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Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Im Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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guten Kapitäns ist es, die Arbeiten zu delegieren. Das habe ich getan. Also lass mich in Ruhe mit deinem Gekeife. Du bist mein Berater, aber nicht meine Ehefrau!«
    Dom Pedro wurde langsam ärgerlich. Er wusste nicht, was diese Landratte von Berater eigentlich wollte. Alles lief doch wie am Schnürchen! Warum regte er sich so auf?
    Madrigal seufzte. Dom Pedro war und blieb ein Hohlkopf.
    »Die Mannschaft spürt, wenn Ihr die Zügel schleifen lasst«, drang er erneut in den Kapitän, doch seine Worte gingen in ein Ohr hinein und zum anderen wieder heraus.
    »Papperlapapp«, maulte Dom Pedro nur, goss sich seinen Weinbecher randvoll und versank erneut in Tagträumereien.
    »Na gut«, gab Madrigal auf, hoffte aber, mit einen anderen Versuch, sich bei Dom Pedro Gehör zu verschaffen.
    »Wann wollt Ihr Vasco da Gama den Prozess machen? Wann soll die Hinrichtung stattfinden?«
    »Was drängelst du denn so, Madrigal. Da Gama kann uns nicht davon laufen. Du machst mich noch ganz irre mit deiner Rederei!«
    »Wollt Ihr etwa darauf verzichten?«
    Alonso Madrigal sah seine Felle davon schwimmen. Dom Pedro und der Rest der Mannschaft schienen einer Lethargie nachzugehen, die früher oder später verhängnisvoll werden konnte. Wenn das so weiterging, würde die Besatzung der Sao Manuel am Ende noch die indischen Küsten verschlafen.
    »Also, Kapitän«, Madrigal ließ nicht locker. »Wann soll der Prozess beginnen?«
    Dom Pedro zuckte mit den Schultern und grinste verschlagen: »Ich denke, wir werden ihn hängen, wenn wir Kalikut vor Augen haben! Glaubst du nicht, es wird da Gama den Abschied von dieser Welt versüßen, noch einmal das Land, das er entdeckt hat, zu sehen? Du weißt, Alonso, mein Freund, ich bin ein gutmütiger Mensch. Diese kleine Freude gönne ich ihm noch, ehe er den Fischen zum Fraß vorgeworfen wird. Nun, und dann ändern wir den Kurs, lassen Kalikut links liegen und segeln an der Küste entlang weiter zu den unentdeckten Ländern mit den großen Schätzen.«
    Madrigal verzog das Gesicht. Er verachtete Dom Pedro für diese unnötige Grausamkeit, aber was sollte er tun? So gern er den Tod da Gamas verhindert hätte, er sah keinerlei Möglichkeit dazu. Dom Pedros Geschicke schienen unter einem günstigen Stern zu stehen und Madrigal hoffte nur, dass dieser Stern sein Licht auch über ihn leuchten ließ.
    Die Nachricht, dass da Gama als Gefangener Dom Pedros an Bord war, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet und längst nicht alle Männer der Mannschaft waren in diese merkwürdige faule Starre verfallen. Der zahnlose Alte zum Beispiel tat zwar so, als würde er ein Nickerchen in der prallen Sonne halten, doch er hatte seine Augen und Ohren überall. Nichts, was auf dem Schiff geschah, entging seiner Aufmerksamkeit. Und natürlich hatte er auch längst bemerkt, dass Arabinda schon seit Tagen nicht mehr auf dem Deck gewesen war. Er war keineswegs dumm und ahnte längst, dass Dom Pedro nun auch Arabinda irgendwo gefangenhielt.
    In Gedanken überdachte er die Lage: Suleika und Charlotta waren die meiste Zeit über im Verlies. Bewacht wurden sie wenig, da von ihnen keine Gefahr auszugehen drohte. Arabinda und Vasco da Gama waren ebenfalls gefangen. Allerdings glaubte der Alte nicht, dass sie ihre Festsetzung klaglos hinnahmen. Natürlich waren sie nicht so dumm, mit den Fäusten gegen die Wände zu schlagen. Nein, der Alte war sich sicher, dass sie warteten. Ein leises Lächeln huschte über sein Gesicht. Er erhob sich und schlenderte beinahe absichtslos zum Ruderhaus hinüber. Madrigal stand dort über die Karten gebeugt und gab dem Steuermann Anweisungen.
    »Wie weit ist es noch bis zur Küste?«, fragte der Alte.
    Madrigal sah hoch und betrachtete ihn misstrauisch. »Wozu musst du das wissen?«
    Der Alte zuckte mit den Achseln. »Unsere Trinkwasservorräte neigen sich dem Ende zu. Ich habe keine Lust, mitten auf dem Meer zu verdursten.«
    »Für wie viele Tage reicht das Wasser noch?«
    »Bin ich der Smutje? Woher soll ich das wissen?«, fragte der Alte zurück. »Die nächsten drei Tage kommen wir hin, schätze ich.«
    Madrigal atmete auf, und der Alte sah es.
    »Wird bald Land in Sicht kommen?«, fragte er.
    Madrigal nickte.
    »Nun, dann werden wir alle verfügbaren Männer an Bord brauchen. Die Einfahrt in den Hafen von Kalikut ist gefährlich. Nur die, die sich dort auskennen, erreichen unbeschadet den Kai.«
    Madrigal tat, als habe er den Einwurf nicht gehört, und der Alte schlich von dannen. Er wusste

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