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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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sie am Tor aufgehalten. Angus hatte Befehl erteilt, dass keine Frau ausreiten dürfe, bis er heimkehrte. Weder Wut noch Koketterie hatten Wirkung gezeigt. Gavin hatte unter Turius eine römische Ausbildung erfahren und blieb unerbittlich gegenüber jedem Versuch, ihn umstimmen zu wollen.
    Beim Klang des Horns am Tor, der eine Ankunft verkündete, ließ sie das Tuch in ihren Händen fallen und eilte hinaus.
    Enttäuscht ließ sie ihre Schultern sinken, als Dallis’ Kutsche durch das Tor rollte. Deidre hatte völlig die Zeit vergessen. Marbon – die herbstliche Tagundnachtgleiche – war schon beinahe erreicht. Gileads Heiratstermin. Ihr eigener Heiratstermin, wenn ihr die Flucht nicht gelang.
    Drustan eilte in den Burghof, um Dallis beim Aussteigen zu helfen. »Ihr seid so lieblich wie der Anblick der ersten Erikablüte nach dem Schnee des Winters«, sagte er mit einer Verbeugung.
    Sie lächelte ihn mit ihrem Grübchenlächeln an und legte ihre kleine Hand auf seinen Arm. »Es ist schön, Euch zu sehen, Drustan. Mir hat Eure Musik gefehlt.«
    Ha!,
dachte Deidre, als sie widerwillig zu ihnen trat. Dallis würde wohl kaum gefallen, was Drustan in letzter Zeit gespielt hatte. Aber seine Stimmung schien sich deutlich gebessert zu haben.
    »Ich werde heute Nacht etwas für Euch komponieren«, sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung.
    »Und ich bringe Euch zu Eurem Gemach«, verkündete Deidre.
    »Natürlich«, antwortete Dallis höflich, »vielen Dank.«
    »Hier entlang.« Als sie sich umwandten und die Great Hall betraten, fügte Deidre hinzu »Gilead und sein Vater sind noch nicht zurück.«
    »Ich weiß«, antwortete Dallis und warf Drustan einen langen Blick zu. »Ich hielt es für besser, früh anzureisen und mich einzurichten. Mein Vater wünscht, dass ich hier sein soll, um meinen Verlobten willkommen zu heißen.«
    Deidre versuchte, nicht darauf zu achten, dass sich ihr Magen zusammenzog. Gileads künftige Braut. Gemahlin. Eine beschlossene Sache. Das hier würde ihr Heim werden. Sie wollte auf keinen Fall hier sein und das miterleben müssen. Oder Niall heiraten.
     
    Einige Tage später und nur zwei Tage vor den Hochzeiten, zog sich Deidre unter dem Vorwand, frische Kräuter für das Abendessen zu sammeln, in den Kräutergarten zurück. Eigentlich wollte sie Dallis aus dem Weg gehen. Die Anmut dieses Mädchens hinterließ in Deidres Mund einen säuerlichen Geschmack. Innerhalb dieser weinbewachsenen Mauern war es ruhig und herrlich friedlich.
    Das Geräusch donnernder Hufe, die sich dem Tor näherten, weckte sie aus ihren Träumereien. Deidre rannte nach draußen, kletterte die Brüstungsmauer hinauf und spähte hinüber. Angus vertrautes Löwenbanner wehte über dem Kopf des Trägers der Standarte. Die Männer waren zurückgekehrt!
    Sie rannte die Stufen hinab und stieß an der hinteren Ecke des Hauses mit Una zusammen. »Wo willst du so eilig hin?«, fragte sie.
    »Um sie willkommen zu …« Noch während sie die Worte sprach, sank ihr das Herz. Es war nicht an ihr, Gilead willkommen zu heißen. Diese Ehre gebührte Dallis. Deidre wollte nichts lieber, als sich in seine Arme werfen und seine warme, starke Umarmung spüren.
    »Geh zurück in den Garten, Mädchen, und bringe deine Arbeit zu Ende.«
    Also dauerte es bis zum großen Essen am Abend, bis Deidre Gilead endlich sehen konnte. Der Anblick, wie Dallis neben ihm am Ehrentisch auf Elens Stuhl saß, war kaum zu ertragen. Deidres einziger Trost war, dass Niall bei seinem eigenen Besitz haltgemacht und Angus nicht nach Hause begleitet hatte.
    Als der Tanz begann und Gilead Dallis den Arm reichte, drohten die paar Bissen, die Deidre mit großer Mühe hatte essen können, wieder auf den Teller zu drängen. Sie stand eilig vom Tisch auf und prallte in Drustan.
    Er fing sie auf. »Willst du tanzen?«
    Das Letzte, was sie wollte, war tanzen. Der Anblick von Gileads Arm um Dallis’ schlanke Taille konnte dazu führen, dass sie sich blamierte und sich vor jedermanns Augen übergab. »Ich glaube nicht …«, aber Drustan führte sie bereits zur Tanzfläche.
    »Gilead hat mich gebeten, dich zu ihm zu führen. Er möchte mit dir sprechen«, flüsterte Drustan ihr zu.
    Hoffnung erwachte in ihr zum Leben, wie eine Quelle, die in einer Felsspalte nach oben drängte.
    Als sie sich in Gileads Nähe drehten, sagte Drustan mit großer Geste: »Wenn Ihr mich entschuldigt, darf ich um einen Tanz mit Eurer Verlobten bitten, bevor Ihr sie völlig in Anspruch nehmen

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