Im Sturm der Herzen
Reynolds und Hollis, Baranoff über das verschwundene Mädchen befragt, und Caruthers hatte einen Anruf bekommen, diesmal von einem Bezirksleiter des Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms, einem gewissen Martin Biggs. Offensichtlich wurde Baranoff überwacht, und die Ermittler hatten die beiden Detectives das Hauptquartier der Dynasty Corporation oberhalb der Bucht betreten sehen.
Biggs hatte ihn sogar noch eindringlicher davor gewarnt, Baranoff auf die Zehen zu steigen, und Tom hatte seine Männer zurechtgewiesen und ihnen gesagt, dass sie einen Mann vom Einfluss eines Felix Baranoff in Ruhe zu lassen hatten, solange es keine handfesteren Beweise gab.
Tom war davon überzeugt, dass die Männer jetzt dachten, er wolle sich bei dem reichen Geschäftsmann einschmeicheln und führe sich wie ein regelrechter Schleimer auf.
Jetzt hatte der alte Mann, der unten am Jachthafen für Baranoff arbeitete, eine Aussage gemacht, und Tom sollte einmal mehr seine Rolle spielen. Schlimmer noch, Allie Parker war immer noch vermisst, und sie hatten keine verdammte Chance, der einzigen Spur zu folgen.
Verflucht ! Dieser Tag war die reinste Pest.
Dan Reynolds stand vor dem abgenutzten Schreibtisch seines Captains und traute kaum seinen Ohren. »Was soll das heißen?
Die Aussage des alten Mannes ändert nichts? Am Tag ihres Verschwindens ist Allie Parker an genau der Stelle gesehen worden, wo Baranoffs Jachten ankern. Sie hatte ihn in Verdacht, etwas mit dem Tod ihrer Mitbewohnerin zu tun zu haben. Sie war unten am Hafen, um Beweismittel zu suchen. Die Aussage dieses alten Mannes stellt da eine direkte Verbindung her.«
»Allie Parker dachte, Felix Baranoff sei in Drogenschmuggel verwickelt. Wir haben niemals auch nur ein Fitzelchen Beweismaterial dafür entdeckt, dass er irgendetwas anderes sein könnte als ein absolut untadeliger Bürger. Die Geschichte des alten Mannes bestätigt doch nur, was wir schon wussten, dass sie in der Nähe des Hafens verschwunden ist. Mein Gott, man hat lediglich ihren Wagen vom Parkplatz abgeschleppt! Und dass sie jetzt irgendwer da gesehen haben will, ändert überhaupt nichts.«
Dans Unterkiefer fühlte sich verspannt an. »Wenn Baranoff nicht in die Sache verwickelt ist, warum hat er dann versucht, den alten Mann am Reden zu hindern?«
»Weil er nicht noch mehr negative Schlagzeilen brauchte. Das kann man ihm kaum vorwerfen.«
»Wo ist der alte Mann jetzt? Ich möchte mit ihm sprechen.«
»Er ist schon wieder fort. Du kannst seine Aussage lesen. Ich lege sie dir auf den Schreibtisch.«
Dan biss sich auf die Zunge. Er hatte Tom Caruthers immer respektiert, deshalb hätte er nie gedacht, dass Caruthers vor Baranoff oder sonst irgendjemandem kuschen würde, nur weil der Kerl Geld hatte. Klar, Tom bekam vermutlich Druck von oben. Der Bürgermeister und der Staatsanwalt standen immer auf der Gästeliste, wenn Baranoff seine exklusiven Partys gab.
»Wär's das, Boss?« Archie Hollis kratzte sich das rote Haar am Hinterkopf. »Wir lassen es einfach bleiben?«
»Zur Hölle, nein. Das tut ihr nicht. Irgendwo da draußen ist eine vermisste Frau. Es ist unser Job, sie zu finden. Aber macht es einfach, ohne dass ihr Baranoff da reinzieht.«
Dan wollte sich nicht mit ihm streiten. Er kannte den Captain gut genug, um zu wissen, dass er sich damit nichts Gutes tat. Aber er würde den alten Mann finden und mit ihm sprechen. Und falls er neue Informationen zu Tage förderte, würde er sich wieder an Caruthers wenden.
Falls es sein musste, würde er direkt zu Baranoff gehen - und sich erst später Sorgen über die Folgen machen.
15
Am fünften Tag ihres Marsches waren die Streichhölzer aufgebraucht, und Allies Bic-Feuerzeug war leer. Jake benutzte die zerbrochene Lesebrille, die er dem toten Piloten aus der Hemdtasche gezogen hatte, als Vergrößerungsglas, um damit das abendliche Feuer zu entzünden.
Allie kontrollierte die Wunde an seiner Seite, die gut verheilte, und wechselte den Verband. Dann machte Jake sich auf, um etwas Essbares zu suchen. Einer Schlinge war es zu verdanken, dass er an einem ausgetretenen Pfad zum Fluss hinunter ein Pekari fing, eines der kleinen Wildschweine, die im Regenwald leben.
Derweil hatte Allie Pflanzen gesammelt, von denen Jake gesagt hatte, dass sie essbar seien: Katzenschwanz-Sprossen, Spitzgras und wilde Feigen, die jetzt in Laub gewickelt unter den Steinen am Rand des Feuers dampften.
Das Fleisch war erstaunlich gut, die Katzenschwanz-Sprossen leider
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