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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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Lager teilen, um hier bleiben zu können.« So. Sie hatte es gesagt. Und sie würde wahrscheinlich stehenden Fußes hinausgeworfen werden.
    Angus starrte sie an – eine Ewigkeit lang, wie es ihr schien. Dann warf er seinen Kopf zurück und lachte – ein tiefes Donnern aus ganzem Leib.
    Einen Moment lang spürte sie Erleichterung, dann begann die Wut in ihr zu brodeln. Unerhört. Das war überhaupt nicht zum Lachen. Warum heulte er beinahe vor Lachen? Plötzlich spürte sie, wie sie bis in die Haarwurzeln errötete. Vielleicht hielt er sie für so unwichtig, dass so ein Gedanke für ihn völlig aberwitzig war. Was für eine Frechheit. Er spielte mit ihr wie eine Katze mit einer Maus.
    Er hob eine Hand und versuchte sein Grinsen zu zügeln. »Es ist gar nicht nötig, dass du mit deinen Augen solche Feuerblitze auf mich wirfst, so schön sie auch sein mögen.« Er nahm einen tiefen Atemzug und räusperte sich. »Ich meinte, dass du stark genug bist, ihm die Stirn zu bieten. So wahr ihm Gott helfe.« Er unterdrückte ein Glucksen.
    Ihm? Wem? Gilead? Deidre wurde es bei dem Gedanken, zu ihm zu passen, warm ums Herz.
Dagegen
würde sie nicht protestieren; nicht dass sie ihm die Stirn bieten wollte – etwas anderes vielleicht … –, aber war es möglich, dass Gilead seinen Vater ihretwegen gefragt hatte? Vielleicht war das hier doch Camelot?
    »Das wäre mir eine Ehre, Mylord.«
    »Wäre es das? Also hat dich Gilead letzte Nacht umsonst gerettet?«
    »Ich bin Eurem Sohn sehr dankbar, dass er mich gerettet hat«, antwortete Deidre. »Wenn Ihr meint, dass wir zueinander passen, werde ich …« Sie hielt inne, wegen des kleinen Aufschreis, der von Elen kam und auch wegen Angus’ Blick. Einen Augenblick lang glaubte sie – Mitleid? – darin zu lesen; dann war der Moment verstrichen.
    »Ach, Mädchen, nein.« Er klang fast resigniert. »Gilead hat wenig Zeit für Frauen, obwohl sich ihm viele, wie du, bereitwillig an den Hals werfen würden.«
    Deidre fühlte wie eine heiße Welle ihr Gesicht überlief und wandte den Blick ab.
Närrin. Ich habe mich wieder hinreißen lassen.
Gilead hatte sich gestern Nacht nur ritterlich verhalten. Wie jeder wahre Ritter der Tafelrunde es getan hätte, dachte sie reumütig. Hatte dieser aufdringliche alte Magier einen Zauber auf das Buch gelegt, so dass sie sich immer von irgendwelchen Phantasien hinreißen ließ? Aber langsam dämmerte ihr ein anderer Gedanke; voller übler Vorahnung blickte sie Angus an.
    »Wer dann?«
    Er zögerte kurz. »Niall will sich mit dir verloben«
    Deidres Blut gefror ihr in den Adern. Verloben? Um zu heiraten? Die Vorstellung seines stämmigen Körpers auf dem ihren brachte sie zum würgen – zum Glück hatte sie nichts im Magen. Wie aus weiter Ferne hörte sie Elen protestieren. Angus brachte sie mit einem Blick zum Schweigen. Deidre nahm einen tiefen Atemzug und straffte ihre Schultern.
    »Ihr könnt diesem Mann ausrichten, dass ich ›nein‹ gesagt habe. Er hätte mich beinahe vergewaltigt.«
    Angus runzelte leicht die Stirn. »Man hat mir gesagt, dass er wohl etwas zu weit gegangen ist letzte Nacht, aber es war Beltane. Mädchen, die sich draußen herumtreiben, sind willige Beute.«
    »Ich habe Euch gesagt, warum ich dort war. Nach dem Überfall konnte ich nirgendwohin.«
    »Ach ja, die Räuber.« Er betrachtete sie, seine schwarzen Augen schienen bis in ihre Seele vorzudringen. »Du scheinst von edlem Blut zu sein, hast aber kein Geld und keine Kleider außer dem, was du am Leib trägst.«
    Unnötig ihr zu sagen, dass sie auf seine Barmherzigkeit angewiesen war. Die eine kleine Truhe, die sie hatte mitnehmen können, war zusammen mit den Münzen, die ihre Wache für sie aufbewahrte, verschwunden. Deidre trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen und wollte sich nicht eingestehen, dass sie von der Güte dieses Mannes abhängig war. Aber lieber wollte sie unter freiem Himmel schlafen und ihr Leben aufs Spiel setzen, als dieses … dieses Monster in ihre Nähe zu lassen. Sie biss die Zähne zusammen.
    »Ich danke Euch, dass Ihr mich aufgenommen habt. Ich bin bereit, hart zu arbeiten, Lady Elen zu dienen und meinen Unterhalt zu verdienen.«
    »Lady Elen zu dienen ist keine harte Arbeit. Sie verlässt ihr Zimmer kaum.« Er warf seiner Frau einen flüchtigen Blick zu. »Wenn sie es täte, könnte sie mir vielleicht einen Sohn gebären … oder eine Tochter, die ich verheiraten könnte, um die Klans zu vereinen.«
    Elens feine Züge wurden

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