kribbeln durchlief sie beim Anblick von Ives' hoch gewachsener Gestalt, die entschlossen auf sie zuhielt. Der Abend, der merkwürdig leer gewesen war, wurde mit strahlendem Leben erfüllt, und das Lächeln, mit dem Sophy Ives bedachte, als er vor ihr stand, zauberte einen versonnenen Ausdruck in sein kantiges Gesicht.
    Sich tief über ihre Hand beugend, murmelte er: »Könnte es sein, dass Sie sich tatsächlich freuen, mich zu sehen, Liebste?«
    Dieses öffentlich geäußerte Kosewort trieb ihr die Röte in die Wangen, und ihre Finger zitterten grundlos in seinem warmen Griff, als sie erwiderte: »Viscount Harrington! Wenn Sie nur lernen würden, Ihre Zunge zu hüten, würde unsere Bekanntschaft sich reibungsloser gestalten.«
    »Aber langweiliger, wie Sie zugeben müssen«, erwiderte er augenzwinkernd.
    Sophy entzog ihm ihre Hand, die er allzu gern festgehalten hätte, und sagte höflich: »Sicher kennen Sie Mr. Dewhurst und Lord Grimshaw?«
    Ives verbeugte sich. »Natürlich. In letzter Zeit sind wir einander oft begegnet. Sie müssen mir nicht vorgestellt werden. Guten Abend, Gentlemen.«
    Sophy schien erstaunt. »Sie sind Freunde?«, fragte sie befremdet. Dewhurst mochte sie zwar, wusste aber, dass er ein haltloser Spieler und ein ebenso abgebrühter Lebemann war wie alle anderen. Und Grimshaw ... Die Vorstellung, Ives hätte sich mit einem Mann angefreundet, von dem ein Blick genügte, um sie schaudern zu lassen, war beunruhigend.
    Grimshaw lachte. »Ach ja, der Viscount hat sich zu Ihrem geliebten Onkel, mir und einigen anderen gesellt, um ein paar lustige Abende mit uns zu verbringen.« Er sah Ives an. »Wie viel haben Sie letzte Nacht im Spiel mit Meade und Caldwell verloren? Fünftausend? Zehn?«
    »Genug«, gab Ives leichthin zurück, »um mich zu fragen, ob ich nicht doch ein Spieler bin.«
    Ives spürte Sophys Enttäuschung, weil er so hoch verlor und vertrauten Umgang mit Typen wie Grimshaw und ihrem Onkel pflegte. Er seufzte insgeheim. Die Dame war ohnehin wenig zugänglich, und wenn sie nun gar glaubte, er sei zum Spieler geworden und genösse die Gesellschaft von Männern wie Grimshaw oder Scoville ...
    Dewhurst sprach als Nächster. »Haben Sie die Einladung der Alientons für die Wochenendgesellschaft Mitte Mai erhalten?«, fragte er. »Allenton hatte die Absicht, Sie einzuladen. Es müsste amüsant werden. Wie ich Thomas Allenton und seine Frau kenne, wird viel getrunken und um hohe Einsätze gespielt. Es wird Ihnen gefallen.«
    »Die Hausparty bei den Alientons?«,

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