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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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Frau ehrgeizig genug war, um einen alten Ziegenbock zu heiraten. War das nicht vielleicht sogar schlimmer, als wenn sie eine sächsische Spionin wäre? In jedem Fall fühlte er sich noch immer zu ihr hingezogen und wollte sie seltsamerweise beschützen. Aber das Spiel mit dem Feuer war das Spiel seines Vaters, nicht seines.
    »Warum soll ihr nicht Formorian Reitunterricht erteilen?«, fragte Gilead. »Das war doch ohnehin deine Idee, oder nicht?«
    Angus sah ihn an, als sei er von allen guten Geistern verlassen. »Ich kann doch nicht zwei Frauen allein ausreiten lassen!«
    Formorian war gestern schwerer bewaffnet als ich.
»Dann gib ihnen eine Eskorte.«
    »Hast du denn gar nichts mehr im Hirn? Wenn ich ihnen eine Eskorte an die Seite stelle, wird sich das Mädchen doch niemals verraten, in der Gegenwart so vieler Menschen.«
    Gilead startete noch einen Versuch. »Glaubst du nicht, dass Niall sehr eifersüchtig wäre, wenn er wüsste, dass Deidre und ich zusammen ausreiten, ohne Eskorte?«
    »Ich habe Niall weggeschickt, um sein Heer zusammenzustellen. Er wird vor dem Fest von Litha nicht zurückkehren. So hast du eine Woche Zeit, um etwas über sie herauszufinden. Du kannst gehen.«
    Zähneknirschend zog sich Gilead zurück. Sieben Tage. Er musste eine ganze Woche lang dieser Versuchung widerstehen. Er würde es schaffen. Zu Angus’ strenger Ausbildung seiner Krieger – eine Erfindung der Römer, die Turius eingeführt hatte – gehörte es, sich der Folter zu widersetzen. Gilead hatte grausame zwei Wochen des Hungerns, des Schlafentzugs und schmerzhafter Methoden über sich ergehen lassen müssen, die erst ausgesetzt wurden, kurz bevor die Knochen zu brechen drohten. Das hatte er hinter sich gebracht; sicher würde er dieser kleinen Frau widerstehen können, so peinigend ihre Gegenwart auch sein mochte.
     
    Aus irgendeinem Grund war Niall verschwunden. Deidre war sehr dankbar dafür. Ihm nicht ständig zu begegnen oder seine gierigen Hände beim Essen abwehren zu müssen, gab ihr den Freiraum, den sie brauchte, um ihren Ausflug zum Steinkreis an der Sommersonnenwende in einer Woche zu planen.
    »Wie geht es Euch heute Morgen?«, fragte sie Elen, nachdem Janet das Tablett gebrachte und sich wieder zurückgezogen hatte.
    »Dem Knöchel geht es besser«, antwortete Elen und schob das Kissen auf den Hocker unter ihrem Fuß, »aber mir ist so übel, wenn ich morgens erwache.«
    Elen sah noch etwas ausgezehrter aus als sonst. Deidre legte die Stirn in Falten. Als eine der jungen Priesterinnen ihrer Mutter ein ähnliches Gefühl hatte, kam einige Monate später ein Kind zur Welt. Elen konnte aber sicher nicht schwanger sein. »Wie lange leidet Ihr schon darunter, Mylady?«
    Elens feine Augenbrauen zogen sich zu einer Linie zusammen, als sie darüber nachdachte. »Es begann kurz nach dem Vorfall beim Essen.«
    Nach der Vergiftung. War Angus in dieser Nacht bei seiner Frau geblieben? Das kann ich wohl kaum fragen!»
Habt ihr noch andere Beschwerden?«
    Elen blickte verwirrt drein. »Ich glaube nicht. Außer dass ich sehr oft müde bin.«
    Deidre versuchte ihre Besorgnis zu verbergen. Wenn Elen von einem der seltenen Besuche ihres Mannes schwanger wäre, würde die Gefahr noch steigen, wenn Formorian – oder vielleicht sogar Angus selbst – es herausfand.
    Sosehr sie sich auch vor Gileads Kälte ihr gegenüber fürchtete, er musste es wissen. Sie musste ihn suchen.
     
    Sehr zu ihrer Überraschung war er freundlich gestimmt, als sie ihn nach dem Mittagsmahl in den Ställen aufstöberte.
    »Nun, Fremde, kommst du zu einem Ausritt?«
    Deidre blickte sich um. »Wird sich Formorian uns anschließen?«
    »Nein. Mein Vater und Turius machen Schlachtpläne; sie ist bei ihnen.«
    Das waren gute Neuigkeiten. Ausgerechnet vor Formorian konnte sie ihren Verdacht natürlich nicht aussprechen. Sie führte Winger zur Koppel, als Gilead ihre Schulter berührte. Die Hitze, die sich über ihrem Arm ausbreitete, versuchte sie zu ignorieren.
    »Da du schneller gelernt hast zu reiten, als ich dachte – möchtest du einen richtigen Ausritt machen?«
    Auf ihr begieriges Nicken hin, formte er aus seinen Händen einen Steigbügel, um ihr aufzuhelfen; sie hätte schwören können, dass er sie absichtlich leicht am Schenkel berührte, obwohl er seine Hände sofort zurückzog und sein Gesicht keine Regung zeigte.
    Als sie die Tore hinter sich gelassen hatten, wandte sich Gilead ihr zu. »In welche Richtung möchtest du heute?«
    Warum war

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