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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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schönen Augen eindringlich an.
    Er verzog den Mund. »Weil ich eine Frau und einen Erben brauche.« Er zog sie an sich. »Und ganz ehrlich, meine Liebe, weil ich dich ganz unwiderstehlich finde.«
    Er küsste sie. Ein langer, intensiver Kuss mit warmen und drängenden Lippen, bei dem er sein Verlangen heftig unterdrückte.
    Sophys Mund bebte unter seinem. Unsicherheit, Angst, und noch ein Gefühl, stärker und elementarer, erwachten in ihr zum Leben. Seine Umarmung weckte ihre alten Dämonen, und Simons brutale Küsse waren ihr ständig bewusst. Und doch spürte sie bei Ives einen gewaltigen Unterschied, den sie nicht erklären oder verstehen konnte, doch gab es ihn, und er tröstete sie.
    Ives, der wusste, auf welch unsicherem Terrain er sich bewegte, forcierte das Tempo nicht, sondern löste schließlich, wenn auch sehr widerwillig, die Umarmung und schob sie von sich. »Nun?«, fragte er kühl. »Wirst du mich heiraten?«
    Sophy starrte wie hypnotisiert auf seine teilweise entblößte Brust und versuchte sich über ihre widerstreitenden Gefühle Klarheit zu verschaffen. »Ja«, sagte sie schließlich.«Ich sehe, dass ich keine andere Wahl habe.«
    »Ich hätte mir ein Quäntchen mehr Begeisterung gewünscht«, sagte Ives trocken, »aber ich sehe, dass ich mich mit deiner Einwilligung, meine Frau zu werden, begnügen muss.«
    Sich von ihr abwendend, setzte er forsch hinzu: »Und jetzt sollten wir uns anziehen und zu den anderen gehen.«
    Wie benommen ließ Sophy sich von Ives in ihr Zimmer bringen und übergab ihm den Zettel mit Edwards Nachricht. Was geschehen war, erschien ihr fast unbegreiflich. Nachdem er gegangen war, stand sie minutenlang mitten im Zimmer, nicht imstande, einen klaren Gedanken zu fassen. Edward war tot. Ermordet! Und sie würde Ives Harrington heiraten!
    Mit nachdenklicher Miene ging der Fuchs mit den anderen die Treppe hinauf. Da sein Plan nicht geklappt hatte, war er wütend. Mörderisch wütend. Der Blick, mit dem er Ives bedachte, ehe er den Korridor entlang zu seinem Zimmer ging, war alles andere als freundlich.
    In der Sicherheit seines Zimmers entledigte er sich seines Schlafrockes und zog sich rasch an, in Gedanken bei den Ereignissen des Abends. Alles war nach Plan verlaufen, ehe dieser Bastard Harrington auf der Bildfläche erschienen war. Und jetzt würde es wegen Harringtons ungerechtfertigtem Einschreiten jede Menge Spekulationen darüber geben, wer Edward ermordet hatte. Und warum.
    Obwohl Sophy nun aus dem Spiel war, war er noch immer sicher, dass es nichts gab, was auf ihn hindeutete; doch war er ängstlich, ängstlich und aufgebracht wie noch nie, seit er Harringtons Angehörige auf den Grund des Ozeans geschickt hatte. Obwohl er heute mit größter Sorgfalt vorgegangen war, bestand immer die Möglichkeit, dass er eine winzige Kleinigkeit übersehen hatte, dass jemand etwas Belangloses bemerkt hatte, etwas das ihn mit Edwards Ermordung in Verbindung brachte. Seine Miene verfinsterte sich. Dieser verdammte Harrington sollte zur Hölle fahren!
    Sogar jetzt noch spürte er einen Anflug von Entsetzen, wenn er daran dachte, was für ein Schock es gewesen war, als er Ives' kräftige Gestalt so unerwartet aus der Dunkelheit hatte auftauchen sehen. Ein paar Sekunden eher, und er wäre ertappt worden. So aber hatte er kaum den Raum verlassen und war im Schutz der Dunkelheit verschwunden, als Ives im Korridor auftauchte. Er runzelte die Stirn. Der Bursche machte sich immer unverschämter bemerkbar.
    Jetzt galt es allerdings, andere Dinge zu bedenken. Er musste einen anderen geeigneten Sündenbock finden, wenn auch nur vorübergehend. Stirnrunzelnd durchmaß er sein Zimmer und versuchte eine Möglichkeit zu finden, das Debakel der letzten Nacht wieder wettzumachen. Als ihm einfiel, dass von Raub gesprochen worden war, kam ihm eine Idee. Ein Raub. Er lächelte. Natürlich. Seine Genugtuung aber war sofort wieder dahin, und sein Lächeln erlosch, als ihm etwas anderes einfiel. Ein Raub würde ein Problem lösen, wie er verdrossen zugab, doch es blieb das größere Problem Harrington.
    Harringtons Erscheinen auf der Szene beunruhigte ihn zutiefst. Abgesehen davon, dass er die ideale Lösung eines quälenden Problems vereitelt hatte, hegte er gegen ihn einen gewissen Argwohn.
    Wusste der Mann etwas? Vermutete er etwas? War es reiner Zufall, dass Harrington Sophy gefolgt war? Aus seinem Versteck in der Dunkelheit hatte er klar erkannt, dass Harrington Sophy ohne deren Wissen

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