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Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Im Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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Euch über die passende Wahl des Duftes zu plaudern. Ich habe Nachrichten, die Euch sehr interessieren dürften.«
    Dom Pedro sah auf und funkelte seinen Berater drohend an. »Dein Ton lässt es an Respekt mangeln, Madrigal. Er gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Das, was ich Euch zu berichten habe, wird Euch noch viel weniger gefallen, Admiral de Corvilhas. Vasco da Gamas Karavellen nehmen Kurs auf den Hafen von Lissabon. In weniger als einer Stunde werden sie die Anker werfen.«
    »Was sagst du da?«
    Dom Pedro sah Madrigal ungläubig an. »Ich warne dich, wenn das einer deiner schlechten Späße sein soll, dann wird dir das Lachen bald im Hals steckenbleiben.«
    Madrigal schüttelte den Kopf, eilte zum Fenster und stieß die Läden weit auf. Dann wies er mit der Hand aufs Meer: »Seht selbst. Dort sind sie. Zuerst die Sao Gabriel, dann das Proviantschiff und zum Schluss die kleinste der Karavellen.«
    Dom Pedro war ans Fenster getreten und starrte auf das Meer, als hätten sich alle Seeungeheuer auf einmal dort versammelt. Dann hieb er mit der Faust gegen den hölzernen Rahmen, dass dieser in tausend Stücke zersprang. Madrigal war zurückgeschreckt und strich sich nun beflissen über sein Wams, um die Holzsplitter, die ihn getroffen hatten, zu entfernen.
    Noch immer schaute Dom Pedro mit aufgerissenen Augen und wirrem Haar aufs Meer. Doch plötzlich drehte er sich um, packte Alonso Madrigal am Kragen und herrschte ihn an: »Du hast gesagt, er käme nicht zurück. Versunken sei er, ertrunken im Meer. Dein Gewährsmann selbst soll die Trümmer gesehen haben, die der Atlantik nach dem Sturm an die Küste beim Kap der Guten Hoffnung gespült hat. Genau sieben Tage, nachdem mein Bote die Flotte dort aus den Augen verloren hatte.«
    Madrigal japste nach Luft. Sein Gesicht war rot angelaufen.
    »Mein Kundschafter hat sich getäuscht. Das kommt vor. Da Gamas Schiffe sind schließlich nicht die einzigen auf dem Meer«, keuchte er und rang mühsam nach Atem. Dom Pedros Griff schnürte ihm die Kehle zu und Madrigal glaubte, sein letztes Stündlein habe geschlagen. Doch genauso plötzlich, wie Dom Pedro ihn gepackt hatte, ließ er ihn wieder los. Madrigal holte pfeifend Luft, ordnete seine Kleider und wich ein Stück in das Innere des Gemachs zurück. Dann äugte er vorsichtig zu Corvilhas. Der stand da und starrte noch immer mit wildem Blick auf das Meer. »Halte ihn auf, Madrigal!«, verlangte er.
    Madrigal hob bedauernd die Schultern: »Wie soll ich das machen? Soll ich rausschwimmen und mich vor die Flotte werfen? Niemand kann Vasco da Gama aufhalten.«
    Dom Pedro fuhr herum. In seinen Augen brannte die Wut mit solcher Kraft, dass sie seinen Verstand vernebelte. »Es ist mir gleichgültig, was du tust, du nichtsnutziger Hurensohn von einem Berater. Halte ihn auf oder ich sorge dafür, das du am nächsten Galgen aufgeknüpft wirst.« Drohend kam er näher und Madrigal sah die geballten Fäuste. Ängstlich wich er immer weiter zurück, bis er mit dem Rücken an der Tür stand.
    »Beruhigt Euch, Dom Pedro«, bat er und suchte verzweifelt in seinem Hirn nach einer Ausflucht. Doch vergeblich. Der Graf kam immer näher. Schon konnte er dessen Atem im Gesicht spüren. Madrigal tastete nach der Klinke und sprach dabei weiter beruhigend auf den Tobenden ein. »Wer weiß, ob da Gama überhaupt an Bord ist«, schwatzte er los, was ihm gerade in den Sinn kam. »So mancher ist schon bei einem Sturm über die Reling gespült worden. Und da Gama war ja immer an Deck, heißt es, kennt keine Angst vor Stürmen. Ganz sicher ist er über Bord gespült. Gleich gehe ich zum Hafen und überzeuge mich selbst. Ganz ruhig, Dom Pedro, noch ist nichts verloren.«
    Endlich hatte er es geschafft, die Klinke herunter zu drücken und die Tür zu öffnen. Flink wie ein Wiesel schlüpfte er hinaus, atmete einmal tief durch und eilte den Gang entlang. Hinter sich hörte er einen Knall, gefolgt vom Geräusch zerbrechenden Tons. Dom Pedro wütete in seinem Zimmer und warf mit sämtlichen Gegenständen, die in seiner Reichweite standen, um sich. Ein Wunder, dass es in diesem Haushalt überhaupt noch Geschirr gibt, dachte Madrigal, der nicht den ersten Wutausbruch seines Herrn erlebte. Er duckte sich, obwohl ihn hier im Gang sicher nichts treffen würde, dann begann er zu laufen und war wenig später bereits auf der Straße.
    Erst, als es im gesamten Raum keinen einzigen Gegenstand mehr gab, den es lohnte, an die Wand zu werfen, beruhigte sich Dom Pedro

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