Im Sturm der Herzen
über die Bühne ging, würde sie nicht an Bord der Dynasty II zurückkehren. Dawson war nicht so dumm, das Mädchen am Leben zu lassen.
Felix fühlte ein Lächeln auf seine Lippen treten und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Wenn nicht noch irgendetwas passierte, dann war Allie Parker, zumindest was ihn anging, kein Problem mehr.
Barbara Wallace marschierte die breite Freitreppe hinauf, zog die schwere Glastür auf und betrat das San Diego Police Department. Ein bulliger schwarzer Sergeant saß am vordersten Schreibtisch. Sie ging direkt auf ihn zu.
»Ich möchte Detective Dan Reynolds sprechen«, verlangte sie. »Sagen Sie ihm, Barbara Wallace ist hier.«
Der Sergeant tätigte einen Anruf, nickte ins Telefon, als könne ihn die Person am anderen Ende der Leitung sehen, und legte wieder auf. »Reynolds ist außer Haus. Aber wenn Sie mit jemand anderem sprechen möchten ...«
»Nein. Ich ... ich würde lieber eine Nachricht hinterlassen, falls es Ihnen nichts ausmacht.«
»Natürlich nicht.«
Sie wollte gerade dem Mann ihre Adresse geben, als sie hinter sich Dans Stimme vernahm. »Ich nehme nicht an, dass du auf der Suche nach mir bist!«
Ein Prickeln kroch ihr den Rücken hinauf, während sie sich zu ihm umdrehte. Dass ihm so etwas mit ein paar wenigen Worten gelang, war verflucht irritierend.
»Doch, bin ich.« Sie wünschte sich, sie wäre es nicht gewesen. Er sah einfach zu gut aus. Einfach zu sexy. Das wusste sie seit jenem Abend, als sie zusammen Essen gegangen waren. Das Letzte, was sie wollte, war, sich zu einem Mann hingezogen zu fühlen - egal zu welchem. Sie wusste, was diese Typen wollten, einer wie der andere, und es hatte nichts mit dem zu tun, was sie wollte.
Überhaupt nichts.
»Ich muss wissen, wie es in Sachen Allie steht. Du bist seit Tagen nicht mehr in der Bar gewesen. Ich dachte, vielleicht finde ich dich hier.«
Dan nahm sie am Arm und geleitete sie zur Tür. »Lass uns rausgehen. Es ist ein schöner Tag, und draußen haben wir ein wenig mehr Ruhe.«
Sie ließ sich von ihm führen und bemühte sich, die langen, kräftigen Finger um ihren Arm zu übersehen. In dem Augenblick, als sie die unterste Stufe erreicht hatten, machte sie sich von ihm frei, folgte ihm aber auf den Rasen. »Gut, jetzt sag mir, was die Polizei tut, um Allie Parker zu finden.«
Dan seufzte. »Ich sage es dir, aber es wird dir nicht gefallen.«
»Warum nicht?«
»Das ist eine Vermisstenakte, Barb, aber bearbeitet wird sie von der Mordkommission. Das heißt, sie hat keine Priorität - die ist den Mordfällen vorbehalten. In dem Moment, wo wir eine Leiche haben, tritt alles andere in den Hintergrund. Unglücklicherweise haben wir eine Entführung mit Todesfolge, und die Tote ist Fred Mortensens Tochter.«
»Und wer ist Fred Mortensen?«
»Fred Mortensen - der Quarterback-Superstar der San Diego Chargers.«
»Oh, der Fred Mortensen. Jetzt, wo du es sagst, fällt mir ein, dass ich da etwas in den Nachrichten gehört habe.«
»Wir haben ohnehin alle schon genug zu tun. Aber seit das passiert ist, schieben wir nur noch Überstunden. Allies Fall ist zur bloßen Nebensache geworden.«
Barb zog die Augenbrauen zusammen. »Du kannst das nicht machen. Das kannst du nicht zulassen.«
»Ich weiß, was du dabei empfinden musst. Aber Tatsache ist, dass wir alles getan haben, was möglich war. Allie ist jetzt im NCIC. Vielleicht...«
»Was, zur Hölle, ist das NCIC?«
»Das National Criminal Information Center, ein hochtechnisiertes Computersystem. Sie haben Akten über gestohlene Autos, Schwerverbrechen, vermisste Personen und tausend andere Sachen. Da hocken die Typen, die von den Bullen kontaktiert werden, nachdem sie dich auf dem Highway rausgewunken haben.«
»Das heißt, sie wissen in den anderen Bundesstaaten auch, dass sie nach ihr suchen müssen.«
»Genau. Unglücklicherweise hat sich bis jetzt nichts ergeben. Falls das so bleibt und sich auch keine neue Spur auftut, können wir nichts mehr machen.«
Plötzlich brannten ihr die Tränen in den Augen. Mrs. Parker hatte heute Morgen wieder angerufen. Ihr Mann hatte sich so aufgeregt, dass die Ärzte ihn wegen zu hohen Blutdrucks behandeln mussten. Die beiden taten Barb so schrecklich Leid. Und Allie war ihre Freundin. Seit der Scheidung hatte sie davon nicht mehr viele.
Sie spürte, wie sich Dans Arm um sie legte, und begriff erst jetzt, dass sie weinte. »Ruhig«, sagte er sanft und hielt sie an seine Brust gedrückt. »Wir wissen beide, dass du
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