Im Sturm der Herzen
Nacht in San Diego zurück.«
»Soweit ich weiß, geht es Allie gut.« Er wartete, bis sie saß, und ging erst dann an seinen Platz auf der anderen Seite des Tischs.
Barb stellte die Handtasche auf dem Resopaltisch ab und war entschlossen, gar nicht zur Kenntnis zu nehmen, wie gut er in den Jeans und dem kurzärmeligen Poloshirt aussah. »Wenn mit Allie alles in Ordnung ist, weshalb wolltest du mich dann sehen?«
Dan holte tief Luft. Er rieb sich mit der Hand über das Gesicht und sah so nervös aus wie nie zuvor. »Zum einen, weil ich mich bei dir entschuldigen muss.«
Ihre Augenbrauen schössen hoch. »Tatsächlich?«
»Es war mir anfangs vielleicht nicht klar, aber es ist so. Normalerweise pflege ich einer Frau nicht so zuzusetzen, dass sie sich gezwungen sieht, die Kinder zusammenzupacken und sich in die Nacht hinauszustehlen. Es ist nur ... offen gesagt ... ich wollte dich haben. Und zwar so sehr, dass ich anstatt mit dem Kopf mit dem Schwanz gedacht habe. Ich dachte ... ich hatte mir eingebildet, du wolltest dasselbe wie ich, aber ich habe mich wohl geirrt und wie gesagt, es tut mir Leid.«
Sie widersprach ihm nicht. Sie wagte nicht, ihn wissen zu lassen, wie Recht er hatte und dass er - Detective Dan Reynolds - sie antörnte. Sie war geschieden, eine allein stehende Frau mit zwei Kindern. Das Letzte, was sie brauchen konnte, war eine heiße Affäre mit einem gut aussehenden Cop.
»Vielleicht habe ich überreagiert«, gestand sie ein, weil sie sich zumindest zum Teil schuldig fühlte. »Ich bin schon ein großes Mädchen und habe eigentlich keine Angst vor dir.« Ich habe Angst vor mir. »Aber ich weiß, wie diese Typen ticken. Ich bin geschieden und arbeite in einer Bar. Sie denken, ich sei leicht zu haben.«
Dan zuckte zusammen. »Das habe ich nie gedacht.«
»Vielleicht nicht, aber die Wahrheit ist: Obwohl ich dich attraktiv finde, bin ich für eine rein körperliche Affäre noch nicht bereit.«
Dan setzte zu einer Antwort an, doch genau in diesem Moment erschien die Bedienung, eine vorlaute, kleine Blondine in Jeans mit abgeschnittenem Bund und einem gelben Tank-Top, das eine perfekte Bauchpartie freigab.
»Kann ich Ihnen was zu trinken holen?«, fragte sie und blies eine große rosa Kaugummiblase. Sie hätte ein süßes High-School-Girl abgegeben, aber bei einem Chef wie dem von Barb im Raucous Raven hätte sie keine fünf Minuten überlebt.
»Ein Glas Weißwein für die Lady«, sagte Dan, der sich an Barbs Präferenzen erinnerte. »Und für mich ein Bud Light.«
Sie ging, den Kaugummi schnalzend, davon und wackelte dabei mit einem basketballrunden Hintern, den Dan verblüffenderweise gar nicht zu bemerken schien.
»Es gibt noch einen anderen Grund, warum ich dich hergebeten habe«, sagte er. »Aber was ich dir zu sagen habe, ist strikt vertraulich.«
»Barkeeper lernen schnell, dass den Mund zu halten die beste Methode ist, seinen Job zu behalten.«
»Es geht um Felix Baranoff. Du weißt vielleicht, dass Baranoff seiner Verhaftung entgangen ist und jetzt wegen Schmuggels gesucht wird.«
»Machst du Scherze? Blind und taub müsste ich sein, davon nichts zu wissen. Es war die letzten drei Tage jede halbe Stunde auf CNN. Allie war auf der richtigen Fährte. Nur waren es keine Drogen, die er geschmuggelt hat.«
»An dem Tag, an dem du zu ihm gegangen bist, hat das FBI ihn bereits überwacht. Ich wusste das damals nicht, aber es war der Grund, weshalb Caruthers mich nicht mit ihm über Allies Verschwinden sprechen lassen wollte.«
»Er ist Baranoff also nicht in dessen einflussreichen Hintern gekrochen.«
»Er wollte den Kerl dingfest machen wie alle anderen auch. Am Tag darauf wollte das FBI die Falle zuschnappen lassen, und sie dachten, sie hätten jedes Detail unter Kontrolle. Die Verhaftung hätte völlig reibungslos über die Bühne gehen müssen.«
»Ist sie aber nicht.«
»Nein, ist sie nicht. Und jetzt wollen wir alle wissen, warum.«
Die Kellnerin tauchte wieder auf. Sie stellte ihnen den Wein und das Bier hin, blies ihren Kaugummi auf und ließ ihn direkt vor Dan wieder platzen. »Noch was, das ich für Sie tun kann?«
»Nein, danke.«
Sie tänzelte davon, und Barb richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Mann, der ihr gegenübersaß. »Und was hat das alles mit mir zu tun?«
Dan nahm einen Schluck Bier und stellte den Krug wieder ab. »Vermutlich nichts, aber das FBI ermittelt in alle Richtungen. Du wolltest am Tag, bevor die Falle zuschnappen sollte, zu Baranoff. Wäre
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