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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Ahnung, was wirklich geschah. Wir stehen vor einem Rätsel wie Sie alle.«
    Etienne Marquette, der ein paar Minuten nach Henry Dewhurst den Raum betreten hatte, sagte ungeniert: » Mon Dieu! Das alles ist höchst sonderbar. Lady Marlowes Abneigung gegen Edward war allgemein bekannt, ouii In letzter Zeit hörten viele von uns, wie sie drohte, ihn zu töten. Auch gestern gab es zwischen ihnen eine Szene im Salon. Müsste ich einen Verdacht äußern, meine erste Wahl fiele auf Lady Marlowe. Ich bedaure, das sagen zu müssen.« Er sah Ives hart an. »Wollen Sie behaupten, dass Lady Marlowe den ganzen Abend mit Ihnen zusammen war? Dass Sie sie nie aus den Augen ließen?«
    Ives' Griff wurde fester, als er spürte, dass Sophy sich rührte, vermutlich, um zu verneinen. »Nicht nur mit mir«, erwiderte er gelassen, »sondern immer in meinen Armen.«
    Noch immer halb betäubt vom dem Schlag auf den Kopf und dem Schock, ihren Onkel tot aufzufinden, hatte Sophy dem Dialog nur mit Mühe folgen können, immerhin war ihr bereits klar, wie heikel ihre Lage war. Hätte nicht Ives sie als Erster erreicht, so hätte die Szene, die sich den anderen geboten hätte, fraglos ihr Todesurteil bedeutet. Man hätte sie mit einer Pistole in der Hand über den Toten gebeugt angetroffen. Alle ihre Unschuldsbeteuerungen, ihre Behauptung, man hätte sie niedergeschlagen, hätten nichts gefruchtet. Man hätte sie gehängt.
    Dankbarkeit für Ives' Geistesgegenwart durchflutete sie, doch mit dem Verstreichen der Minuten erkannte sie, dass er ihnen in seinem Bestreben, sie zu schützen, eine Falle baute, eine, der sie womöglich nicht entkommen würden.
    Henry Dewhurst trat auf sie zu und fragte mit sonderbarem Gesichtsausdruck: »Wollen Sie damit sagen, dass Sie ein Liebespaar sind?«
    Dewhursts Ungläubigkeit war offenkundig, und Sophy verspürte einen Stich. Auf seine Art war Henry einer ihrer ausdauerndsten Verehrer, und sie wusste, dass Ives Worte ihn verletzten. Aber sie konnte die ganze Geschichte nicht abstreiten, wenn sie sich nicht in ernste Gefahr begeben und Ives öffentlich Lügen strafen wollte. Jämmerlich erwiderte sie Henrys fassungslosen Blick.
    »Ja«, gab sie leise zurück, »wir sind Liebesleute.«
    Sie spürte, dass ihre Antwort Ives aufatmen ließ. In dem Bewusstsein, sich komplett ruiniert zu haben, drehte sie den Kopf und legte unbewusst ihre Wange an Ives' breite Brust. Ein ruinierter Ruf war zwar besser als der Strick des Henkers, im Moment aber war dies ein geringer Trost.
    »Wir sind nicht nur ein Liebespaar«, setzte Ives kühn hinzu, »wir möchten mit einer Sondergenehmigung so rasch als möglich heiraten.«
    Sophy schnappte nach Luft und starrte ihn entsetzt und ungläubig an. Empörter Protest drängte sich ihr auf die Lippen, Ives aber brachte sie zum Schweigen, indem er sie einfach küsste, hart und Besitz ergreifend. Gleich darauf hob er den Kopf, sah die erstaunte Runde an und murmelte: »Mit unserer Mondscheinpromenade wollten wir unseren Entschluss feiern.«
    »Ich verstehe«, sagte Dewhurst erstickt und ballte die Hände zu Fäusten. »Wenn das so ist, sind auch unter diesen traurigen Umständen Glückwünsche angebracht.«
    »Höchst ungewöhnlich«, murmelte Lord Coleman, den Ives' Geschichte nicht zu überzeugen schien. »Ein Toter liegt auf dem Boden ... Glückwünsche sind nicht angebracht.«
    Da Ives eisern bei seiner Geschichte blieb und niemand ihm widersprechen konnte, galt die allgemeine Aufmerksamkeit nun Edwards Leichnam. Allenton, der den Toten unbehaglich beäugte, sagte: »Man muss die Behörden verständigen. Sir John Matthews, unser Nachbar, ist Friedensrichter. Er wird wissen, was zu tun ist.«
    Er sah die anderen an und murmelte: »Unglaublich, aber jemand ermordete Scoville, vielleicht sogar jemand aus diesem Haus. Wir alle stehen unter Verdacht, und es wird verdammt unangenehm sein, bis der Schuldige gefunden wird. Bis dahin schlage ich vor, die Bibliothek abzuschließen, ehe wir uns zurückziehen und ankleiden. Ich werde das Personal wecken und jemanden zu Sir John schicken.« Er seufzte. »Heute wird niemand mehr ein Auge schließen können.«
    Alle waren einverstanden, und nachdem sie gesehen hatten, wie er die Tür der Bibliothek versperrte, gingen alle hinauf in ihre Räume. Ives hielt Sophys Arm fest, und als sie in ihr Zimmer wollte, drängte er sie sanft, aber unerbittlich zu seinem.
    Die Tür hatte sich kaum hinter ihnen geschlossen, als Sophy sich aus seinem Griff befreite und

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