Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Im Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
Vom Netzwerk:
mit denen sich eine junge Braut beschäftigen sollte. Sie ist mit den anderen zum Hafen gelaufen, um Vasco da Gama willkommen zu heißen.«
    Dom Pedro schnaubte. Er hatte es geahnt!
    »Habt Ihr Charlotta dazu Eure Erlaubnis erteilt?«, fragte er, und das Drohende in seiner Stimme verstärkte sich.
    »Sie hat mich nicht um Erlaubnis gebeten, Graf Corvilhas. Ihr wisst selbst, wie widerspenstig sie ist.«
    Auf Dom Ernestos Gesicht lag immer noch das Lächeln, das mit jeder Sekunde spöttischer wurde.
    Dom Pedro trat dicht auf den Admiral zu und sagte leise: »Ich warne Euch, Dom Ernesto. Glaubt nicht, dass Ihr gerettet seid, nur weil da Gama zurück ist. Ich habe die Urkunde über das Heiratsversprechen. Ein falsches Wort von Euch und ich sorge dafür, dass Ihr in kürzester Zeit ruiniert seid.«
    »Um meinen Ruf müsst Ihr Euch nicht sorgen, lieber Graf. Kümmert Euch lieber um den eigenen.«, erwiderte Dom Ernesto und Corvilhas bemerkte mit Erstaunen, dass der alte Alvarez vor Tatendrang schier platzte. Für einen Moment kam ihm der Gedanke, dass der alte Admiral vielleicht doch seine Ehre aufs Spiel setzen würde, um das Glück seiner abgöttisch geliebten Tochter zu sichern. Wen kümmerte im Übrigen die Ehre eines unermesslich reichen Mannes? Vielleicht könnte es Vasco da Gama, der in der Gunst des Königs um ein Vielfaches steigen würde, sogar bewirken, dass der König dem alten Alvarez Titel und Ehre ließ? Alles war möglich im Lande Portugal, seit dieses erbittert gegen Spanien um die Vorherrschaft über das Meer und die Länder hinter dem Ozean kämpfte.
    Blitzschnell überlegte er, mit welchem Mittel er den Grafen an sein Versprechen binden könnte. Da fiel ihm etwas ein: »Oh, das habe ich bereits getan«, erwiderte Dom Pedro und straffte die Schultern. »Und um den Ruf Charlottas habe ich mich ebenfalls gekümmert. Was meint Ihr, lieber Dom Alvarez, würden die Leute und auch da Gama denken, wenn sie erfahren, wo Charlotta ein Muttermal besitzt?«
    Dom Ernesto wurde aufmerksam. Er kniff die Augen zusammen und betrachtete Dom Pedro abwartend. »Woher wisst Ihr von dem Muttermal meiner Tochter?«, fragte er argwöhnisch.
    »Es befindet sich an der Innenseite ihres rechten Oberschenkels. Ziemlich weit oben, Dom Ernesto, verdammt weit oben. Nun, so ein Mal hat einen gewissen Reiz, nicht wahr? Es erinnert ein wenig an einen Schmetterling. Findet Ihr nicht auch?«
    »Woher wisst Ihr, wie es aussieht?«
    Dom Pedro lachte. »Was glaubt Ihr, Dom Ernesto? Sie hat es mir selbst gezeigt, Eure wohlanständige Tochter! Nun, ich fand diese Entblößung noch vor der Hochzeit auch nicht angebracht. Aber Ihr wisst ja, wie die jungen Frauen heute sind. Kaum hat man Ihnen die Ehe und die damit verbundenen Freuden versprochen, brennen ihnen die Röcke und sie können es kaum erwarten, ins Bett zu hüpfen.«
    Dom Pedro lachte keckernd. »Temperament hat sie, Eure Charlotta. Feuer im Blut, sagt man wohl dazu. Ich wäre schon neugierig zu erfahren, ob da Gama das Muttermal an dieser Stelle ebenso reizvoll fand wie ich. Also überlegt gut, Dom Ernesto, wie Ihr Euch verhaltet. Ein falsches Wort nur, und die Tugend Eurer Tochter ist keinen Pfifferling mehr wert.«
    Mit diesen Worten drehte er sich um und ging betont gleichmütig durch den Park hinaus auf die Straße und ließ einen bestürzten Dom Ernesto zurück.
    Manchmal war Madrigal eben doch sein Geld wert. Denn er war es, der Juana vor Monaten schon bei einem heimlichen Gang zu den Katen der Kräuterkundigen und Bader gefolgt war. Und zum Glück waren die Wände der wackeligen, ärmlichen Behausungen so dünn, dass man jedes Wort, welches gesprochen wurde, gut verstehen konnte.
    Einen Sud hat Juana gewollt und ein Pulver aus gemahlenen Muscheln, um das Mal, welches sie der Kräuterkundigen ausgiebig beschrieben hatte, zum Verschwinden zu bringen. Juana hatte natürlich nicht gesagt, für wen Pulver und Sud bestimmt waren, doch Madrigal und sogar Dom Pedro waren klug genug, um nicht anzunehmen, dass Juana die Mittel für sich selbst benötigte. Dom Pedro lachte, als er an Admiral Alvarez’ bestürztes Gesicht dachte. Zum Glück war ihm dieses Erlebnis rechtzeitig eingefallen.
    »Das geschieht dem Alten ganz recht«, murmelte er vor sich hin, während er die engen Gassen hinunter in Richtung Hafen lief. »Wenn er gedacht hatte, er könne sein Versprechen vergessen, die Verlobung unter irgendeinem Vorwand zu lösen und mir Charlotta zum zweiten Mal wegzunehmen, dann hat er sich

Weitere Kostenlose Bücher