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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kind zu haben und nicht zu wissen, wo es ist. Es muss furchtbar sein für dich.«
    Ein tiefer Atemzug in der Dunkelheit war ihr Antwort genug. »Ich versuche, nicht an ihn zu denken. Täte ich es, ich könnte es nicht aushalten. Maria war nie eine sonderlich gute Mutter. Ich habe mehr Zeit mit Michael verbracht als sie. Vielleicht hat sie ihn deshalb mitgenommen, weil sie wusste, wie viel mein Sohn mir bedeutet. Sie hat sich dafür gerächt, dass ich mich habe scheiden lassen.«
    Allie lehnte sich an ihn und legte den Arm um seinen Hals. »Ich wünschte, ich könnte dir irgendetwas sagen, das es dir leichter macht, aber ich weiß, dass das nicht geht.«
    Jake zog sie an sich und hielt sie ein paar Minuten lang einfach nur fest. Dann sah sie ihm ins Gesicht, und ihrer beider Blicke wollten einander nicht mehr loslassen. Seine Lippen bewegten sich über ihre, und wie schon mehrmals zuvor flammte zwischen ihnen eine gewaltige Hitze auf. Er nahm sie auf dem Schlafsack, hämmerte sich Trauer und Herzschmerz aus dem Leib, ersetzte sie durch Lust.
    Als sie fertig waren, zog er sie an seine Seite, schlief aber nicht ein. Am Morgen fand sie ihn über sie wachend vor, wie schon am Morgen zuvor.
    Doch diesmal war es nicht der Gedanke an Roberto, der ihn wach gehalten hatte, sondern die Sorge um seinen Sohn.
     
    Jake beugte sich über seine Karten, ging die Orientierungspunkte durch und bestimmte erneut ihre Position in Relation zum Hauptquartier Valisimos, der Hacienda Corazon de la Selva, dem Haus im Herzen des Dschungels, wie es zutreffend hieß.
    Nach allem, was Baranoff gesagt hatte, befand sich das Camp des Generals derzeit auf der belizianischen Seite der mexikanischen Grenze, ungefähr zwanzig Meilen von einem kleinen Dorf namens San Rafael entfernt, nicht weit vom New River. Wenn Jakes Berechnungen stimmten, befanden sie sich irgendwo innerhalb eines Fünfmeilenradius um das Camp.
    »Wir sind nahe dran, oder?«, fragte Allie, als sie am späten Vormittag eine Verschnaufpause einlegten.
    »Yeah.« Jake machte ein finsteres Gesicht.
    »Du machst dir Robertos wegen Sorgen, oder? Du hast Angst, er könnte das Camp doch vor uns erreicht haben.«
    Er betrachtete den überwucherten Pfad, dem sie folgten. »Die Chance ist eins zu einer Million, aber falls dem tatsächlich so ist und er den General davon überzeugen konnte, dass ich ein Undercover-Agent bin, dann überleben wir keine zehn Minuten.«
    »Was, sollen wir demnach tun?«
    »Diese ganze wahnsinnige Idee vergessen und geradewegs nach San Rafael marschieren.«
    »Und Baranoff kommt ungeschoren davon.«
    »Es wird immer wieder mal die Gelegenheit geben, ihn zu kriegen.«
    »In noch einmal zwei Jahren vielleicht? Vergiss es, Jake. Wir wissen, dass Roberto verwundet ist. Du hast selber gesagt, die Chancen stehen eins zu einer Million zu unseren Gunsten. Ich sage, wir hatten bis jetzt immer Glück - wir machen weiter wie geplant.«
    Jake betrachtete ihr Gesicht. Die Sonne ließ ihre Wangen leuchten, und in ihren Augen blitzte die Vorfreude. Sie lächelte, die schönen Lippen rot vom Saft der Beeren, die sie gegessen hatte. Das Verlangen überkam ihn, und er musste wegsehen.
    »Also gut«, sagte er ein wenig mürrisch. »Wir machen weiter wie geplant. Aber du gibst mir dein Wort, dass du exakt tust, was ich sage, sobald wir im Camp sind. Das heißt, wenn ich dir sage, tu dies oder das, dann tust du es - und fragst nicht lang.«
    Sie grinste. »Wie Sie wünschen, Major. Ihr Wort ist mir Befehl.«
    »Ich mache keine Witze, Allie.«
    Ihr Grinsen verschwand. »Also gut, ich verspreche es.«
    Er glaubte ihr nicht wirklich, aber da sie ihm ihr Wort gegeben hatte, würde sie immerhin vielleicht gründlicher nachdenken.
    Sie bewegten sich tiefer in den Dschungel, unterbrachen immer wieder ihren Marsch, um niederes Buschwerk wegzuhacken, und kamen um einiges langsamer voran als zuvor. Jake hatte Schmerzen in der Seite, aber zum Glück hatte es zu bluten aufgehört. Nachdem Allie ihn neu verbunden und das blutige T-Shirt gegen das blaue Hemd ausgetauscht hatte, das er beim Absturz der Maschine getragen hatte, blieben wenigstens die Fliegen weg.
    Jake fluchte, als es zu regnen begann. Kein leichter dunstiger Schauer, sondern ein ausgewachsener tropischer Wolkenbruch.
    »Verdammt, das musste ja irgendwann passieren.«
    »Bis jetzt hatten wir immerhin Glück.«
    Er lächelte. Für Allie war das Glas immer halb voll. »Ich schätze, du hast Recht.«
    »Was machen wir jetzt? Ich kann

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