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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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blieben Angus nur fünfzig Briten und seine eigenen fünfhundert Krieger. Elens Tod belastete, wenn schon Angus selbst nicht allzu sehr, dann zumindest seinen ach so ehrenhaften Sohn und die Menschen, die sie gemocht hatten. Selbst Niall hatte nichts gegen sie, außer dass sie seiner Meinung nach schwächlich und wehleidig war.
    Jetzt war es an der Zeit für Fergus Mor, seinen Vorstoß zu wagen. Und Niall würde ihm, während er vorgab, Angus zu helfen, vollen Rückhalt bieten.
    Heute Nacht wollte er den Boten ausschicken.
     
    Bei Adairs Rückkehr, eine Woche später, war Gilead nicht im Geringsten überrascht zu hören, dass Brena sich tatsächlich in einem von Turius’ Wagen versteckt hatte. Die schlechten Nachrichten allerdings waren, dass sie den Trupp schon bald verlassen und sich nach Nordwesten aufgemacht hatte.
    »Sie sagte Formorian, dass es ihrer Mutter schlechtginge, und sie zu ihr gehen müsse«, berichtete Adair. »Keine Sorge. Ich habe bereits einen weiteren Mann zu Gabran gesandt. Er wird sie dort erwarten.«
    Gilead hatte das Gefühl, dass sie sich nicht so einfach fangen lassen würde. Sie war schlau. Zum tausendsten Mal seit der Beerdigung seiner Mutter warf er sich vor, dass er diese List nicht durchschaut hatte, ehe es zu spät war.
    Zumindest war Comgall wieder in sein Land zurückgekehrt, und hatte Dallis mit sich genommen. Sie hatte nicht widersprochen, als Gilead ihr sagte, dass er wohl für eine ganze Weile keine sehr angenehme Gesellschaft abgeben würde. Tatsächlich hatte er kaum mit ihr gesprochen, und sich darauf verlassen, dass Drustan sich bei der Trauerfeier und dem anschließenden Mahl um sie kümmerte. Gott sei gedankt für Drus; diese Lösung erlaubte es ihm, sich ganz seiner Trauer hinzugeben, und besänftigte zugleich ihren Vater.
    Deidre war die Einzige, die er in seiner Nähe ertragen konnte, aber Una beschäftigte sie den ganzen Tag und die meisten Abende. Janet und Sheila waren nach Elens Tod zu ihren Klans zurückgekehrt, und Una übertrug mit Angus’ Einwilligung ihre Aufgaben an Deidre. Sie solle lernen, einen Haushalt zu führen, hatte Gileads Vater gesagt.
    Gilead war also ohnehin schon in einer trübseligen, dunklen Stimmung, als ein paar Tage später ein Reiter von Comgall durch das Tor hereinsprengte, dessen Pferd fast unter ihm zusammenbrach.
    Der Mann fiel halb von seinem Pferd, noch ehe es zum Stehen kam. »Fergus Mor«, brach es aus ihm heraus. »Er zieht durch das Vorland von Gunpars Gebiet. Ich bin ihm nur knapp einen Tag oder zwei voraus.«
    Deidre beobachtete bestürzt die Betriebsamkeit der Männer, die sich für den Krieg vorbereiteten. Das Rasseln der Geschirre und das Ächzen des Leders vermischten sich mit dem Klicken von Metall, als Schwerter geschärft und Speerspitzen an Sättel gehängt wurden. Sie fürchtete, dass Gilead so bald nach Elens Tod noch nicht bereit war zu kämpfen, und sie sorgte sich um ihn. Angus dagegen war wie von Dämonen getrieben. Der Krieg schien seinem Leben einen Sinn zu geben. Er war überall gleichzeitig, kontrollierte Waffen, ermutigte die Jüngsten unter den Soldaten, sich in den Kampf zu wagen und klopfte den Veteranen wohlwollend auf die Schulter. Er entfachte ihre Leidenschaft, und sie begannen damit zu prahlen, wie viele Männer sie schon getötet hatten und wie schnell sie Fergus unterwerfen würden. Wie viele von ihnen würden nicht zurückkehren? Sie betete darum, dass Gilead nicht zu denen gehören würde, die auf dem Feld blieben.
    Deidre seufzte und schlenderte in den ummauerten Kräutergarten. Sie und Meara hatten eine Art Frieden geschlossen, oder zumindest einen Waffenstillstand, und Deidre hatte begonnen, täglich Kräuter für das Abendmahl zu sammeln.
    Ein Schatten fiel über den Pfad, als sie sich gerade über ein Beet mit süßem Basilikum beugte. Als sie aufblickte sah sie, dass Niall in dem schmalen Tor den Zugang versperrte. Sie richtete sich auf, nicht ohne ihn dabei im Auge zu behalten. Er war heute Morgen herübergeritten und hatte versichert, dass seine Truppen bereit wären, mit Angus zu reiten, aber sie hatte ihn erfolgreich ignoriert. Bis jetzt.
    Er kam auf sie zu, wobei er darauf achtete, immer zwischen ihr und der Tür zu bleiben. Deidre machte einen Schritt rückwärts.
    »So behandelt man seinen Verlobten nicht«, sagte Niall mit höhnischem Grinsen. »Hier bin ich nun, um in den Kampf zu ziehen, und will nichts weiter als einen kleinen Kuss.«
    »Nein, bitte lass mich in Ruhe. Ich habe

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