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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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ertrunken. Kein Wunder, dass Eric sie so angesehen hatte. Wenn Ida herausfand, dass sie nicht die richtige Frau entführt hatten, stand ihnen weit Schlimmeres als eine blutige Nase bevor.
    Angus würde für sie kein Lösegeld zahlen. Er würde noch nicht einmal nach ihr suchen, falls sie Elen fanden. Was würde Ida tun, wenn er herausfand, dass sie nur eine Zofe war?
    »Ich will wissen, was geschehen ist«, sagte Angus in Elens Gemach von seinem Platz am Tisch aus.
    Gilead blickte auf und schob die Decke unter das Kinn seiner Mutter. »Sie hat viel durchgemacht, Vater. Lass sie etwas schlafen.«
    Brena machte ein missbilligendes Geräusch in Angus’ Richtung und schob die warmen Tonscherben unter die Decke zu Elens Füßen. »Ja. Mylady sollte ruhen.«
    Angus ignorierte ihren Protest. »Es dämmert fast. Wir müssen kampfbereit sein. Warum gehst du nicht und bringst uns allen etwas Wein?«
    Er wartete, bis sie verschwunden war, und ging dann zum Bett hinüber. »Ich muss es wissen, Elen. Wahrscheinlich werden wir schon sehr bald angegriffen.«
    Ihre Stimme war schwach, und er neigte sich zu ihr, um sie besser verstehen zu können. »Brena hat meinen Schlaftrunk auf den Tisch gestellt. Gerade als sie ging, öffnete sich die Wand … Sachsen … zwei …« Ihre Stimme wurde schwächer und ihre Augen schlossen sich.
    Gilead fühlte ihren Puls und setzte sich dann erleichtert zurück. »Sie ist noch am Leben.«
    Angus fluchte vor sich hin. Wer konnte von diesem Geheimgang wissen? Er und Mori hatten ihn früher benutzt, als sie schon mit Turius verheiratet worden war, und er noch allein. Sein Vater hatte ihm den Gang gezeigt, bevor er starb, und ihm eingeschärft, dass nicht einmal die treuesten Bediensteten davon wissen durften. Und daran hatte er sich gehalten. Noch nicht einmal Gilead wusste davon, denn sein argwöhnischer Sohn würde bestimmt das Schlimmste mit ihm und Mori vermuten.
    Elen öffnete wieder ihre Augen und deutete lahm auf Gilead. »Deidre …«
    Er nahm ihre Hand. »Soll ich sie für dich holen? Sie ist wahrscheinlich mittlerweile wach.«
    Sie sah gequält aus. »Nein. Sie … ist verschwunden …«
    Angus zog die Augenbrauen hoch. »Was meinst du, verschwunden?« Hatte dieses Luder etwa irgendwie den Geheimgang entdeckt?« Wenn sie eine Spionin der Sachsen war, bei Dagda, er würde sie eigenhändig erlegen.
    »Sie haben sie auch mitgenommen«, flüsterte Elen.
    Er beugte sich tiefer. »Wohin?«
    »Ich weiß es nicht. Wir waren im Boot auf dem Weg zum Ufer … dann fiel ich ins Wasser.«
    Gilead sprang auf. »Wahrscheinlich bei der Anlegestelle.« Er küsste seine Mutter schnell auf die Stirn und stürzte zur Tür.
    »Wo willst du hin?«, fragte Angus.
    »Ich werde nach ihr suchen. Jetzt, bei Ebbe, sieht man wahrscheinlich noch Spuren im Schlamm.«
    »In deiner Verfassung kannst du nicht reiten«, herrschte ihn Angus an. »Du hast die Wunde ohnehin schon geöffnet, weil wir heute Nacht gelaufen sind. Turius’ Männer sind bereit, sobald sie ihr Morgenmahl eingenommen haben. Dann machen wir uns auf den Weg.«
    »Ich warte nicht«, antwortete Gilead. »Alleine bin ich schneller.«
    Angus sah ihm nach und blickte dann auf seine schlafende Frau. In ihr Gesicht war etwas Farbe zurückgekehrt. Brenas Trank zeigte also Wirkung. Müde wandte er sich zum Gehen.
    Formorian erwartete ihn ihm Saal, einen halb mit Whisky gefüllten Kelch in der Hand. »Wie geht es ihr?«, fragte sie, als sie ihm das Getränk reichte.
    Er nahm einen großen Schluck und legte einen Arm um ihre Schultern. »Sie lebt.« Er zögerte. »Hast du jemals jemandem von dem Geheimgang erzählt?«
    »Unser Stelldichein-Tunnel?« fragte sie überrascht. »Nein.«
    »Jemand hat ihn gefunden. Auf diesem Weg sind die Sachsen eingedrungen. Ich werde ihn vernageln lassen.« Er seufzte. »Sie haben auch Deidre entführt. Gilead, der Narr, versucht sie zu finden, was bedeutet, dass Turius und ich ihm folgen müssen.«
    »Sicherlich«, sagte Formorian. »Wie könntest du auch anders.«
    Er zog sie an sich und legte seinen Kopf auf ihren. »Weil ich mir nicht sicher bin, ob sie nicht freiwillig mitgegangen ist. Es besteht immerhin die Möglichkeit, dass sie eine sächsische Spionin ist.«
    Sie wand sich aus seinem Arm und blickte zu ihm auf. »Das ist doch nicht dein Ernst!«
    »Warum nicht?«, fragte er lächelnd und fuhr mit einem Finger über ihre Wange. »Ich habe ihre Geschichte von den Banditen nie geglaubt.« Seine Hand wanderte nach

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