Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)
behutsam ihr Verlangen. Sie schloss die Augen, lehnte sich an ihn und genoss seine Liebkosungen, genoss die Welle der Lust, die in ihrem Körper und durch ihre Adern pulsierte und sie alles um sie herum vergessen ließ. Als sein Finger zart zwischen ihre Lippen drang und das feuchte Begehren spürte, stöhnte sie leise auf, presste ihren Schoß fest gegen seine streichelnde Hand, bewegte sich verlangend gegen seinen Finger, der mit kreisenden Bewegungen die Knospe ihrer Lust massierte. »Hör nicht auf!«, hörte sie sich flüstern, mit einer Stimme, die das Begehren dunkel und heiser gefärbt hatte. Sie griff nach seiner anderen Hand und führte sie zu ihren Brüsten. Er hatte sie kaum berührt, da drängten sich ihre Brustwarzen bereits hoch aufgerichtet und prall wie Oliven gegen den dünnen Stoff des Kleides und der kundigen Hand des Mannes entgegen. Wieder stöhnte Charlotta, dann wandte sie den Kopf, suchte seinen Mund und fiel hungrig über ihn her. Dabei schmiegt sie ihren Körper fest an den seinen und spürte von hinten seine harte, erregte Männlichkeit. Die Lust fuhr wie Lava durch ihren Körper, verbrannte ihren Schoß, der sich immer heftiger gegen Vascos Hand presste, nach mehr verlangte, schier nach Berührung schrie und dabei vor Lust fast verging.
»Nimm mich«, hauchte sie und spürte seinen heißen, feuchten Atem, seinen rasenden Herzschlag in ihrem Rücken. Ihre Stimme zitterte vor Verlangen, die Knie wurden ihr weich, alles um sie herum versank in einem Nebel, in einem Sturm der Leidenschaft, des glühenden, schmerzlichen Verlangens ...
Wie aus weiter Ferne drang eine Stimme an ihr Ohr, eine Stimme, die sie rief: »Doña Charlotta, Doña Charlotta, schnell, wacht auf!«
Nein, sie wollte nicht aufwachen, wollte weiter in ihrem Traum bleiben und Vascos Körper spüren. Doch ganz langsam fiel der Schlaf von ihr ab wie ein welkes Baum vom Blatt. Charlotta erwachte, noch immer benommen von ihrem Traum, öffnete unwillig die Augen, noch immer nicht bereit, das Traumland zu verlassen und in den Alltag einzutauchen.
Es war noch sehr früh am Morgen, die Dämmerung zog gerade erst herauf und die Vögel hatten noch nicht ihren Morgengesang angestimmt. Nur ein einzelner Hahn in der Umgebung krähte. Graues Licht drang durch die Ritzen der hölzernen Läden und tauchte Charlottas Gemach in ein geheimnisvolles Licht. Charlotta blinzelte verschlafen, dann drehte sie sich auf die andere Seite, schmiegte ihren Kopf an das weiche Daunenkissen, zog die Decke über den Kopf, um zurück in den Traum zu sinken, zurück zu Vasco und seinen streichelnden Händen, zurück zu der Lust, die noch immer auf ihrer Haut prickelte.
Doch ehe sie die Augen wieder schließen konnte, hörte sie eilige Schritte, die die Treppe hinauf und den Gang entlang bis zur Tür ihres Gemaches eilten. Gleich darauf hörte sie ein heftiges Klopfen und die Rufe: »Doña Charlotta, schnell, wacht auf! Ein Wunder ist geschehen!«
Charlotta erhob sich mürrisch. Was gab es wohl, das noch wundervoller war als ihr Traum?
Verschlafen öffnete sie die Tür und Juana schlüpfte mit erstaunlicher Schnelligkeit an ihr vorbei und eilte zum Fenster: »Jorges, der Fischer, war da. Das ganze Haus hat er mit seinem Geschrei geweckt!«, berichtete die alte Frau atemlos.
»Was ist passiert?«, fragte Charlotta, die allmählich auch von der Neugier gepackt wurde.
Die alte Frau lachte. »Was passiert ist, wollt Ihr wissen? Gütiger Himmel, habt Ihr den Jorges Gebrüll nicht gehört?«
Charlotta schüttelte den Kopf. Die alte Frau griff nach Charlottas Händen und schwang sie hin und her. Ihre vom Alter getrübten Augen blitzten wie die eines jungen Mädchens. Auf ihrer Haut lag ein rosiger Schimmer.
»Admiral Vasco da Gama kehrt zurück! Seine Karavellen sind nur noch knapp eine Seemeile vom Hafen entfernt! Er kommt wieder, Kind!«
Juana hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da stürmte Charlotta bereits zum Fenster, riss an den hölzernen Läden und stieß sie eilig auf. Die alte Frau hatte Recht: Am Horizont waren drei Karavellen zu sehen. Schiffe mit geblähten Segeln, die stolzen Kurs auf den Hafen nahmen!
»Vasco!«, rief Charlotta, hob die Arme über den Kopf und winkte. »Vasco!«
Juana lachte. »Er kann Euch nicht hören, noch ist er zu weit entfernt.«
Doch Charlotta achtete nicht auf sie. Ihr ganzer Leib zitterte vor Aufregung. Die Freude hatte ihr die Tränen in die Augen getrieben. Sie wirbelte herum, fasste die alte Frau um die Hüften
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