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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihr jedoch schnell, als sie daran dachte, wie besorgt ihre Eltern sein mussten.
    »Mit etwas Glück, Allie, ist das hier bald vorbei, und du bist wieder in San Diego.«
    »Ich wünschte, ich könnte sie anrufen und ihnen wenigstens sagen, dass es mir gut geht.«
    »Yeah. Mein Satellitentelefon war zusammen mit dem GPS und den ganzen anderen Sachen in meinem Gepäck.«
    Den Gedanken an Familie und Freunde verdrängend, sah Allie ihm zu, wie er die Karten ausrollte, und kratzte sich einen Stich hinten am Bein, wobei die kühle Brise des letzten Abends die meisten Mosquitos zum Glück vertrieben hatte. Nachdenklich schaute sie zum Fluss. Er war nicht allzu tief, bis zum Knie vielleicht, aber er sah kühl und einladend aus.
    »Meinst du, ich könnte ein Bad nehmen, solange du hier am Arbeiten bist?«
    Er sah zum Wasser hinüber. »Es fließt ordentlich schnell. Lass mich das aber vorher mal genauer ansehen.« Er suchte das Ufer in beide Richtungen nach Getier ab. Dann kehrte er zu seinen auf dem Boden ausgebreiteten Karten zurück. »Sieht gut aus. Aber geh nicht zu weit weg.«
    Sie beäugte den Fluss und entdeckte hinter einer Gruppe großblättriger Pflanzen einen kleinen Wirbel, den er nicht hatte sehen können. »Keine Sorge, ich bleibe in der Nähe.«
    Allie konnte es nicht erwarten hineinzuwaten, sich das Mückenspray und die Sonnencreme herunterzuspülen, die Haare und die schweißverklebte Haut zu waschen. Während Jake an seinen Karten arbeitete, streifte sie ihre Kleider ab und glitt in das knietiefe Wasser.
    Fest entschlossen, nicht an Allie zu denken, die nur ein kleines Stück entfernt im Wasser plantschte, benutzte Jake den Stift, den er sich aus ihrer Tasche geholt hatte, und funktionierte seinen Gürtel zum Lineal um, um ihren Standort zu bestimmen.
    Vorausgesetzt, seine Berechnungen waren korrekt, waren sie näher an Valisimos Camp, als er anfangs gedacht hatte. Drei oder vier Tage festes Marschieren, und sie wären in unmittelbarer Nähe des Lagers. Und selbst wenn sie das Camp nicht fanden, würden Valisimos Wachleute ganz bestimmt sie finden.
    Zufrieden, sein Bestes getan zu haben, rollte Jake die Karten zusammen und machte sich auf, nach Allie zu sehen. Sie war jetzt lange genug im Wasser. Er wollte sie nicht allein lassen, und er musste, bevor es dunkel wurde, noch etwas zu essen auftreiben. Jake wollte gerade nach ihr rufen, als er sie einen Schrei ausstoßen hörte, der nicht von dieser Welt zu stammen schien.
    Wie ein Wahnsinniger durchs Unterholz stürmend, brach er durch ein Gewirr aus tellergroßen Blättern und blieb wie angewurzelt stehen.
    Allie stand bis zu den Knien im Wasser und grinste eine grüngelbe Schildkröte an, die sich zum Sonnen neben einen Baumstamm gesetzt hatte. Offenkundig hatte die Schildkröte Allie schlicht überrumpelt.
    Jetzt war der Tisch gedeckt.
    Allie schnappte nach Luft und ließ sich fallen, um sich zu bedecken, doch es war bereits zu spät. »Es ... es tut mir Leid«, stotterte sie, die Arme schützend vor den Busen gelegt. »Sie hat mich überrascht. Ich wollte gar nicht so schreien.«
    Es bedurfte all seiner Willenskraft, sich umzudrehen, doch ihr Anblick, wie sie nackt dort gestanden hatte, sengte sich wie ein hitzig-rotes Brandmal in sein Hirn.
    Sie ist echt, war alles, was er noch denken konnte. Allie Parker war von Natur aus blond. Von all den Frauen, mit denen er geschlafen hatte und sogar den beiden, die er schließlich geheiratet hatte, war das keine gewesen. Seine geheimen Fantasien hatten jedes Mal in einer Enttäuschung geendet.
    Verdammter Mist!
    Stocksteif ein Stück flussabwärts stehend, hörte er sie auf das Ufer zuplätschern, hörte die Kleider rascheln, als sie sich anzog.
    »Deine Beine sind ganz schön verkratzt«, sagte er, musste die Worte aus einer ausgedörrten Kehle zwingen und konnte nur hoffen, dass sie kühl und beiläufig klangen.
    »Ich denke, es ist an der Zeit, die weibliche Eitelkeit bleiben zu lassen und Robertos Drillichhosen anzuziehen.«
    Sein milder Tonfall schien ihr die Peinlichkeit zu erleichtern. Wieder in ihren Sachen, seufzte sie und kam von hinten heran.
    »Ich habe mir schon gedacht, dass es irgendeinen diabolischen Grund gibt, weswegen du sie mitgenommen hast. So sehr ich den Gedanken auch hasse, ich schätze, du hast Recht. Ich hätte die schon heute früh anziehen sollen.«
    Er drehte ihr weiter den Rücken zu und setzte sich in Bewegung. »Ich hole sie dir.« Er hatte einen Ständer von der Größe eines

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