Im Sturm der Herzen
Pfanne und stellte sie neben dem Herd ab, ebenso die Eierpfanne. »Ich glaube das nicht, du kannst nicht einmal Spiegeleier braten?«
Sie setzte dazu an, ihm Dutzende andere Dinge aufzuzählen, die sie konnte, aber in dem Moment, als sie den Mund aufmachen wollte, ließ sein finsterer Blick sie innehalten.
»Keine Sorge, ich mache das Frühstück. Aber lass mich besser nicht herausfinden, dass du das absichtlich gemacht hast.«
Allie sagte nichts, sondern wich nur ein Stück zurück und schaute ihm beim Arbeiten zu. Er bewegte sich mit schneidiger Effizienz und einer für einen so groß gewachsenen Mann sonderbaren Anmut. Ein paar Minuten, und schon hatte er frischen Speck zum Brutzeln gebracht und die restlichen Eier mit Tomaten, Zwiebeln und der genau richtigen Menge Fett zu Rührei verarbeitet.
»Ich hole die Teller«, hörte Allie sich sagen, vermutlich weil ihr von dem köstlichen Duft das Wasser im Mund zusammenlief. Zehn Minuten später füllte Jake die Teller mit perfekt kross gebratenem Speck, goldenen Rühreiern und knusprigem, gebuttertem Weizentoast.
»Bring den da zu Roberto hinauf.« Er gab ihr einen der Teller, und Allie trug ihn die Stufen zur Brücke hinauf. Als sie zurückkam, war Luis gerade dabei, sich seinen Teller voll zu häufen.
Seine Augen glitten über ihre Windjacke und Shorts die Beine hinunter. »Hey, Mann«, sagte er zu Jake. »Wie war sie?«
Jake lächelte sie begierig an, doch sein Blick ermahnte sie. »Besser als ich dachte. Ich werde sie noch eine Weile behalten.«
Luis schien enttäuscht. Allie, die genau wusste, wie wichtig es war, dass sie ihre Rolle spielte, gab sich spröde. »Sich einer hilflosen Frau aufzuzwingen, und das will ein Mann sein?«
Jake lachte wölfisch. »Ist ja gut, Baby. Ich erzähle denen schon nicht, wie gut es dir gefallen hat.« Als Schauspieler war er gar nicht so schlecht, aber sie auch nicht. Während der Jahre, in denen sie noch überlegt hatte, ob sie vielleicht Schauspielerin werden sollte, hatte sie bei einem halben Dutzend kleiner Theaterproduktionen mitgewirkt.
Schweigend aßen sie zu Ende, und Jake befahl ihr, den Abwasch zu erledigen. Als sie hinterher nach draußen ging und nach oben zum Bug marschierte, unternahm keiner den Versuch, sie aufzuhalten. Die Stunden vergingen, und schließlich kehrte sie in die Kajüte zurück.
Angesichts des Frühstücksfiaskos verlangte niemand von ihr, dass sie sich um das Mittagessen kümmerte, aber die Männer erwarteten, dass sie die Kombüse aufräumte. Als sie damit fertig war, kehrte sie wieder in die Kajüte zurück. Nachts wieder dieselbe Prozedur: Jake fesselte ihr Handgelenk an seines und legte sich schlafen.
Am Morgen machte er das Frühstück, Allie räumte auf und ging dann wieder zum Bug. Die frühmorgendliche Sonne brannte auf sie herab, und sie bemerkte, dass die Jacht sich der Küste näherte. Jake stand einmal mehr am Ruder und lenkte das Schiff auf ein Stückchen Land in der Ferne zu. Sie würden zum Tanken anlegen, begriff sie, während ihr Puls hoffnungsvoll hämmerte.
Bleib ganz ruhig, sagte sie sich. Dies ist deine Chance zu fliehen.
Sie hatte genug von Jake und seinen vulgären Freunden. Sie würde dieses Boot verlassen - koste es, was es wolle.
Jake schob sich die Sonnenbrille vor die Augen und machte es sich am Ruder bequem. In der Ferne grüßte Bahia de Tortugas wie eine heiß ersehnte Fata Morgana inmitten von trockenem kakteenbedecktem Sand. Viel gab es nicht dort, nur eine Gruppe schindelgedeckter Häuser, eine Cantina und den kleinen Hafen. Der vermutlich einzig gute Ort, um nachzutanken, seit sie Ensenada passiert hatten, und die Sorte von Hafen, in den sie ohne großes Aufsehen ein-und wieder ausfahren konnten.
Jake erhaschte einen kurzen Blick auf ein orangefarbenes Tank-Top und eine blaue Windjacke und sah Allie in der Nähe des Bugs stehen. Er würde sie ein wenig frische Luft schnappen lassen und sie dann in seine Kajüte zurückbringen.
Verdammt, er wünschte sich, er könne sie einfach loswerden. Nicht nur, dass sie sich bei einem Fluchtversuch vermutlich umbringen würde - bei Gott, die Frau konnte noch nicht einmal kochen!
Warum hassen Blondinen es, Chocolate Chip Cookies zu backen?
Weil die M Ms sich so schlecht schälen lassen!
Der Witz heiterte seine Stimmung auch nicht auf. Er wartete weitere dreißig Minuten, änderte den Kurs ein wenig, um die Sicht auf das Dorf zu erschweren, rief nach Luis, damit der ihn am Ruder ablöste und machte sich
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