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Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Im Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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in seinen Brotkanten. Charlotta atmete auf. So gut hörbar, dass für einen Augenblick alle zu ihr hinsahen. Das Lächeln, mit dem sie auf diese Blicke reagierte, war gezwungen.
    »Guten Appetit«, wünschte sie matt und beugte sich geschäftig über den Proviantkorb.
    »Komm schon, stell dich nicht so an. Wirst nicht alle Tage in den Genuss von Starkbier kommen. Der Kapitän hält uns knapp damit. Aber hier draußen bestimme ich. Also zier dich nicht wie eine Jungfrau vor der Hochzeitsnacht!«
    Diesmal griff Jorges zu, doch noch bevor er den Krug an die Lippen setzen konnte, wurde er rüde von Charlotta angerempelt, so dass er strauchelte, den Krug vom Mund ließ und sich die Flüssigkeit auf die Bootsplanken ergoss.
    »Entschuldigt, Senhor«, bemühte sich Charlotta hastig. »Mir war, als hätte ich ein Geräusch gehört. Es tut mir Leid.«
    Nino knurrte und machte eine abfällige Handbewegung. Doch Suleika hatte den Krug bereits erneut gefüllt und reichte ihn Jorges.
    »Trinkt nun in Ruhe und lasst es Euch gut schmecken. Das Bier ist so kräftig und rein, als wäre es mit Quellwasser gebraut.«
    Charlotta warf einen angstvollen Blick auf die indische Prinzessin, doch wieder nickte diese ganz leicht mit dem Kopf und ihre Augen sagten: Beruhigt Euch, es wird alles gut.
    Eine Weile geschah gar nichts, obwohl Charlotta jede Bewegung, jede einzelne Regung der drei anderen im Boot beobachtete. Friedlich lagen Nino und Jorges im Boot. Jorges hatte die Arme unter dem Kopf verschränkt, hielt eine der Angelruten zwischen seinen Knien und betrachtete die Wölkchen, die am ansonsten strahlend blauen Himmel vorüberzogen.
    Nino lag auf dem Boden des Bootes, hatte seinen Kopf mit einem Tuch vor der Sonne geschützt, die Arme vor der Brust verschränkt und döste. Auch zwischen seinen Knien hielt er eine Rute. Die anderen beiden Angeln wurden von den Frauen beaufsichtigt.
    »Was geschieht nun?«, flüsterte Charlotta leise Jorges zu.
    Der Junge lächelte. »Nichts, Herrin. Zum Angeln und zum Fischen braucht man Geduld. Hat ein Fisch den Brotköder entdeckt, so spannt sich das dünne Seil an der Angel. Ihr müsst den Fisch dann herausziehen, aber besser noch wäre es, Ihr sagtet mir Bescheid.«
    Charlotta nickte. Sie legte Jorges ganz kurz eine Hand auf die Schulter und fragte: »Geht es dir gut?«
    »Natürlich, Herrin. Ich habe das, was ich mir immer gewünscht habe. Oder zumindest fast. Auf einem großen Segler auf Entdeckungsreise zu gehen. Sagt selbst, gibt es etwas Schöneres?«
    Charlotta lächelte. »Nein, Jorges, für dich ist es wohl das Beste, was dir passieren konnte.«
    »Ja, das ist wahr. Aber Ihr braucht Euch auch nicht zu sorgen. Dom Alvarez hat ...«
    »Pssst!«
    Charlotta hatte den Zeigefinger quer über ihre Lippen gelegt und bedeutete dem Jungen, still zu sein. Mit einer leichten Bewegung ihres Kopfes wies sie auf Nino. Jorges verstand. Charlotta traute dem anderen Fischer nicht. Wie auch? Ihm hatte der Kapitän die Gewalt über das Fischerboot erteilt und Charlotta wusste, was das hieß.
    Die Sonne war ein gutes Stück die Himmelsleiter nach oben geklettert und sendete ihre warmen Strahlen zu dem kleinen Boot vor der Bucht.
    Obwohl es inzwischen November war, war die Luft hier mild und warm. Auch Charlotta hatte sich an eine Seite des Bootes gelehnt und die Augen geschlossen. Ihr langes Haar hatte sie im Nacken zusammengerollt, so dass sie ein bequemes Kissen hatte. Doch sie schlief nicht, sie döste nicht einmal. Hellwach war sie, jede Faser in ihrem Körper angespannt. Sie wusste, dass gleich etwas geschehen würde, doch sie hatte nur keine Ahnung, was es sein konnte.
    Suleika saß als einzige auf einer der hölzernen Bänke. Sie sorgte hin und wieder mit leichten Ruderschlägen dafür, dass das Boot nicht zu weit abtrieb und die Ankerkette nicht zu straff gespannt war. Doch ihr Blick huschte immer wieder hinüber zu der kleinen Bucht, die voller Felsen stand, welche den Einblick erschwerten.
    Hin und wieder biss ein Fisch an und Jorges holte ihn aus dem Wasser, löste ihn von der Angel und legte ihn in einen der Weidenkörbe.
    Auch in den Netzen tat sich etwas. Hingen sie zunächst ganz ruhig in der Nähe des Bootes, so zeigten sich jetzt an dieser Stelle auf dem Wasser kleine Bläschen und winzige Kreise, die davon kündeten, dass sich auch hier einige Mahlzeiten eingefunden hatten.
    Nino indes schien tief und fest zu schlafen. Leise Schnarchtöne erklangen, manchmal ein sanftes Röcheln. Ansonsten lag

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