Im Sturm der Herzen
Restaurants namens The Hamlet ab, das nicht weit vom Raucous Raven entfernt im Vergnügungsviertel lag. Ihre Nachbarin Suzi Johnson passte auf die Kinder auf. Sobald Barb wieder zurück war, würden sie Barbs selbst gemachte Pizza essen, Suzi wollte für das Dessert sorgen, ihre berühmten Chocolate Chip Cookies.
Der Parkplatz war halb voll, aber Dans dunkelbrauner makelloser Chevy war nirgendwo zu sehen. Sie ging zur Front des alten Backsteingebäudes und blieb im Eingangsbereich einen Augenblick stehen, um sich zu sammeln. Sie war nie zuvor im Hamlet gewesen, einem kleinen, einfach eingerichteten Lokal mit runden Tischen und Stühlen aus Ahornholz, aber sauber war es und ganz in der Nähe. Und Dan hatte gesagt, dass er sie unbedingt sehen musste. Es hätte etwas mit Allie zu tun.
Dan hatte am Freitag mit der guten Nachricht angerufen. In recht geschäftsmäßigem Tonfall hatte er mitgeteilt, dass Allie gesund und munter war und bald in San Diego zurück sein würde. Zwar hatte zuvor schon Mrs. Parker angerufen, aber Barb wusste Dans Umsicht zu schätzen, obwohl sie ihm anhören konnte, dass er immer noch verärgert war, weil sie ihn gestern Nacht vor verschlossenen Türen hatte stehen lassen.
Sie fühlte sich ziemlich schlecht deswegen. Sie hätte kein solcher Feigling sein dürfen. Aber sie war wie eine Diebin in der Nacht aus ihrer eigenen Wohnung geflüchtet, anstatt ihm einfach zu sagen, dass sie nicht interessiert war. Unglücklicherweise konnte sie sich aber selbst nicht vertrauen, sobald es um Dan ging.
Eines war sicher - nachdem sie ihn so behandelt hatte, würde er nicht mehr mit ihr ausgehen wollen. Barb seufzte. Zumindest war sie ihm noch wichtig genug, dass er sie wegen Allie anrief.
Nach all den Wochen war Allie Parker am Leben und - wie es schien - unversehrt. Es kam ihr vor, als seien ihrer aller Gebete erhört worden. Die Geschichte, die Mrs. Parker ihr erzählt hatte, war schon erstaunlich. Dass Allie sich an Bord der Dynasty II versteckt gehabt hätte, als diese nach Mexiko ausgelaufen sei, dass das Boot in eine Art Waffenschmuggel verwickelt war, sich aber einer der Männer an Bord als Undercover-Agent entpuppt hatte ...
»Sie sind in Mexiko von Bord, und dann war da dieser Flugzeugabsturz«, hatte Mrs. Parker gesagt. »Und dann war Allie im Dschungel verloren, aber dann - du weißt ja, wie Allie ist, Barb - hat sie entschieden, dass sie jetzt diesem netten Mann helfen muss. Also haben sie sich entschlossen, die Männer, die die Waffen geschmuggelt hatten, zu fangen, und genau das haben sie dann auch getan.«
Barb musste unwillkürlich grinsen. Auf Allie war Verlass, wenn es um verrückte Geschichten ging, wobei Barb allerdings zweifelte, dass das Ganze ein solcher Spaziergang gewesen war, wie Allie ihre Mutter hatte glauben lassen. Wenn mit Allie alles in Ordnung war, weshalb hatte Dan dann dieses Treffen hier gewollt? Bestimmt nicht, weil er sie sehen wollte. Seit jenem Abend, an dem sie ihn versetzt hatte, hatte er sie nur dieses eine Mal angerufen, und abgesehen von der Erleichterung in seiner Stimme war er nicht sonderlich freundlich gewesen.
Typisch Mann. Wenn sich die Frau nicht gleich ins Zeug legte, erlahmte das Interesse. Nun, eigentlich wusste sie ja, dass sie nichts anderes hatte erwarten dürfen, aber weh tat es doch.
Sie stählte sich gegen ihre Gefühle für Dan und sah sich im Restaurant um. Die Wände drinnen waren aus dem gleichen rohen Backstein wie die Außenwände. Runde grüne Glaslampen hingen von einer dunkelbraunen Decke. Sie wagte sich weiter hinein, sah aus dem Augenwinkel eine Bewegung und stellte verblüfft fest, dass Dan nur ein kleines Stück von ihr entfernt stand und die Augen auf sie gerichtet hatte. Hätte sie es nicht besser gewusst, sie hätte glauben müssen, er freue sich, sie zu sehen.
Er kam auf sie zu. Barb versuchte, seine Miene zu ergründen, aber das Licht war zu matt.
»Ich bin froh, dass du da bist«, sagte er und hörte sich an, als meinte er es tatsächlich ernst. »Immerhin war ich mir keineswegs sicher, ob du kommen würdest.«
Barb fingerte an ihrer Handtasche herum, während er sie am Arm nahm und zu dem Tisch in der Ecke geleitete. »Du hast gesagt, du wolltest über Allie sprechen.« Sie blieb neben dem Stuhl stehen, den er ihr sogleich zurechtrückte, und versuchte, nicht besorgt auszusehen. »Es hieß doch, es sei alles in Ordnung. Ihre Mutter sagte mir, Allie sei auf dem Nachhauseweg. Sie meinte, Allie wäre irgendwann heute
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