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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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verfügen. Frauen galten als Eigentum. Das hier war eindeutig nicht Camelot. Verflucht sei der Zauberer, der all diese Jahre über solche Träumereien in ihrem Geist hatte gedeihen lassen.
    Drei Monate. Das Erntedankfest des Augusts. Eine der alten Kraftnächte, in denen die Göttin ihre ganze Macht entfaltet. Nicht so mächtig wie Samhain, wenn sich die Nebel zwischen dieser und der nächsten Welt teilten und die Sidhe, die Elben, aus den ausgehöhlten Hügeln kamen, um all denen zu helfen, die an sie glaubten, aber trotzdem würde die Macht dieses Fests ihre Wirkung zeigen. Dann würde sie vielleicht sehen, wo der Stein verborgen war. Aber hatte sie noch so lange Zeit?
    Sie richtete sich auf und hob ihr Kinn. Eines jedenfalls war sicher: Sie würde Niall nicht heiraten. Ganz egal, was dieser herrschsüchtige, unerbittliche Laird dachte.

[home]
    Kapitel 3
    Lady Elen
    K omm, Kind, setz dich zu mir und iss mit mir.«
    Deidre hörte auf, die geschlossene Tür anzustarren und ging hinüber zu der in Decken gehüllten Elen. »Ist Euch kalt? Soll ich das Fenster schließen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Angus würde das nicht wollen.«
    »Es ist Euer Gemach, Mylady. Ich schließe es, wenn Ihr es wünscht.«
    Elen zögerte, dann erschien ein Lächeln auf ihren Lippen, als sie nickte. »Du hast keine Angst vor dem Laird?«
    Deidre verriegelte das Fenster, nahm dankbar die Schüssel mit Haferbrei entgegen, die Elen ihr reichte, und setzte sich in den Stuhl ihr gegenüber. Sie ließ einen Bissen des gebutterten Fladenbrots auf ihrer Zunge zergehen, bevor sie antwortete.
    »
Sollte
ich denn Angst haben vor Eurem Mann, Mylady? Tut er Euch weh?«
    Elens blaue Augen weiteten sich. »O nein, was ich gesagt habe, war die Wahrheit. Nein, er tut mir nicht weh …« Sie blickte wehmütig vor sich hin. »Er rührt mich überhaupt nicht mehr an.« Sie lachte, aber es klang hohl und gezwungen. »Weil ich so gebrechlich bin … ich habe nicht viel Kraft.«
    Deidre blickte auf das Frühstückstablett auf dem Tisch. Elen hatte es nicht angerührt. Schuldbewusst legte sie ihr zweites, dick mit Marmelade bestrichenes Fladenbrot zurück. »Vielleicht solltet Ihr mehr essen, Mylady.«
    »Ehrlich gesagt dreht sich mir beim Anblick von Nahrung der Magen um.« Sie nahm den Kelch und trank einen kleinen Schluck Wein. »Auch daraus mache ich mir nichts, aber Angus besteht darauf, dass ich jeden Morgen einen Becher Wein trinke.«
    Jemand klopfte an die Tür, und als sie sich langsam öffnete, warf Elen einen furchtsamen Blick zum geschlossenen Fenster. Deidre legte ihren hölzernen Löffel hin. Das war lächerlich. Falls Angus zurückkam, um deswegen zu schelten …
    Sie wandte sich um, aber ihr Stirnrunzeln verschwand sofort, als Gilead auf sie zukam.
    »Guten Morgen, Mutter. Wie geht es dir?«, fragte er, als er sich zu ihr beugte, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben und sich dann zwischen Deidre und ihr niederzulassen. Er warf einen Blick auf die Schüssel vor Deidre und dann zurück zu seiner Mutter. »Hast du gegessen?«
    Deidre fühlte, wie sie heiße Ohren bekam. Auf dem Tablett war nur eine Schüssel gewesen. Dachte er, sie würde seine Mutter vom Essen abhalten? Sie merkte, wie ihr Gesicht heiß wurde, und senkte den Kopf, so dass ihr Haar nach vorn fiel. Vielleicht hatte sie das tatsächlich getan. Sie war so hungrig gewesen, dass sie noch nicht einmal bemerkt hatte, dass Elen gar kein Besteck hatte. Eine saubere Kammerzofe würde sie abgeben; wenn das diese Riesin von Burgvogtin herausfinden würde, würde sie tatsächlich die Nachttöpfe schrubben müssen.
    War Gilead zornig? Sie wagte einen Blick durch die Strähnen ihres Haars und sah, dass er sie beobachtete. Heute hatte auch er sein Haar mit einem Lederriemen zurückgebunden, und wie sein Vater trug er eine Lederjacke auf bloßer Haut.
Haben die Männer dieser Familie irgendeine Ahnung, welche Wirkung sie auf Frauen haben? Wahrscheinlich.
Dunkle Löckchen auf seiner bronzefarbenen Brust erregten ihre Aufmerksamkeit, bevor sie wieder unter der Weste verschwanden. Wie stark war er wohl behaart? Einmal hatte sie einen verwundeten Soldaten gesehen, dessen Hemd auf seiner Brust entzweigerissen war, bevor Clotilde sie verscheuchen konnte. Bildete auch Gileads Brusthaar eine hübsche kleine Spur, die bis zu seiner Taille hinabführte und in seinen Beinkleidern verschwand? Deidre zwang sich, nicht an diese Stelle zu sehen. Nicht, dass das etwas geändert hätte, denn sein starker,

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