Im Sturm der Herzen
Bürgermeister von Bahia de Tortugas.«
»Yeah, nun, es tut mir wirklich Leid, Bürgermeister. Die Frau, die sie da gehört haben, ist meine Ehefrau. Ich fürchte, sie hat ein kleines Alkoholproblem. Boracho, verstehen Sie?« Er tat so, als setze er eine Flasche an den Mund und schütte sich den Inhalt die Kehle hinunter. »Heute Morgen war sie ein wenig wetterfühlig, also habe ich sie etwas Whiskey in ihren Kaffee schütten lassen. Offensichtlich hat sie ein bisschen zu viel erwischt.«
Jake griff in die Tasche seiner Jeans und zog seine Brieftasche heraus. »Ich wollte nicht, dass sie sich lächerlich macht, also habe ich sie in unserer Kabine eingesperrt. Aber ich muss wohl einsehen, dass das ein Fehler war.«
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Während er sprach, blätterte er mit dem Daumen das Bündel Dollarscheine durch. »Ich weiß, dass Ihre Zeit und Ihre Mühen einiges wert sind. Vielleicht dürfte ich Sie für die Sorge, die meine Frau Ihnen bereitet hat, entschädigen.« Er zog ein paar Scheine heraus und zählte sie dem Bürgermeister in die Hand.
»Ich weiß nicht recht, Senor. Wir alle würden uns besser fühlen, wenn wir mit der Frau reden könnten.«
Jesus! Er legte zwei Hunderter drauf. »Ich versichere Ihnen, sie ist unverletzt und schläft sich bereits aus.«
Roberto lächelte und stimmte ein: »Si, Senor Dawsons Frau hat manchmal ihre verrückten Anfälle, aber inzwischen geht es ihr wieder gut. Alkohol - ist nicht gut für sie, comprendet«
Jake zählte die nächsten zweihundert Dollar ab. Er war jetzt bei sechshundert und zählte immer noch weiter. Am liebsten hätte er den kleinen Fratz da unten erwürgt.
»Und Sie sind sicher, dass mit der Senora alles in Ordnung ist?«, fragte einer der Polizisten, was Jake dazu veranlasste, ein paar hundert Dollar draufzulegen.
»Wie ich bereits sagte, sie schläft sich aus.«
Endlich schienen die Männer zufrieden. Der Bürgermeister lächelte. »Falls Sie noch irgendetwas brauchen, Senor - Lebensmittel? Vorräte? Was auch immer, lassen Sie es uns wissen.«
Jake lächelte zähnefletschend. »Alles bestens. Sobald die Tanks voll sind, verschwinden wir.«
Der Bürgermeister nickte. »Gute Reise, Senor Dawson.« Er zählte das Geld, während sie von Bord gingen, wobei die Polizisten ein Auge auf ihren Anteil hatten.
Mordida war gang und gäbe in Mexiko, Bestechungsgeld für jedwede Gesetzesübertretung - oder was sonst auch immer. Abgesehen davon waren die Leute in Ordnung und mischten sich selten in fremde Angelegenheiten ein.
Im Augenblick war Jake jedenfalls verdammt froh.
»Du solltest ihr vielleicht eine Lektion erteilen«, schlug Roberto vor, als die Männer fort waren. Er schaute die Tür an, die zur Kapitänskajüte führte. »Oder ich erledige das für dich, wenn du willst.«
Der Ausdruck in Robertos Augen ließ Jake erschaudern. »Ich kümmere mich selbst darum. Bezahl einfach den Treibstoff, und dann sehen wir zu, dass wir endlich hier rauskommen.«
Robertos Mundwinkel zogen sich nach oben, aber der kalte Blick blieb. Verflucht, wo hatte der General nur diese zwei Typen aufgetrieben?
In diesem Augenblick wünschte Jake sich fast, Allies Plan hätte funktioniert und ihr wäre die Flucht gelungen.
Allie hörte die geborstene Tür aufgehen und sah Jake oben an der Treppe stehen. Der Zorn grub harte, unerbittliche Furchen in sein Gesicht, und unter seinem T-Shirt spannten sich die Schultermuskeln. Ein angstvolles Zittern überkam sie. Sie hatte gewusst, welches Risiko sie einging, als sie zu entkommen versucht hatte. O Gott, was würde er tun?
Seine Schritte donnerten wie Gewehrfeuer die Stufen herab. Als er ihr den Knebel aus dem Mund zog und Hand-und Fußfesseln löste, nahm Allie sich nach Kräften zusammen.
»Du kleine Närrin.« Sie bei den Armen packend, zerrte Jake sie aus dem Stuhl und schubste sie gegen die Wand. »Was muss ich tun, damit du es endlich begreifst? Wenn du nicht tust, was ich dir sage - exakt, was ich dir sage -, dann bringen diese beiden Kerle dich um!«
Allie starrte ihm ins Gesicht, das keine Handbreit von ihrem entfernt war. »Und was ist mit dir? Wirst du mich umbringen?«
Er stieß einen vulgären Fluch aus. »Im Moment hätte ich gute Lust dazu.« Er ließ ihre Arme los, trat zurück und fuhr sich mit der Hand durch das wellige schwarze Haar. »Schau, Allie, ich kann dir schlecht vorwerfen, dass du zu entkommen versuchst. Vielleicht bewundere ich dich sogar dafür. Aber es wird nicht funktionieren, und alles, was für dich
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