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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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zwischen ihren Beinen sammelte.
    Sich rastlos auf dem Schlafsack wälzend, zwang Allie die gefährlichen Gedanken fort. Sie hatte nie zuvor einen Mann so begehrt, und jetzt war dazu bestimmt nicht die Zeit. Stattdessen horchte sie auf das Zirpen eines Insekts auf dem Ast über ihr, hörte am Rande der Lichtung das Laub flüstern und versuchte, dabei nicht an eine Dschungelbestie zu denken, die in der Dunkelheit auf sie zuschlich.
    Endlich breitete sich die Erschöpfung in die schmerzenden Glieder aus, und sie fiel in unbeständigen Schlaf. Sie war nicht sicher, wie lange sie geschlafen hatte, nicht lange genug jedenfalls, dachte sie, als ein seltsames Geräusch an ihr Ohr drang und sie erschreckt die Augen aufschlug.
    Im ersten schwachen Licht der Dämmerung, das durch die Aste und das Laub kroch, konnte sie jedoch nur die Lichtung und ihr behelfsmäßiges Lager erkennen. Neben ihr lag Jake schlafend auf dem Bauch, das Gesicht in ihre Richtung gewandt. Die Decke war ihnen über die Hüften hinuntergerutscht, und während Allie sich Robertos T-Shirt genommen hatte, schlief Jake nur in Jeans, mit nackten Füßen und nacktem Oberkörper.
    Ihr Blick wanderte über die unglaublich breiten Schultern mit den glatten Muskeln und der tiefen Sonnenbräune. Sie erfreute sich an dem Anblick, betrachtete die Sehnen auf seinem Rücken und ...
    Allie japste. O Gott, o Gott, o Gott! Jakes Augen klappten auf, obwohl sie gar nicht laut gesprochen hatte, und ihr wurde klar, wie leicht sein Schlaf gewesen sein musste.
    »Was ist?«, fragte er, ohne sich einen Millimeter zu bewegen.
    »Sp-Spinne. Gr-große Spinne.« Eine riesige Spinne genau genommen. Eine dickes, schwarzes Spinnentier mit haarigen Beinen, mindestens zwei Handbreit! Allie fing an zu zittern.
    »Was ... was soll ich machen?«
    »Vermutlich ist sie gar nicht giftig.« Seine Stimme klang ruhig und sachlich. Als sei es etwas ganz Alltägliches, dass einem eine gefährliche Spinne über den Rücken krabbelte. »Vielleicht findest du irgendwo einen Ast, um sie wegzuschubsen.«
    Sie nickte und sah, dass er immer noch absolut reglos dalag. Als ihr nichts Passendes einfiel, womit sie sich hätte bewaffnen können, suchte sie um sich herum die Lichtung ab und entdeckte einen kräftigen, gegabelten Ast, hob ihn auf und kehrte zu Jake zurück, der wie erstarrt am Boden lag. Die Spinne war ein Stück weitergekrabbelt und saß jetzt mitten auf seinem Rücken.
    Allie holte tief Luft. »Wenn du nur die geringste Ahnung hättest, wie sehr ich Spinnen hasse ...« Sie rückte langsam näher, mühte sich ab, die Hände nicht zittern zu lassen, und bewegte den Ast auf das Tier zu. Was der Tarantel - es handelte sich tatsächlich um eine solche - nicht verborgen blieb, denn sie machte die pelzigen Beine flach, schob den Ast ein wenig hoch und das, was wohl der Kopf war, schoss hoch.
    O mein Gott. O mein Gott.
    In Allies Kopf schrillten die Alarmglocken. Das Vieh würde ihn jeden Augenblick beißen!
    »Ganz langsam«, sagte Jake leise. »Versuch, den Ast drunter-zuschieben.«
    Sie nickte, obwohl er das vermutlich gar nicht sehen konnte, wischte sich den Schweiß von den Handflächen und versuchte, genau das zu tun, was er sagte. Den Ast näher und näher schiebend, alles in der Hoffnung, sie werde die Spinne nicht noch mehr in Aufregung versetzen, als es schon der Fall war, schob sie den Ast unter die Vorderbeine und ließ das riesige Spinnentier das feuchte Holz ertasten. Dann schob sie weiter. Als sie glaubte, genug von dem Ast unter dem Tier zu haben, schleuderte sie es mit aller Kraft hoch und quer durch die Lichtung wie einen Eishockey-Puck.
    Allie schnaufte schwer, und ihr war vom Magen her übel, als sie sah, dass Jake sich auf den Ellbogen gestützt hatte und grinste.
    »Nicht schlecht für einen Amateur. Du darfst jeder Zeit in meinem Team mitspielen.«
    »Sehr lustig.«
    »Falls du nicht vorhast, noch ein Tor zu schießen, kannst du den Ast jetzt loslassen.«
    Sie blickte nach unten und sah ihre Finger immer noch verzweifelt das Holz umklammern. Wie eine heiße Kartoffel ließ sie es fallen und sank neben Jake auf den Schlafsack.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er und setzte sich in den Schneidersitz auf.
    »Nein. Was wäre passiert, wenn dieses furchtbare Ding dich gebissen hätte? Was, wenn du hier draußen krank geworden wärst - oder vielleicht sogar gestorben? Was hätte ich dann getan?«
    Jake griff hinüber und schnappte sich ihre Finger, hielt sie zwischen seinen großen

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