Im Sturm der Herzen
holzig und das Spitzgras recht geschmacklos. Doch nahrhaft war es, und das allein zählte. Als sie fertig waren, lehnte sich Allie an Jake, kuschelte sich zwischen seine langen Beine und legte den Kopf an seine Brust.
»Also, ich habe dir von David Carlson erzählt. Da ist es nur fair, wenn du mir von deiner Exfrau erzählst.«
Er grunzte. »Von welcher?«
»Wie wäre es mit der ersten?«
Er seufzte und nahm berechtigterweise an, dass sie nicht aufhören würde, ihn zu drängen, bevor sie nicht Bescheid wusste. »Ihr Name war Cindy Stengal. Sie war ein Cheerleader.«
Sie schoss herum und funkelte ihn an. »In der High School?«
»Ja.«
»Um Himmels willen, wie alt warst du damals?«
»Cindy war im vorvorletzten Jahr, ich im letzten.«
»Und du warst bestimmt eine große Nummer.«
Er grinste. »Captain der Footballmannschaft.«
Sie kuschelte sich wieder an ihn. »Wie kam es dazu, dass ihr geheiratet habt? Nein, warte! - lass mich raten. Cindy Cheerleader war schwanger.«
»Genau.«
»Und du warst einer von den guten Jungs. Du musstest das Richtige tun und hast sie geheiratet.«
Sie spürte seine Schultern zucken. »Es schien die einzige Möglichkeit. Obwohl ihre Eltern dagegen waren. Als Cindy dann zugeben musste, dass sie nicht wirklich schwanger war, haben sie die Ehe annullieren lassen.«
Sie drehte sich wieder um. »Was? Sie hat gelogen, nur weil sie zum Altar geführt werden wollte?«
»Wie gesagt, sie war erst in der vorvorletzten Klasse.«
»Klingt, als hätten ihre Eltern dir einen Gefallen getan.«
»Wenn man bedenkt, wie jung wir beide waren und dass wir einander nie wirklich geliebt haben, ja.«
»Und was war mit Ehefrau Nummer zwei?«
Seine Körperhaltung veränderte sich. Die Anspannung, die sich in seine Miene schlich, verblüffte sie.
»Ihr Name war Maria Stevens. Sie war eine kurvenreiche, verschlampte Blondine, die ich in Fort Bragg in einer Bar namens Alley Cat kennen gelernt habe.«
»Eine kurvenreiche, verschlampte Blondine? Heißt das genau das oder was?«
»Es heißt, dass sie ein heißer Feger war, zumindest habe ich sie damals dafür gehalten.«
»Ich weiß nicht recht, ob mir dein Geschmack in Sachen Frauen gefällt.«
Seine Mundwinkel zuckten. »Von dir einmal abgesehen, meinst du wahrscheinlich.«
Sie grinste. »Von mir einmal abgesehen.«
»Damals fand ich sie großartig. Ich war davor über drei Jahre lang in Panama. Maria war klasse im Bett, und die anderen Kerle waren alle scharf auf sie. Als sie anfing, vom Heiraten zu reden, dachte ich, zur Hölle, was soll's? Du bist siebenundzwanzig. Es ist Zeit, dass du sesshaft wirst und eine Familie gründest.«
»Und Maria wollte das auch?«
»Hat sie jedenfalls gesagt. Sie wollte, dass ich die Army verlasse, und ich schätze, es war auch an der Zeit. Ich habe eine Stelle beim ATF angenommen und bin nach L.A. versetzt worden. Unglücklicherweise hat es Maria nicht gefallen, mit einem Waffenfahnder verheiratet zu sein, genauso wenig, wie vorher mit einem Soldaten. Dann wurde sie schwanger und ...«
»Schwanger!« Dieses Mal schoss sie förmlich zwischen seinen Beinen heraus und drehte sich ganz nach ihm um. »Du hast mir nie gesagt, dass du ein Kind hast!«
»Einen Jungen. Michael Jacob Dawson. Ich habe ihn immer Mikey genannt.«
Da war etwas in seinen Augen, etwas so Freudloses, dass sich ihr der Magen zusammenkrampfte.
»Warum hast du mir nicht gesagt, dass du einen Sohn hast?«, fragte sie leise.
»Weil ich keinen habe.« Seine Miene verhärtete sich. »Nicht mehr. Eines Tages bin ich von der Arbeit nach Hause gekommen und habe Maria mit Carter James im Bett erwischt, einem von den Typen aus meiner Abteilung. Ich habe am nächsten Tag die Scheidung eingereicht. Zwei Wochen bevor sie rechtskräftig wurde, ist Maria gegangen. Sie hat Mikey mitgenommen, und seither habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
»O Gott, Jake.« Der Schmerz in seinem Gesicht tat ihr schrecklich weh. Plötzlich fiel ihr das Atmen schwer.
»Ich habe versucht, sie zu finden. Ich habe einen Privatdetektiv engagiert, habe jeden Cent investiert, den ich hatte. Aber wir haben nicht die geringste Spur von den beiden gefunden.« Er schaute auf sie hinab, dann weg. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Mikey wird am i. Juni fünf Jahre alt, und er weiß vermutlich nicht einmal mehr, wie sein Vater aussieht.«
Allie nahm seine Hand und drückte sie sich an die Lippen. »Jake, es tut mir so Leid. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was es heißt, ein
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