Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
die Ihnen Vergnügen bereitet. Es wäre nicht klug, wenn Sie teilnähmen.«
    Sophy schnappte entrüstet nach Luft! Er wollte ihr vorschreiben, was sie zu tun hatte! Das war der Gipfel. Er besaß die Kühnheit, es ihr sozusagen zu verbieten, während die Teilnahme für ihn selbstverständlich war. Wie konnte er es wagen!
    »Und Sie sind nicht bei Trost, wenn Sie glauben, mir diktieren zu können, wohin ich gehen soll! Sie sind zu weit gegangen, Mylord. Was ich tue, geht Sie nichts an, und ich bitte Sie, dies in Zukunft zu bedenken«, sagte sie eisig, während ihre schönen Augen Funken sprühten.
    Ives verwünschte sich für seine forsche Gangart. Verflixt und zugenäht! Wenn es für sie nun kein Halten mehr gab, war es seine eigene Schuld. In dem Bemühen, den Schaden gutzumachen, murmelte er: »Lady Marlowe, Sie missverstehen meine Absicht. Ich wollte Sie nur warnen, dass die Party vielleicht nicht das ist, was Sie gewohnt sind.«
    Sophy schürzte die Lippen. »Ich glaube, Sie vergessen, Mylord, dass ich einmal mit einem der lasterhaftesten Männer Englands verheiratet war. Glauben Sie mir, mich kann nichts erschüttern, da es nichts gibt, das ich nicht schon mit angesehen habe.«
    »Dann sind Sie entschlossen, die Einladung anzunehmen?«, fragte er grimmig.
    »Darauf können Sie wetten!«, erwiderte Sophy mit großer Genugtuung.

8
    Das Wetter zeigte sich für die Hausparty der Allentons von seiner allerbesten Seite. Die Sonne schien warm und golden, der Himmel war von weichem Frühlingsblau, in der Luft lag der Duft von Rosen und Flieder. Sophy aber, die finster aus den Fenstern ihres Gemaches auf Crestview, dem Besitz der Allentons, starrte, konnte weder die zauberhafte Umgebung noch der herrliche Maitag trösten.
    Sie war eine Närrin gewesen, sich von ihrem Zorn hinreißen zu lassen, und sie war die Erste, es zuzugeben. Sie konnte nur sich allein die Schuld an der unangenehmen Situation geben, in der sie sich nun befand.
    Nachdem sie die meisten Gäste am Abend zuvor nach ihrer Ankunft aus London im Haus der Allentons in Surrey kennen gelernt hatte, war erschreckend klar, dass die Party so vulgär und ausschweifend verlaufen würde, wie sie befürchtet hatte. Schlimmer noch war die Nachricht, dass mit Edwards Kommen ganz sicher zu rechnen war. Das Allerschlimmste war freilich, dass Ives Harrington nicht der Mann war, für den sie ihn anfangs gehalten hatte, was sein Verhalten vom Abend zuvor bewies. Es sah aus, als wäre er ebenso lasterhaft wie seinerzeit Simon.
    Sophys Mundwinkel zeigten traurig nach unten, als sie aus dem Fenster ihres im ersten Stock gelegenen Gemaches blickte. Sie hatte geglaubt, Ives Harrington schon ein wenig zu kennen, wenn sie aber an sein Benehmen vom letzten Abend dachte, war es um ihre Laune geschehen. Er hatte bei allem mitgemacht, hatte zügellos gelacht und mit seinen Kumpanen Grimshaw und einem Offizier namens Meade ungehemmt getrunken. Noch bedrückender war es, dass sie ihn dabei ertappt hatte, wie er eines der hübschen Hausmädchen mit den Augen verschlang und in die Kehrseite kniff. Sie seufzte schwer. Für sie stand ohne Zweifel fest, dass dieses Hausmädchen letzte Nacht sein Bett geteilt hatte.
    Mehr als einmal hatte sie erwogen, einfach abzureisen. Viele Gäste waren alte Freunde Simons - ganz entschieden nicht die Sorte, mit der sie von neuem Bekanntschaft schließen wollte. Ein Frösteln überlief sie.
    Das wüste Treiben der vergangenen Nacht war ein klares Indiz dafür, dass sich die Lage nicht bessern würde. Allein die Tatsache, dass Edward, Grimshaw und all die anderen aus Simons Vergangenheit gekommen waren, bestätigte ihre böse Vorahnung. Sie war hier gefährdet. Allein durch ihre Anwesenheit in diesem Haus forderte sie Annäherungsversuche von Männern heraus, die sie verabscheute, und lief Gefahr, in sehr heikle Situationen zu geraten. Crestview war kein Ort für jemanden, der sich auch nur einen Rest von Anstand bewahrt hatte - schon gar nicht an diesem Wochenende. Sie sollte abreisen. Jetzt gleich. Für sie gab es hier nichts. Außer Ives.
    Sie verspürte einen Stich und fragte sich betrübt, wann er ihr so teuer geworden war. Sie konnte nicht länger vorgeben, die einzigen Gefühle, die sie in seiner Nähe heimsuchten, wären Gereiztheit und Arger. Ihr lag sehr an ihm ... Verflixter Kerl!
    Sie wusste nicht, wie es geschehen war oder wann er von einem amüsanten Mann, der sie ärgerte, zu einem geworden war, dessen Gegenwart unabdingbar für ihr Glück

Weitere Kostenlose Bücher